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Okay, hört sich so an, als ob Sie sich wirklich eine eigene fundierte Meinung gebildet haben. Ich stellte diese Fragen nur, um sicher zu gehen, dass ich es nicht mit einem oberflächlichen Atheisten zu tun habe, der nachplappert, was er irgendwo aufgeschnappt hat. Von denen gibt es viele, deshalb prüfe ich da gerne mal nach. Zu den einzelnen Punkten:




Wenn man bedenkt, dass das Universum sehr viele Variablen hat, die geradezu darauf eingestellt zu sein scheinen, Leben zu ermöglichen, ist die Idee eines personifizierten Schöpfergottes und des Kreationismus gar nicht so unwahrscheinlich. Auch die Evolutionstheorie ist längst nicht so wasserdicht, wie viele glauben. Viele Fragen sind da noch ungeklärt und die biologischen Vorgänge, die Leben ermöglichen, sind so unwahrscheinlich, dass man kaum von Zufall sprechen kann. Wenn man unter einem Mikroskop beobachtet, wie ein Fötus entsteht, sieht man förmlich, dass hinter solchen Vorgängen eine Intelligenz steht.  Dazu kommt noch die Frage: Wieso gibt es überhaupt etwas und nicht nichts? Das alles muss nicht zwingend für einen persönlichen Schöpfergott sprechen, aber die Möglichkeit ist gar nicht so ausgeschlossen, wie es gerade die Intellektuellen heutzutage denken.




Jedoch bleibt die Frage: Was ist der Tod und was kommt danach? Dieses ist meines Erachtens die zentrale Frage des Daseins überhaupt.



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Russell beschrieb dort eine hypothetische Teekanne, die im Weltraum zwischen Erde und Mars um die Sonne kreise und so klein sei, dass sie mit Teleskopen nicht gefunden werden könne. Falls er ohne weitere Beweise behaupten würde, dass eine solche Teekanne existiere, könne man nicht erwarten, dass ihm jemand glaubt, bloß weil es unmöglich sei, das Gegenteil zu beweisen. Russell wandte die Analogie logisch-philosophisch direkt auf Religionen an, indem er den Glauben an die Teekanne mit dem Glauben an Gott verglich.

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Nun, solche atheistischen Gedankenexperimente konnten mich noch nie überzeugen. Der Fehler ist immer der Gleiche: Es werden die Maßstäbe der materialistischen Wissenschaft an metaphysische Fragen angelegt. Das kann nicht funktionieren. Im Bereich der geistigen Fragen kann man nur im Innern Antworten finden bzw. sich entsprechend ausrichten, um sich auf den Tod vorzubereiten, wo der Vorhang fallen wird, und man mit der Wirklichkeit konfrontiert wird, welche in inkarnierter Form aufgrund der Beschränkungen der körperlichen Sinne und des Gehirns nicht erkennbar ist (es sei denn man ist geistiger Seher). Die Wissenschaft verlangt das Unmögliche, wenn sie Beweise in ihrem Sinn für das Metaphysische fordert, jedenfalls mit dem heutigen Stand der Technik. Aus diesem Nicht erkennen können schließt die Wissenschaft dann, dass es diese Dinge nicht gibt. Es ist wie wenn ein Schimpanse am Steuer eines Flugzeugs sitzt und aus seinem Nicht verstehen können von Towermeldungen, Flugzeugmechanik und dem internationalen Luftverkehr schließt, dass es diese Dinge nicht gibt. Dabei gibt es sie selbstverständlich, sie liegen nur jenseits seines Intellekts, so wie die metaphysischen Dinge jenseits von unserem Intellekt liegen.


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