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Auf Thema antworten

Wenn man nicht verständig sein will, mag das fast so erscheinen.

Aber:

1. geht es bei Volksabstimmungen (zumindest in Ö) jeweils nur um eine einzige Fragestellung

2. in der Regel wird vom Wähler nur ein "ja" oder "nein" gefordert

3. diese Abstimmungen haben einige Monate Vorlaufzeit, in denen der einzelne Wähler viel Zeit und Gelegenheiten hat, sich zu informieren

4. die Folgen der Entscheidung werden vom gesamten Volk mehr oder minder gleich getragen - da stimmt keine Mehrheit über eine Minderheit ab


Das ist etwas Anderes als politisches Tagesgeschäft, wo es um unzählige Entscheidungen PRO TAG geht, und die oft nur eine kleine Gruppe spürbar betrifft.


Und ja, auch hier ist das Stammtischbruderproblem noch präsent. Erinnere dich an die Volksabstimmung über die AKWs. Im Nachhinein sind wir natürlich alle froh, dass sie so ausgegangen ist, wie sie ausgegangen ist. Aber diese Entscheidung fiel de facto nicht gegen AKWs, sondern gegen Kreisky persönlich - und unzählige NEIN-Stimmen drückten letztendlich nicht den Willen "Ich bin gegen AKWs" aus, sondern "Ich bin gegen Kreisky".

Aber, da das Volk für seine Abstimmung die Konsequenzen tragen muss, ist das auch ok. Der Wählen kann seine Stimme frei vergeben, auch wenn er sie auf Grund der Unterwäschefarbe vergibt. Aber, er muss eben auch die Konsequenzen seiner Entscheidung tragen. Und siehe da, selbst dazu sind Überzeugungsnörgler nicht in der Lage. Von den jetzt EU-kritischen unter ihnen wird die "Schuld", dass Ö der EU beigetreten ist, nicht auf "das Volk" geschoben. Auch nicht auf sich selbst genommen, selbst wenn sie damals mit JA gestimmt hatten. Dann liegt die Schuld natürlich bei den Medien oder den Politikern, durch die man sich "verleiten" hat lassen.

Und hier zeigt sich das grundlegende Problem. Lautstark Mitbestimmungsrecht fordern, aber Verantwortung generell ablehnen. Daher NJET zur Diktatur des Stammtischproletariats :)


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