AW: Barriere Schuld
Ich möchte den Artikel für mich zusammenfassen; vielleicht fällt euch sonst noch etwas interessantes auf?
Es gibt für jede (hochkochende) Emotion einen hemmenden Mechanismus in den neuronalen Schaltkreisen, der bei verschiedenen Menschen unterschiedlich stark wirksam ist. Das gilt auch für Scham und Schuld.
Das beste Mittel, das auch diese Hemmung "trainiert", ist Metakommunikation; das heisst vermutlich: "reden wir drüber". Wie überhaupt Metakommunikation das Zauberwort für diesen Themenkomplex ist.
Ein unreifes Verhalten mit Scham und Schuld umzugehen sind sogenannte Deckaffekte: Verachtung, Spott, Trotz, Zorn, ...
Scham ist ein sehr häufiges Kommunikationselement, insbesondere auch für "Herrscher" gegenüber den "Beherrschten" im weitesten Sinne, also beispielsweise auch Eltern gegenüber ihren Kindern.
Scham spielt besonders in deutschsprachigen Ländern eine große Rolle und zwar seit dem dreissigjährigen Krieg und nochmals stark gefördert in der Zeit des Nationalsozialismus.
Heutige Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus steht vermutlich mit (unreifen) Deckaffekten in Zusammenhang, beim Vesuch mit eigenen übergroßen Schamgefühlen umzugehen. Auch hier wohl: "reden wir drüber!"
Ein Zuckerl zum Schluss: Scham überfällt einen meist im Zustand von Freude, dämpft diese allerdings; aber immerhin ;-)
Zu Scham fällt mir gerade dieser Ausspruch von Nietzsche ein:
Was ist das Menschlichste? Dem Anderen Scham ersparen!