der unterschied zu anderen outings ist der, dass es bei asexualität von außen nicht "nötig" ist
ein(e) homosexuelle(r) will vielleicht öffentlich seine veranlagung ausleben
mit seinem partner hand in hand spazieren, in der öffentlichkeit zärtlichkeiten austauschen etc...
homosexualität kann für außenstehende sichtbar sein
nicht so bei der asexualität; sie kann zum einen perfekt verschleiert werden, da es keine expliziten handlungen gibt, die eindeutig asexualität anzeigen; zum anderen bedarf es zum ausleben keiner weiteren personen, die eingeweiht werden müssten; weiters gibt es keine verbreiteten repressalien gegen asexuelle
andere sexuelle abweichungen von der "normalen" heterosexualität (homo, bi, pädophilie, nekrophilie, sodomie, inzest, transsexualität, etc...) werden von der gesellschaft einmal mehr, einmal weniger abgelehnt
während homo- und bisexualität im begriff sind breite akzeptanz zu erlangen, steht die gesellschaft dem phänomen asexualität (noch) ratlos gegenüber
so sehe ich mögliche gründe für ein diesbezügliches outing einerseits im wunsch, das phänomen selbst zu verstehen, andererseits in offensiver selbstakzeptanz
ein anderer möglicher grund wäre, mit der zeit sicherlich lästige fragen von freunden und/oder familie (a'la "jetzt bist schon 35 und noch immer single") abzustellen
weiters gibt es sicherlich auch asexuelle, die diese neigung nicht "ausleben"
so wie es zahlreiche homosexuelle gibt, die in heterosexuellen beziehungen leben und sogar eigene kinder haben, gibt es auch asexuelle, die den "üblichen weg" gegangen sind, ohne sich ihrer neigungen voll bewusst zu sein
sei es, um dem eigenen umfeld gerecht zu werden, sei es in der hoffnung, dass sich "der knoten" von selbst lösen wird
ein outing (zuerst sich selbst gegenüber, dann dem partner, dann dem umfeld) kann der erste schritt sein, die eigene lebensführung seiner veranlagung anzupassen
mehr gründe fallen mir zur zeit nicht ein
lg,
Muzmuz