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AW: Bedingungsloses Grundeinkommen




WARUM ich so denke liegt weniger an meiner finanziellen oder arbeitsmäßigen Position als daran, dass ich dem hierzulande so beliebten Sudern nichts abgewinnen kann und dankbar für das bin, was gut ist. Dass ich die Augen genügend weit offen habe um zu erkennen, wie es in anderen Ländern aussieht und demnach auch bei uns aussehen könnte. Die Welt ist nicht perfekt, auch bei uns nicht. Aber so herumzu sudern und alles für "schlecht" halten ist wie sich beschweren, weil man im Lotto nur einen Fünfer mit Zusatzzahl gemacht hat, obwohl es auch einen Sechser gibt. Die Suderanten sehen das Glas gerne 5% leer als 95% gefüllt. Wer nur auf diese 5% blicken kann, wird folglich nur die Leere sehen.




Polemik, weil du hier eine Personengruppe pauschal verurteilst. Auch du bist als Kunde letztendlich Arbeitgeber. Wenn du als Kunde etwas kaufst, beschäftigst du letztendlich jemanden. Auch dir wird klar sein, dass du möglichst viel für möglichst wenig Geld haben willst. Das Bestreben ist ganz "normal" und erst wenn das Geben und Nehmen in einem krassen Missverhältnis stehen, spricht man von Ausbeuten. Und selbst das nicht etwas Anderes als Schmarotzen. Bei Schmarotzen gibt es nur ein Nehmen, überhaupt kein Geben. Weiters gibt es keinen objektiven Maßstab, wo Geben und Nehmen ausgeglichen ist. Vor 50 Jahren hat man mehr gearbeitet und weniger bekommen - und trotzdem sagt das nichts aus, ob ein Einzelfall das Verhältnis besser oder schlechter war als heute.

Dass Arbeitnehmer zur Arbeit 'genötigt' würden, ist ebenfalls polemisch. Werden Tiere (durch ihren Hunger) zum Fressen 'genötigt' ? Der Urmensch zm Jagen und Sammeln 'genötigt' ? Menschen arbeiten, um ihre Bedürfnissen nachzukommen. Da diese Bedürfnisse nicht vom Arbeitgeber verursacht werden, kann man hier von keiner Nötigung sprechen.


Außerdem sitmmt es nicht, dass es 'heute' so ist. Erinnere dich daran, was du wahrscheinlich in der Schule gelernt hast aus der Zeit der angehenden Industrialisierung. War es damals nicht viel schlimmer ?


Wenn die Löhne in den letzten Jahren nicht mit der Produktivität mithalten, dann liegt das weniger an verwerflichen Arbeitgebern als an der wachsenden Konkurrenz am Arbeitnehmersektor durch die Öffnung der Grenzen. Kurzsichtiger Weise könnte man das stoppen, indem man den Arbeitsmarkt abschottet. Nur gehts dann bergab, weil man gegen die internationale Konkurrenz verliert, und die so behüteten Arbeitnehmer werden einfach arbeitslos.

Die Gesellschaft funktioniert nicht, weil der Mensch altruistisch wäre. Sie funktioniert, weil der egoistische Erfolg des Einen in der Regel auch dem Rest Vorteile bringt.


Grabenkämpfe wie Arbeitnehmer gegen Arbeitgeber, Männer gegen Frauen, Junge gegen Alte, Vermieter gegen Mieter, etc... werden gerne konstruiert. In der Tat aber verlieren bei solchen Kämpfe beide. Da sie aber miteinander auskommen müssen, findet sich dann schmell immer wieder ein Kompromiss. Man denke ja nur an die jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen. Jedes Jahr finden die Parteien die Vorschläge der Anderen unverschämt, schreien Zeter und Mordio, Ausbeutung und Unverschämtheit. Letzten Endes, alles nur Geplänkel.


lg,

Muzmuz


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