grundsätzlich sollten wir mal festhalten, dass wir alle das gleiche ziel verfolgen; nämlich dass es glückliche menschen geben sollte, die sich in ruhe und frieden an den schönen seiten des lebens erfreuen können. auch wenn sich das ein bisschen schnulzig anhört - ich finde dieser grundkonsens ist lobenswert und gut...
also wenn das ziel schon mal das gleiche ist, dann ist nur die frage des weges entscheidend: für diese entscheidung aber ist wieder der ausgangspunkt von bedeutung, also ob der mensch von grund aus gut oder schlecht ist, wenn ich das mal so polarisieren darf. und da ist schon der erste reibungspunkt, denn während ngyuen und ich von einem grundguten menschen ausgehen, gehen nina, rudhi, gisbert teilweise und ich denke auch walter von einem nicht-grundguten menschen aus. hmm. ok, wir sollten auf jeden fall die allgemein hier herrschende tendenz, nämlich dass der mensch sich noch positiv entwickeln kann aufgreifen und darauf aufbauen...
@nina: "Warum ist z.B."Papa" jeden Abend "hackedicht" (dafür reicht das Geld komischerweise immer) und verprügelt ungerechterweise seinen Sohn usw.. Warum sind die Frauenhäuser voll? Was ist mit den Menschen los, dass sie böse sind zu ihren Mitmenschen?" meine antwort auf die frage, warum sie mit ihrem leben nicht zurecht kommen, ist, dass sie überhaupt keine lust haben sich in einem system zu behaupten, dass sie in ihrer selbstentfaltung und in ihrer freiheit durch leistungszwang einschränkt und als gegenleistung nicht das anzubieten hat, was sie suchen: nämlich wirkliches glück und keines materieller art. du wirst jetzt wahrscheinlich sagen, dass jeder für sein glück arbeiten muss und leistung bringen muss und wir hier ja schließlich nicht im paradies leben, aber genau das ist der punkt: arbeiten, arbeiten, arbeiten. für geld. geld = glück. das ist sehr extrem formuliert die maxime die man sein leben hindurch vermittelt bekommt. und am einfachsten ist das zu erreichen indem man sein maul hält und sich stumpf unterordnet und tut was man gesagt bekommt. das mit dem geld funktioniert soweit auch ganz gut, aber das verdammte glück will einfach nicht kommen. da entsteht der frust - noch dazu, wenn man durch nicht so geeignete geerbte eigenschaften, dh geringere intelligenz, krankheit etc. weniger geld bekommt als jemand anders - und dadurch entsteht nährboden für gewaltaktionen bzw für verbrechen.
dass neid, missgunst, elend etc die ursachen für verbrechen sind, darin sind wir uns hoffentlich einig, aber was die ursachen für diese gefühle sind? dass sie möglicherweise durch ein system entstehen, das sich durch besitz und macht definiert, könnte das nicht auch sein?? sich nicht für die motive von gewaltverbrechern zu interessieren, diese aber gleichzeitig verurteilen zu wollen, halte ich für ein äußerst schwaches zeugnis der geistigen reife eines mensche. mit härteren strafen ist gar nichts zu erreichen und wer das nicht kapiert - tut mir leid, aber - der hat sehr viel noch nicht verstanden.
@walter: hmm. "herrschaftsloser zustand", das definiert sich doch selbst, oder? naja klar, hehe, aber du willst wahrscheinlich wissen, was genau ich mir darunter vorstelle, nehme ich an. also: es gibt keine menschliche macht. es gibt keine befehlende autorität. wenn es eine art von autorität gibt, dann eine, die auf eine spezielle eigenschaft eines einzelnen menschen beruht: beispielsweise frage ich als junger mensch dann einen alten um rat, weil ich weiß, dass er mehr lebenserfahrung hat oder ähliches. also das wäre dann eine selbst gewollte sinnvolle autorität und keine eigentliche. gesetze werden nicht gebraucht, weil sie keinen zweck haben - das alles im positiven sinne. im negativen könnte das auch heißen, dass die ordnung fehlt. und eventuell willkür (damit meine ich eine egoistisch ausgerichtete freiheit) "herrscht"... aber dann ist schon wieder kein herrschaftsloser zustand. also wenn im chaos irgendjemand herrscht, dann ist es eben chaos aber keine anarchie und schon gar kein herrschaftsloser zustand. hmm, ich hoffe dir damit deine frage beantwortet zu haben 
@gisbert: richtig. die liebe fehlt. das sehe ich genauso und das ist wirklich der letzte punkt über den ich streiten würde. nur ist die frage, warum sie fehlt ungleich schwieriger als das feststellen ihrer abwesenheit. ich will darauf keine konkrete antwort geben - zu komplex! - und nur mal einen gedanken einbringen, der aus meiner sicht besserung gelobt: wie wärs mit selbst "lieben"? also jeder mensch als individuum kann doch durch sein lieben zeigen wie gut es gehen könnte und somit eine positive anregung geben auch selbst liebend zu werden...
und jetzt noch ein letztes mal zu nina: ein liebender mensch würde - egal was ein anderer mensch verbrochen hat und so schwer es auch fallen mag - versuchen wenigstens in einem noch so kleinen ansatz die gründe dafür zu verstehen. ein liebender mensch versucht zu verstehen ohne zu beurteilen.
in diesem sinne: