Deine Frage ist irgendwie seltsam und würde vielleicht besser zu verstehen sein, wenn man wüßte, welches Weltbild du vor Augen hast.
Vielleicht versuch ich es mal so: Wenn du beim Siemens arbeitest, dann ist das auch nichts anderes als Haushälterin zu sein, denn du machst auch was man dir sagt und bekommst dafür Geld. Der Umstand, daß du dich dabei etwas besser fühlst ist sehr subjektiv und von der Gesellschaft so gewollt. der Fakt ist jedoch: "Wer zahlt, schafft an und wer nicht zahlen kann muß parieren!"
Du könntest dich dann auch fragen, warum der Computer-Verkäufer im Vertrieb das Vielfache von dem verdient, was man einer Krankenschwester zugesteht. Die arbeitet im Zweifel mehr, hat mehr Verantwortung und ist für die Gesellschaft von wesentlich höherer Bedeutung. Zu sagen hat sie auch nichts, verdienen tut sie auch nicht viel und anerkennung bekommt sie allenfalls von den Kranken. Ist das gerecht oder Klassengesellschaft?
Ist es am Ende nicht immer so, daß manche einen anderen Status erreichen, weil sie entweder mehr arbeiten, besser sind oder ganz einfach etwas tun, was gerade hoch im Kurs steht. Wenn diese Menschen dann in der Lage sind oder aus beruflichen Gründen sogar genötigt sind, sich Hauspersonal einzustellen, dann kann das per se noch nicht schlecht sein.
So ein Job muß auch nicht schlecht sein und kann dem Betreffenden sogar ein Umfeld bieten, das besser ist als in der Fabrik am Band zu stehen. Oder ist selbst das Fließband noch besser als Haushälterin?
Vielleicht denkst du mal drüber nach, ob du diese Leute nicht selbst auf eine niedrigere Stufe stellst indem du davon ausgehst, daß das "erniedrigend" ist.
Aber: Unterschiede wird es immer geben und so wird es auch immer reiche und arme Leute geben. Das jedoch hat per se zunächst auch nichts mit Klassengesellschaft zu tun.
Schlecht wird es erst, wenn wir die Angestellten, Arbeiter, Mitarbeiter, Gastarbeiter, Aushilfskräfte oder wie hier das Hauspersonal als minderwertig betrachten und sie schlecht behandeln.