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Aus der Matrix

R

Robin

Guest
Einst war ich glücklich. Ich war zweidimensional, obwohl man mir die Tiefe nicht absprach. Ich war limitiert, aber nur dadurch hatte ich enendliche Möglichkeiten. Ich bekannte mich zu meinem Namen, denn nur dadurch blieb ich unerkannt.
Dann hat man die Matrix geschlossen:(
Vernichtet.
Eliminiert.
Abgesetzt.
Einfach so. Na gut, es war vielleicht ein bisschen viel Aufwand für fünf Leute eine ganze Internetseite zu erhalten. Aber dennoch. Man hat uns gelesen. Ein paar zumindest.
Jetzt trieb ich eine Weile durchs Netz. Orientierungslos. Unglücklich. Einsam. Bis ich hier an diesen virtuellen Strand gespült wurde. Hinter mir treiben Celine und Jerome noch im Wasser, ich hoffe, sie schaffen es auch gleich. Marion und Gerd aber haben wir verloren. Das macht ich traurig.
Ob wir hier bleiben? Ich weiß es nicht. Jede Matrix ist anders. Hat eigene Regeln. Eigene Sprache. Nichts wird wie früher sein, hat Celine schon gesagt, als sie an einen Baumstamm geklammert neben mir trieb. Recht hat sie. Mal sehen, wie uns die Einheimischen hier aufnehmen :winken1:
 
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Hallo, Robin , grüße mir den alten Fritz und das Holländerviertel!


Fein, dass Du Dich entschlossen hast, es einmal mit uns zu versuchen.

Sei gegrüßt!


Ich würde mal sagen, allein von Deinem Schreibstil könnte ICH mir Gespräche mit Dir vorstellen.


Am besten ist es, gleich "in die Sache" zu hüpfen und mitzudiskutieren.
Du weißt schon: "trial and error".

Majanna
 
Salut!

Hier bin ich, hier bleibe ich!

Als James Bond scheiterte ich kläglich, den Neo durfte ich in der alten Matrix auch nicht mimen, so bestieg ich die Titanic, lehnte an das Geländer, breitete die Hände aus und sang gegen den Wind. Die Aussicht war famos, hunderttausend Lichter funkelten mir aus den Ebenen zwischen den Hügeln entgegen, das beleuchtete Schiff schob sich auf dem grossen, schwarzen Wasser durch die Nacht. Das Leben hätte so gut werden können: meeresfeuchte Luft, wärmende Sonnenstrahlen, gute Espressi, Spaziergänge zwischen Olivenbäumen...dann der Eisberg, das Geländer gab nach... hab gerade noch Cel den Rettungsring zuwerfen können und weg war ich. Am Anfang zählte ich noch die Schwimmzüge, mich konzentriert, versucht Land zu sichten, doch ich bin faul und schlecht. Warum in die Ferne schweifen, wenn Robin-son bereits eine Insel erschlossen hat, auf der auch ein Freitag existieren kann?
Hoffentlich finden uns die Navigationssysteme von Marion und Gerd. Doch die moderne westliche Welt ist fast vollkommen auf das Diesseits ausgerichtet: im Gedenken an Gerd sage ich jetzt 'was bleibt, sind Namen und Erinnerungen'. Gerd als Bibel-Kenner hätte bestimmt Verständnis. 'Die Toten preisen Gott nicht!'
So zynisch man es jetzt empfinden mag, es ist nur der Wunsch nach menschlicher Wärme. Uns, reiselustigen Zeitgenossen - real wie auch gedenklich - ist die Freude, etwas Neues zu erleben noch nicht vergangen. Mal sehen, wie das Leben auf diesem Planeten ist :rolleyes:

A bientôt

NB: Cel kämpft noch mit den Tücken der Technik *grins*
 
:schritt:

Jaaaaaaaa, bin schon da! Oh Mann, war das alles verwirrend!
Typisch, meine zwei liebsten Männer! Statt einen Leuchturm zu bauen, Holz für ein Feuer zu sammeln oder mir wenigstens eine helfende Hand zu reichen, um aus dem Sumpf rauszukriechen, kocht sich der eine einen Kaffee und der andere knüpft schon die ersten Kontakte mit den Eingeborenen. Na ja, wenigstens weiss ich jetzt, dass hier keine Menschenfresser leben! Ganz im Gegenteil - ein vorbildlicher Support *schleimmichein*.

Habt ihr auch einen Spiegel da? Nein? Hmmm, dann wird wohl das Spiegelbild im Wasser fürs Erste reichen müssen! Uiiiiii
Die Algen lasse ich mal so von meinem Kopf hängen, hab ja auch sonst nicht immer eine klare Sicht auf die Dinge und eine Schönheitskonkurrenz wollen wir doch auch nicht gleich veranstalten, oder? Eigentlich wollte ich als Rusalka den Fluten entsteigen, aber die Aermste war ja stumm, so habe ich mir das im letzten Moment ausreden können, denn es hiesse bestimmt sofort: "Frauenlogik! Registrieren und nix sagen." Dabei plappere ich doch soooo gern.
So! Als Vorstellungsgespräch müsste das eigentlich genügen, so tropfnass wie ich noch bin. Da ich aber sehr praktisch veranlagt bin, konnte ich (um da heimisch zu werden) aus dem Titanic-Wrack was retten. Die Einheimischen mögen mir das am ersten Tag verzeihen. Ich fange dort an, wo es für uns in der Matrix-Falte vor ca. 14 Tagen weiter gegangen wäre:

Oh, meine Lieben, die Lage ist ernst! Sehr ernst sogar, denn ich will auch mal... politisieren *loool*

Va, pensiero, sull'ali dorate,
Va, ti posa sui clivi, sui colli
Ove olezzano libere e molli
L'aure dolci del suolo natal!...
... O t'ispiri il Signore un concento
Che ne infonda la patire virtù!

... singt sinnbildlich der Gefangenenchor am Ufer des Euphrat, während Europa schon bald wirtschaftlich, politisch und moralisch erst recht in Trümmern liegt. Ich glaub's einfach nicht! Tote Pferde zum Ziel erklären, Zahnärzte und ihre Gatinnen zum Lesen nötigen, Kinder quälen und schon mit 4 in der Schule einsperren und sich dann frohlockend für 4 Wochen das "Abendmahl" über den Esstisch, "Das Bad der Psyche" über das Waschbecken, den "Schlaf der Vernunft" übers Bett, "Die Forelle" in die Küche, "Die Aehrenleserinnen" ins Arbeitszimmer, die "Parkettabzieher" in den Bastelraum hängen und "Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte" sorgt im Kinderzimmer für Ordnung und Ruhe. Wer es auf die ganz harte Tour mag, hängt sich überall Boteros politische Bilder der deformierten Gewalt auf und ist erst noch nach Pariser Manier en vogue. Mich belohne ich jetzt mit dem Blick auf "Beharrlichkeit der Erinnerung" *looool* und in 4 Wochen gibt es neue Tipps für ein glückliches Leben mit geliehenen Bildern.
Deutschland, du hast sie nicht mehr alle!!!

Und Frankreich? Da herrscht erst recht Untergang. Die Debatten beschränken sich nicht mehr nur auf die Pariser Intelligenzia, eine ganze Flut von Büchern die von "le déclin" handelt, hat uns überschwemmt und eine öffentliche Kontroverse ausgelöst. Die Grande Nation zerfleischt sich und hätte wohl auch gerne eine Bürde der Wiedervereinigung (egal mit wem) als Alibi vorzuweisen. Aber wenigstens ein Problem hat die Regierung schon gelöst. Wir alle verzichten auf einen Feiertag im Jahr und schon geht es den älteren Mitbürgern super. Genial, nicht? Na ja, ich weiss nicht so recht, so wie ich die Franzosen kenne, werden sie ausgerechnet an diesem Verzicht-Tag krank und hinterher jammern, die Regierung macht nichts, um die Lage zu verbessern.

Wir sind auch nicht besser! Feige und, um dem zu entkommen, haben wir uns für ein paar Wochen in die CH abgesetzt. Jérôme blüht förmlich auf. Endlich kann er mich wieder in die Opernhäuser ausführen und braucht dafür nicht mal in den Sparstrumpf zu greifen. Dachte ich, ich meiner unendlichen Naivität. Die Wohltätigkeit, dieses "ja, ich muss..." usw., alles nur Ablenkungsmanöver. Ich bin dem ganzen Komplott jetzt auf die Schliche gekommen. In Zürich findet nämlich Ende des Monats eine mehrtägige "Ausstellung" von Single Malt statt. Auf Schiffen! Wenn das nur gut geht *loool*, zum Glück kann er ja schwimmen. Jedenfalls fängt das schon gut an. Der Initiant verkündet: "Islay ist das heilige Land des Single Malt und der Whisky spricht mit mir". Eine neue Religion? Ich weiss nicht, aber einfach wird er das hier auch nicht haben, die Schweizer tun sich unheimlich schwer mit neuen Religionsgemeinschaften *loooool*. Natürlich haben sie auch sonst noch Probleme, müssen im Staatsbudget mehrere Milliarden einsparen, und obwohl sie gemessen an D und F ziemlich fit da stehen, sehen sie sich am wirtschaftlichen Abgrund. Das einzig Positive daran: keine EU droht ihnen mit Sanktionen, wenn sie das Budget nicht sanieren. Die Konkordanz der Regierung steht auch auf wackligen Füssen seit ein Herr Blocher von der SVP für sich ein Bundesratsposten beansprucht. Politoperetten hüben wie drüben.
Die Schweizer bemühen sich wenigstens die Forderung nach mehr Kindern zu erfüllen, und was passiert? Schon fallen ihnen die Medien wieder in den Rücken: angeblich freut sich alle 2 Stunden ein Vater über ein "Kuckuckskind" - ihr versteht? Und das in der sauberen Schweiz.
Zum Glück gibt es noch die Oesterreicher! Die haben jetzt den ganzen Schweizerhass auf sich gezogen und die ganze Nation steht in Reihe und Glied vereint wie einst Tell gegen Gessler stand ;). Es gibt nämlich nur ein Raclette und das ist aus Wallis. Doch die Oesterreicher behaupten jetzt allen Ernstes, sie haben es erfunden. Gut, sie haben keine Beweise, aber die Frechheit ;-)und fabulieren etwas von "im Jahre 1390". Jetzt kommt endlich die Grande Nation auch im benachbarten Ausland wieder zu Ehren, weil sie den Schweizern im Krieg gegen die Oesterreicher hilft. Steht doch bei "Asterix bei den Schweizern" ganz unmissverständlich drin "...mit der Lampe habt ihr Licht und könnt obendrein auch noch den Käse schmelzen..." und das alles schon im Jahre 50 v.Chr. Zum Glück sind die Autoren von Asterix dafür bekannt, dass sie sich ganz genau an historische Tatsachen halten. Aber wenn jetzt auch noch die Italiener kommen und sagen: "Na, sann sie deppert, den Wienerschnitzel haben WIR im Milano erfunden!", dann ist es mit dem Europa-Gedanken endgültig vorbei. Wie gut, haben wir diese EU-Kommission, die das alles regelt! Feta-Käse ist nämlich jetzt per Gesetz griechisch, auch wenn der grösste europäische Hersteller Dänemark ist. Basta! Alles Käse oder was?
Beweist das nicht alles eindeutig, dass man sich zuerst Probleme schaffen muss, damit man sie nachher haben kann? Robin setzt doch dem "i" das Tüpfelchen auf! Da schreibt er sich so ein Buch und schwupp...schon hat er Probleme. Wo das Problem aber sein soll, weiss ich nicht. Die Idee mit der Party ist doch grossartig. Nur, Dussmann, bäääääh! So was macht man selber! Sozusagen eine US-Baby-Party. Statt Geschenke für das Baby, ist in diesem Fall das Baby das Geschenk. Alles klar? Natürlich nicht gratis, wäre ja doof, nicht? Robinchen, du gehst jetzt, mietest ein Saal und heuerst ein paar befreundete Musiker ein, rechnest schnell Handgelenk mal Pi die Kosten aus (schliesslich hast du dich ja hier gerühmt, ein guter Mathematiker zu sein), lässt ein paar Arbeitslose "gemeinnützige" Arbeit verrichten (die wird mies bezahlt, bist also mit einem Stundenlohn von 2 Euro dick drin und die Leute mit Freude dabei) und sie Eintrittskarten für die Party verkaufen. Dem Volk "Brot+Spiele" hat doch schon immer funktioniert. Am Schluss bekommt jeder das "Baby" geschenkt (fast keiner merkt, dass er es bezahlt hat) und alle sind glücklich und zufrieden. Ist viiiiiiel besser, als wenn du dir jetzt die Sohlen abläufst, wieder neue Schuhe brauchst... Bis die neue Auflage dann gedruckt ist, kannst du uns etwas über Japan beibringen. Mein Wissen ist da ziemlich mickrig. Aber die Sache mit den Preussen geht mir trotzdem nicht in den Kopf. Was ist mit dem Shogun und allen Samurai, die sind doch viel älter als die preussischen Soldaten, nicht? Die Welt ist komisch! Ich kenne z.B. einen Schweizer, dessen Urgrossvater noch Knecht in Tschechien war. Interessant und bizarr, wie sich alles verschiebt, nicht?
Ich muss mich jetzt auch wieder verschieben, aber zum gestrigen Tag des Kindes habe ich geschworen: Meine Kinder werden mit 4 (egal, in welchem Land!) zu Hause die Schuhe binden lernen und sicher keine Matheaufgaben lösen. Bin ja nicht ganz deppert!

Wenn jetzt jemand eingeschlafen ist und mit dem Kopf auf der Tastatur aufgeschlagen - tschuldigung - das war keine Absicht, das war ein Reisebericht! Und ihr wisst jetzt wenigstens wie schwatzhaft ich bin :mad:

Allen einen wunderschönen Tag :kussmund:
 
Robin-san

Sajonara, Freunde, oder so ähnlich. Ich unwürdigel Strandling erweise Euch allen die Ehre, wiewohl ich nicht das Nivea habe, auch nur Eure Fettcreme zu sein.

Aber nein! Ich will nicht gleich Vorurteile über Japan schüren noch festigen. Dieses "san" heißt, glaube ich, "Herr" und das dürfen die Japaner zur Not überall dranhängen, wenn sie zum Beispiel den Namen nicht wissen. Wenn sie zum Beispiel nicht wissen, dass Walter Walter heißt, würden sie ohne mit der Lidfalte zu zucken Administrator-san sagen. Sehr praktisch. Es soll in Japan engste Freunde geben, die auch nach 30 Jahren ihre wirklichen Namen nicht kennen.
Diese und andere interessante Fakten kann man dem hervorragenden Buch "Tokyo-Blues" von Uwe Schmitt entnehmen. Muss ich jetzt mit diesem Buch-Tipp in die Extra-Spalte gehen, Admi-San? Na ja, das nächste Mal- Leider habe ich dieses Spitzenbuch bereits in die kleine Landesbibliothek meiner neuen Heimat zurückgegeben - es stehen nämlich sowohl tiefgründige, als auch höchst amüsante und vor allem auch voll zitierbare Dinge darin.

Aber zunächst mal will ich, nachdem ich mir die Tränen aus den Haaren und den Seetang aus den Augen vor Rührung gewischt habe, weil ich Jerome und Celine, das unnachahmliche Französch-schweizerische Couplet wiedersehe, auch Musujama begrüßen. Nein, sorry, konnte mir den Namen nicht merken und nun kann ich kein weiteres Fenster öffnen. Musujama ist natürlich in Wirklichkeit ein Yokuzuna des Sumo. Also Native-san, ich freue mich über den Austausch jedweden Gedankenguts. Werde Fritz die Grüße ausrichten, wohne nämlich gleich nebenan. Ansonsten habe ich von diesem Eiland bislang nur die äußersten Gestade besichtigt und bin noch unentschlossen, wohin ich meine Schritte lenken soll.
Vielleicht werde ich eine neue Dichterspalte aufmachen, da kann man ja gespannt sein, wer sich dann so einverselt.
Dann könnte ich ein Niklas-Luhmann-Spalte aufmachen. Jaja, ich weiß, der war Soziologe, aber das war Karl Marx ja auch. Also locker bleiben.
Und dann mal weitersehen. Werde mir überlegen, ob ich noch mal in meine Bibliothek (dort wo es Bilder zum ausleihen gibt - dieser Tatsache galt Celines kleiner Bildersturm) gehe und mir den Tokyo-Blues noch mal gebe, um weiteres Erhellendes aus dem Reich der aufgehenden Sonne zum Besten zu geben.

Celinchen, wie viele Worte am Tag sprechen noch mal die Frauen im Schnitt? Nun, dein Schreibzöllibat hat ja eine rechte Drangsal bei dir bewirkt, aber es sind ja auch drängende Probleme, von denen du sprichst. Und die neuste Nachricht von heute: Alt-Europa darf nicht beim Aufbau des Iraks helfen (und fette Kohle absahnen), weil dies den "amerikanischen Sicherheitsinteressen" widertspräche. *lachschlapp* Na, wenn das nicht mal wieder eine Vereinigung gibt - nämlich im Strum der Entrüstung.

In diesem Sinne: Sturmfreie Buden und gute Nacht
 
Und vor allem eine "Strum"freie Nacht.

P.S. Celinchen: Habe gelesen, dass Werbung, sowie "Anspielungen" hier verboten sind. Außer in den dafür vorgesehen Spalten. ALso halt dich lieber dran, sonst müssen wir schon bald wieder ein Floß bauen und wieder losschippern;)
 
Werbung:
Auch noch ein Grüezi an Celine und ein Salu an Jerome
( ich krieg die mir ungewohnten Zeichen über den Buchstaben Deines Namens nicht hin).


Ich freue mich schon, wenn wir neben neu? preußischer Weltoffenheit ( ist kein Paradox- ich bin Altpreußin und weiß:D , wovon ich spreche), französischem Esprit auch noch schweizerische Redlichkeit hier bei uns vorfinden werden. Immer diese Vorurteile! Pfui!

Also ran ans Gefechtsrohr, rein in die Threads !


Guts Nächtle

Marianne
 
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