Beides sind Naturdirektiven. Du verachtest die Natur. Du verachtest deine innere Natur.
Wie kannst du "für dich selbt" entscheiden, wenn du die in dir angelegten Entscheidungsbestimmungen verschmähst? Gut, es ist ja eh "die Natur" mit seinen Trieben. Aber von was lässt DU dich leiten? Von DIR? Gut: Was bist du? Wenn nicht deine Naturtriebe inkl. deinem Verstandestrieb. Was dann?
Weiß er auch, warum?
Gott leitet dich also, ja? Wie? Durch Gefühle? Ja, das ist gut!
Dir fehlt doch selber die Reife, wie du fest gestellt hast...
Du magst das Wort "Triebe" nicht. Aber ich sage dir: Deine Gefühle von "mögen" und "nicht mögen" sind auch triebgeleiet!
Du sagst, deine (trieb)freie Entscheidung leitet dich. Auch keine Kirche soll dich da weisen. Aber deine Denkstruktur ist genau so triebfeindlich wie die von Paulus, dessen Denken eine Generation nach ihm in die apokalyptische Offenbarung mündete, die die Sexual- und allgemeine Lebensfeindlichkeit der (zumindest) katholischen Kirche begründete.
Wer seine Triebe nicht in den Garten der Liebe entlässt, lässt ihnen nur die Gefangenschaft; und Gefühle, die Gefangen sind aggregieren in einen Zustand der Kälte, der Finsternis und der Boshaftigkeit.
Gysi