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Anideos' Gedanken

Anideos

Well-Known Member
Registriert
17. Dezember 2014
Beiträge
17.589
Gebeugt von der Melancholie,
senkt sich der Kopf manchmal
über den Rand des Brunnens der Vergangenheit
und spiegelt sich in seiner dunklen Tiefe
auf der Oberfläche des Unterbewussten.
Doch kommt es vor,
dass kurze Tonfolgen diese Oberfläche streicheln
und sie vermischen sich ganz unverhofft
mit unbekümmertem kindlichem Gelächter.
Die Oberfläche fängt dann an zu beben
und zeichnet Bilder von vergangenen,
längst vergessenen Tagen,
von Kindern, die nach diesen Tönen tanzten
und die vertrauten Melodien
lassen die verlorengeglaubte Heimat
über der Oberfläche schweben,
bis dass der ganze Brunnen Heimat wird
und die Vergangenheit sich mit der Kindheit verbrüdert.
Die Melodie verfliegt, aber die Heimat bleibt.​
 
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Um mich herum sehe ich nur Wege;
Wege, die Ziele nur verbinden.
Ziele, die alle angesteuert haben,
die nur sicher gehen wollten,
dass sie sich nicht verirren.
Doch alle diese Ziele waren
die Ziele Anderer, nicht die Meinen
und führten zu nichts Neuem;
nur zur Auflösung in der Masse,
zu einem fremdgelebten Leben,
zu Zielen, die zu einem Ende führten
und doch nur ein Anfang waren.
Ich will die Wege überqueren
und neue Wege unter meinen Füssen treten.
Am Wegesrand beginnt das Leben,
das nur mir gehört,
fernab von allem schon Vertrautem,
fernab vom Lärm der Weggefährten,
fernab von vorbestimmten Zielen.
Doch schon am Wegesrand bleib ich stehen,
die Sehnsucht taumelt, der Zweifel bäumt sich auf:
Ob ich dort auch Weggefährten finde?
Doch Weggefährten sind nur auf Wegen
und meine Weggefährten sind noch hier
und gehen mit mir diesen Weg.
Der Wegesrand sind sie, die Weggefährten.
Ich kann doch nicht den Weg verlassen,
das ist mein Weg und der der Meinen,
das ist mein Ziel und das der Meinen
und meine Sehnsucht richtet sich
aufs nächste Ziel des nächsten Weges.


@Zeilinger: nur damit ich auch heute auf meine statistischen 1600 Wörter komme.:)
 
Dann wäre der Weg das Ziel, das Bei-sich-bleiben die Chance der Begegnung, ein neuer Umgang mit den Mitteln (beispielsweise der Kommunikation) die soziale win-win-Chance für alle Beteiligten, die die Regeln der temporären Begegnung respektieren?
Das Leben ist spannend und Ziele dienen nur seiner Bereicherung. Sie sind Etappen, teil des Weges. Jeder erreichte Gipfel öffnet den Blick für eine neue Landschaft, jede neue Begegnung öffnet den Blick für eine neue Welt. Man muss nur hinzusehen lernen.
 
An bakunin

Du warst nur ein Bild an meiner Wand,
verschwommen, gerade mal die Umrisse zu erkennen
und du hast dennoch in manchen Augenblicken
Gestalt angenommen.
Ich lieh dir diese Gestalt, ich lieh dir Farben,
ich malte dich mir zurecht,
du warst mein Werk und doch warst du auch real
in deiner Welt.
In meiner Welt warst du nur ein Bild,
aber doch mir vertraut.
Jetzt bist du nur noch ein weißer Fleck,
an der Stelle an der Wand, die für dich gedacht war.
Du warst gedacht, doch jetzt bist du Erinnerung
und sie tut weh, weil der weiße Fleck dich nicht ersetzt.
Ich habe dich gemalt, doch du mich auch,
das merke ich jetzt.
Die Farbkleckse an der Oberfläche meiner Seele
sind dein Werk und das werde ich bewahren.​
 
Muzmuz hat nur seine Gedanken ausgedruckt,

Wäre ich ein Gedanke,
dann würde ich mich schmücken,
um mich zu präsentieren,
um Menschen zu beglücken
oder zu argumentieren.
Doch hätt‘ ich‘s auch gerne,
wenn der, der mich dachte
mich auch bitte ganz sachte
zum Ausdruck bringen würde,
in Schönheit und in Würde,
anstatt mich auszudrücken,
dann wenigstens ausdrucken.
Dann wäre ich auf Papier,
was wär’ das für ein Plaisier...:D
 
Gedanken eines Wanderers, der vom Weg abkam.

Er liegt am Wegesrand, inzwischen leicht verwittert,
umrahmt von Gänseblümchen, fernab von seinem Ziel
und schwelgt in der Erinnerung seines Werdens.
Sein Duft ist auch schon verflogen
und kann mit dem der Gänseblümchen nicht mehr in der Morgenluft mittanzen.
Was hat er alles schon hinter sich, bis er das wurde, was er nun ist...
Wie viele Lebewesen haben nur für ihn gelebt,
mit wie viel Liebe Menschen seinen Weg zu seinem Werden schon begleitet haben.
Jetzt liegt er da und wartet. Sein Schöpfer ließ ihn liegen
und zog gleich weiter, zu neuer Schöpfung.
Er ließ ihn liegen, abseits vom Weg, so bleibt er unbeachtet
von Wanderern, von denen, die sein Schöpfer so geliebt hat
und auch von ihnen so liebevoll versorgt wurde.
Nur das Feinste war für seinen Schöpfer gut genug,
die Menschen sorgten schon für sein Wohlergehen.
Jetzt liegt er da und wartet, bis ein Wanderer von Weg abkommt,
vielleicht um seine Notdurft zu verrichten,
vielleicht tritt er dann auf ihn und nimmt den Rest von seinem Duft
zu sich nachhause, dann hat er sein Ziel erreicht.
:)
 
Trotz aller Melancholie
soll es nicht nur als Folie
dienen,. die Trauriges verdeckt -
weil wir sonst fühlen schlecht.
Wir sollten stets geradeaus nach vorn blicken
und beiseite lassen Schädliches das wir erlitten,
und nicht ins Leere starren,
und noch darauf beharren.
Aber ich bin nur ein flüchtiger Gedanke
den ich meiner Melancholie verdanke,
der aber bald erlischt,
falls ihn niemand wieder auftischt.
In der Zukunft findest du das Wahre,
damit fahre
und das Unterbewusstsein sollte dich dabei nicht stören,.
dann muss es dich nicht weiter empören
Es ist die Sprache der Musik,
die mich beriet,
die Erinnerungen aus frühen Tagen weckte,
die auch mir schmeckte.
Das sollte einem stets im Bewusstsein anhaften.
dann gehört auch du zu den Standhaften;
Das was gestern wa ist bald vergessen,
sei auf das Alte nicht versessen.
Vergangenes sollte nicht mehr beeinflussen,
das was galt als fremdbeeinflusst.

hedgi
 
Gebeugt von der Melancholie,
senkt sich der Kopf manchmal
über den Rand des Brunnens der Vergangenheit
und spiegelt sich in seiner dunklen Tiefe
auf der Oberfläche des Unterbewussten.
Doch kommt es vor,
dass kurze Tonfolgen diese Oberfläche streicheln
und sie vermischen sich ganz unverhofft
mit unbekümmertem kindlichem Gelächter.
Die Oberfläche fängt dann an zu beben
und zeichnet Bilder von vergangenen,
längst vergessenen Tagen,
von Kindern, die nach diesen Tönen tanzten
und die vertrauten Melodien
lassen die verlorengeglaubte Heimat
über der Oberfläche schweben,
bis dass der ganze Brunnen Heimat wird
und die Vergangenheit sich mit der Kindheit verbrüdert.
Die Melodie verfliegt, aber die Heimat bleibt.​
Wow, ich wusste gar nicht, dass du außer deinen Intrigen, wie Beschimpfungen,
Unterstellungen, Spott, usw., auch noch eine sehr gute lyrische Ader hast? :cool:

Du hast sehr viele Zustimmungen, bzw. Likes bekommen.
Warum machst du nicht weiter mit lyrischen Gedichten? :(

Obwohl ich kaum Talent habe und auch nur wenig Zustimmung bekomme,
vielleicht nur aus Mitleid? Reime ich hier ab und an etwas zusammen. 😳

Über die Heimat schrieb unser Dichterfürst Plotin, soweit ich mich erinnere:

Heimat ist bloß ein Gestern.
Das war der Dachboden
staubiger Erinnerungen,
ein gutes Versteck für
rotzigen Kindertrotz.

Meine Kurzgedanken:

Verstocktes
Kinderlachen,
zerreißt Herzen.

Wenn das Herz
verschossen ist,
spritzt Gift und Galle
aus den Kehlen.
Alles sucht sich
seinen Weg. ;)
 
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Wow, ich wusste gar nicht, dass du außer deinen Intrigen, wie Beschimpfungen,
Unterstellungen, Spott, usw., auch noch eine sehr gute lyrische Ader hast?
Du weißt so vieles von mir nicht und das ist gut so. Du bist mit den Texten von mir konfrontiert worden, die zu dir passten und ich habe deine Meinung über mich sorgsam gepflegt.;)

Der Thread hat den Titel von Eule bekommen, denn sie hat meine verstreuten Gedanken hierher verlagert. Ähnliches gilt für "plotins Gedanken".
Es sollten meine Gedanken sein, aber wie man sieht, nicht lange danach hat jemand gemeint, auch seine Reime hier platzieren zu müssen.
Deshalb habe ich keine weitere Zeile mehr in diesem Thread geschrieben. In plotins Thread habe ich auch keine Kommentare geschrieben, obwohl ich es auch gern getan hätte, aber ich habe es respektiert, dass es sein Thread ist.
Es ist ein Forum und jeder darf überall schreiben, wo er will. Ich auch, aber hier in diesem Thread zu schreiben, habe ich keine Lust mehr.
 
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