Habe mal ein Gedicht geschrieben, ging um das Thema Einsamkeit, einige Zeit vorher hatte mich meine Frau verlassen. Begann etwa so:
"Was, wenn Du nicht geboren bist allein zu sein;
was, wenn Du immer warst geborgen,
im Schoß - voll Zweisamkeit ..."
Damals hätte ich Dich um die Fähigkeit zum Alleinleben beneidet. Doch, ob determiniert oder nicht, ganz ohne Hilfsmittel begegnete mir neues Glück.
Mit Hilfsmittel meine ich speziell Tinder. Anscheinend heutzutage das Universalwerkzeug für schnellen Sex oder festere Beziehungen. Mehrere meiner Freunde sind oder waren dort aktiv, einer hat sogar eine dauerhafte Beziehung dadurch gefunden. Was mir dort fehlen würde ist jedoch der Thrill, das Hoffen und Bangen nach einem Kennenlernen, die Unbestimmtheit. Jedes der Mitglieder, ob weiblich oder männlich, weiß worum es geht, verzichtet aus Bequemlichkeit auf die tiefgründigsten Gefühle beim Versuch eine engere Beziehung zu bilden. Manche sehen es wohl rein sportlich möglichst viele "Matches" zu bekommen, wurde sogar mal bei Radio FFH ein Wettbewerb ausgelobt um die meisten Treffer.
Dann denke ich gern, nicht überheblich gemeint, solche von meiner Art wird man nie dort finden. Und solche Frauen wie ich sie bevorzugen würde sicher auch nicht.