meditation
@ gisbert
zu deiner frage: 'was bringt gebet/meditation': ich lasse einmal das beten beiseite, weil es bei mir auch unerfreuliche assoziationen, wie vor-, an-, nach-beten etc. auslöst, und schreibe, was mir zum 'meditieren' eingefallen ist.
im unterschied zur selbst-reflexion, die du beschreibst, gibt es, soweit ich das verstanden habe, beim meditieren keinen denkgegenstand (ausser atmung, visualisierungen, mantras etc.) und vor allem kein denkziel. die beiden wesentlichen elemente scheinen mir zu sein:
a) innere sammlung, achtsamkeit, zur-ruhe-kommen-lassen der bewusstseinsbewegungen;
b) loslassen.
ad a): in der zen-literatur wird das menschliche bewusstsein mit einem see verglichen, dessen oberfläche durch wellen (wahrnehmungen, gedanken, gefühle) aufgepeitscht ist. kommt die oberfläche zur ruhe (z.b. durch zazen/sitzen in der stille), wird das bewusstsein klar, und man kann bis auf den tiefsten grund blicken ......
ad b): in einem einführungstext über yoga fand ich dazu folgendes: 'unsere gedanken und gefühle drehen sich ständig um das, was wir uns wünschen, ersehnen, erträumen, was wir befürchten und was uns ängstigt ... innerlich loslassen bedeutet, jegliches innere kämpfen aufzugeben ... will ich die eigene existenz jenseits aller gedanken und gefühle erforschen, gilt es, alles so sein zu lassen, wie es gerade ist ... '
nun einmal abgesehen von der spirituellen komponente, vielleicht ein interessanter weg, um zu erkenntnis zu gelangen, vor allem dort, wo man mit reflexion an grenzen stösst...?
herzliche grüsse!