AW: Atheist / Agnostiker
Hallo Zeilinger,
es tut mir ein bißchen leid, daß Du zerknirscht bist, ebenso, daß Dir die geballte Ladung gleich mehrerer nahezu zeitgleich verfaßter und überschneidender Gegenmeinungen entgegen kam.
Dafür ist Dein Beitrag für mich ein echter Schlag ins Kontor:
Das also ist die Definition? Oha!
Völlig unvorbereitet muß ich nach langer Zeit Herumgrübelei ausgerechnet via Lexikon feststellen, daß ich also ein Agnostiker sein soll. Nun gut. Abgesehen davon, daß das irgendwie intellektuell klingt und ich mich daher eigentlich jetzt richtig cool vorkommen müßte, hinterläßt das doch irgendwie einen faden Beigeschmack.
Und ich fühle mich doch ein wenig an Heinrich Heine erinnert, was er über seine Empfindungen über Kant schreibt
aus "Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland"):
"Nach mehrmaligen Durchstudieren des Kant´schen Hauptbuchs glaubte ich zu erkennen, daß die Polemik gegen jene bestehenden Beweise für das Dasein Gottes überall hervorlauscht, und ich würde sie weitläufiger besprechen, wenn mich nicht ein religiöses Gefühl davon abhielte. Schon daß ich jemanden das Dasein Gottes diskutieren sehe, erregt in mir eine so sonderbare Angst, eine so unheimliche Beklemmung, wie ich sie einst in London zu New-Bedlam empfand, als ich, umgeben von lauter Wahnsinnigen, meinen Führer aus den Augen verlor ...".
Viele Grüße wünscht ein reichlich irritierter
Zwetsche