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Was du als Zockermentalität bezeichnest, ist das freie Spiel von Angebot und Nachfrage. Nur so kann der tatsächliche Marktwert eines Produkts festgestellt werden. Dies gilt für jedes Produkt, auch für Aktien. Der Mehrwert ergibt sich dann aus den Eigenkosten und dem Marktpreis. Es ist die Grundlage der Marktwirtschaft. Wenn du dieses Prinzip aushebelst, gefährdest du das gesamte System.  Es durch künstliche, vom Staat festgesetze Preise zu ersetzen, würde zu einer völligen Verzerrung der Produktwerte führen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage wäre ausgehebelt. Es ist das gescheiterte sozialistische Modell. Alles im Leben hat den Wert, dem man ihm selbst beimisst. Dies gilt im privaten Bereich genauso wie in der Wirtschaft.

Ohnehin sind die Summen, die an den Aktienbörsen gehandelt gering gegenüber den Rohstoffbörsen. Sie scheinen nur spektakulär, weil die Medien sich damit täglich beschäftigen.

Durch Kauf von Aktien fliesst den Unternehmen nur neues Kapital hinzu, wenn es sich um Neuemissionen handelt. Der normale Aktienkauf berührt das Unternehmen nicht, es  ist ein Vorgang zwischen zwei Privatleuten, die Börse nur die Handelsplattform, ähnlich wie ein Wochenmarkt.

Die 3.Welt-länder haben durchaus Zugang zu diesen Börsen, wie jedermann. Gerade an den Warenterminbörsen sind sie mit ihren Rohprodukten stark vertreten (Kaffee, Kakao, Pflanzenöl). Dass die Preise aus der Sicht dieser Länder zu niedrig sind, liegt an deren Überproduktion selbst. Diese Länder sollten ihre Monokulturen ändern und die Produktion der Waren, bei denen am Weltmarkt ein Überangebot besteht, reduzieren. Ein schlechter Preis ist immer ein Zeichen fehlenden marktgerechten Verhaltens. Einen Preis durch Subventionen künstlich hochzuhalten würde die falsche Struktur zementieren. Ich halte deshalb auch von den fair-trade-läden nichts. Gegen den Markt zu produzieren führt zu Dauersubventionen, es hat keine Zukunft, es ist der falsche Ansatzpunkt. Man muss diesen Ländern vielmehr helfen, ihre Produktionsstrukturen zu ändern. Das macht Sinn und bringt auf Dauer eine Verbesserung.

Die Globalisierung ist Fakt, mit der man leben muss und lernen, damit umzugehen. Das Rad der Geschichte dreht sich nicht zurück. Insofern ist die Zeit über attac hinwegegangen, sie schlagen die Schlachten von vorgestern, völlig sinnlos. Es wäre sinnvoller, wenn diese Leute den Ländern, die damit schlechter zurechtkommen, bei der notwendigen Anpassung helfen würden.

Allerdings hat sich bei attac ein bunter Haufen zusammengefunden, vom Systemkritiker bis hin zum Systemverweigerer und autonomen Gruppen, die auch bereit sind, Gewalt anzuwenden. Eine besonders glaubwürdige Alternative stellen sie deshalb nicht dar.

Ohnehin haben wir in Deutschland selbst mit der europäischenn Globalisierung zu kämpfen einhergehend mit dem Verlust von Arbeitsplätzen.


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