AW: Atheist / Agnostiker
Das klingt mir alles sehr radikal-relativistisch. Wahrheit ist nicht beliebig. Es gibt natürlich ein Wahrheitskriterium. Wahre Modelle liefern uns Prognosen für unsere empirische Wahrnehmung. Wenn diese Vorhersagen mit unserer Sinneswahrnehmung übereinstimmen, dann ist das Modell gültig. Haste dich schon mal mit dem kritischen Rationalismus beschäftigt? Wenn nicht, tu das mal. Der liefert eine sehr brauchbare Definition von Wahrheit, Erkenntnis, Gültigkeit etc. Auch sehr hilfreich, um den Prozess unserer Erkenntnis und die Bildung von Wissen zu verstehen, ist die Philosophie von Willard van Orman Quine.
Wenn man so will, ist die objektive Außenwelt nur ein Postulat. Aber es ist eines, das sich bisher bewährt hat und noch nicht falsifiziert wurde.
Auch die (meisten) Philosophen sind um Wahrheit bemüht. Diese "Gedankenkonstrukte" hat man sich nicht aus Jux und Dollerei ausgedacht, sondern um Erklärungen für gewisse Probleme, wie z.B. die Frage nach dem Ich, zu finden. Und was man eben aus Descates herleiten kann, ist, daß das Bewußtsein nicht so einfach eine "Illusion" sein kann. Es ist da und existiert. Deine eigene Wahrnehmung, Subjektivität ist Beweis dessen. Siehe dazu auch die Argumente gegen den Materialismus von Frank Jackson und David Chalmers.
Das ist ein - sorry! - eher vulgäres Verständnis von Rationalismus und Objektivität. Letzteres ist vielmehr in dem von mir oben ausgeführten, kritisch rationalen Sinn zu sehen. Das Streben nach Objektivität schließt doch unsere subjektive, intuitive Realität nicht aus! Es ist vielmehr ein Prinzip, unsere vielen Einzelwahrnehmungen zu ordnen und in Beziehung zueinander zu setzen, quasi, eine Art Landkarte zu erstellen.
Nein, denn die Existenz eines rosa Einhorns ist unwahrscheinlich. Zumal ein Einhorn am Nordpol wohl kaum überleben könnte...
Weil dessen Existenz weder falsifiziert noch als unwahrscheinlich berechnet wurde.