Für das Tagesgeschäft braucht es lediglich eine Verwaltung, die sich an demokratisch festgelegten Normen hält und einer demokratischen Kontrolle unterliegt.
Für sehr weitreichende Konsequenzen gibt es in Österreich und in der Schweiz tatsächlich Volksabstimmungen, nicht aber in Deutschland! Deutsche haben nichts zu melden, egal ob es um Kernkraftwerke, atomare Endlager, Flughäfen, Bahnhöfe, die Wehrpflicht, Waffenlieferungen, Kriegsbeteiligung, Entwicklungshilfe oder sonstwas geht, das erledigt alles Mutti. Neue Bundesländer, Euro-Mitgliedschaft, Euro-Währung, "Bankenrettung", "Griechenrettung", in Deutschland alles kein Grund für eine Volksabstimmung.
Menschen treffen ihre Entscheidungen unterschiedlich, manche nach vielem Nachdenken, auf der Basis vieler (auch falscher) Informationen und andere eher spontan, aus dem Bauch heraus. Die Praxis zeigt, dass es keineswegs erwiesen ist, dass ersteres immer zu größerem Erfolg führen würde, zumal es eh subjektiv ist, was als Erfolg zu werten ist und was nicht. In einer Demokratie, die den Namen verdiente, muss jeder das Recht haben, so an die Dinge heran zu gehen, wie er/sie möchte und im Ergebnis würde sich das halt ausmitteln. Unerträglich ist Deine Abwertung von Unprofessionellen als Stammtischbrüder. Für diesen abstoßenden elitären Dünkel besteht kein Anlass. Wahrscheinlich hat manche Oma im Altersheim bessere Ideen und mehr Lebenserfahrung, als ein Karrierepolitiker.
Das Doppelsystem der Scheindemokratie, mit offiziell sichtbaren Berufspolitikern, Identifikationsfiguren und Parteien einerseits und unsichtbaren Einflussnehmern, Lobbyisten, Finanziers und Geheimstrukturen andererseits, führt zu Mißbrauch, Überforderung und sozialer Ungerechtigkeit, es bedarf, vor allem in Deitschland, dringend einer Renovierung.