AW: 1. September 1939
Also ich sehe insgesamt eine Entwicklung, die in Staaten dazu führt, dass ein staatliches Rechtssystem und eine sinnvolle Gewaltenteilung (mit Entwaffnung des einzelnen) weitgehend Frieden in dem Sinn schaffen, dass Auseinandersetzungen nicht sofort zu sehr vielen Toten führen.
Auseinandersetzungen werden also weitgehend ohne das Töten von Menschen geführt. Ich weiß nicht, wie das in eurem privaten Umfeld aussieht, aber bei mir ist das so. Das ist eine Entwicklung, die Staaten mit ihren Rechtssystemen zuwege bringen.
Wer diese Entwicklung nicht sieht, der möge sich bitte in Gebiete (oder Zeiten) ohne Rechtsstaat begeben und mir sagen, wie hoch dort seine persönliche Lebenserwartung im Vergleich ist.
Aber nur für die, die sich einer Beobachtung dieser Entwicklung zum Rechtsstaat und seiner Leistung in Bezug auf privaten Streit ohne Todesfolge anschließen, für die habe ich eine Aussicht auf eine weitere Entwicklung anzubieten:
Die Nationen entwickeln sich zu einer Rechts-"Welt", in der auch internationaler Streit ohne Kriegsfolge mit vielen Toten gesichert sein wird. Und dazu entwickeln sich eben auch gerade viele Instrumentarien, wie internationale Gerichte und ein "Welt-"Anwalt analog zum Staatsanwalt usw. Das ist alles im Werden. Und das dauert noch.
Aber das ist mein ganzer Standpunkt. Der ist nicht so wahnsinnig kompliziert.
Aber der ist das exakte Gegenteil davon, dass der Friede auf Erden naiverweise erreichbar sei, indem wir einfach auf Auseinandersetzungen verzichten. Nein, wir bauen starke Systeme und Regeln, die uns den Gebrauch von Waffengewalt in Auseinandersetzungen unmöglich machen. Und zwar privat, national und international.
Es ist für mich einfach kein Grund einzusehen, wieso das, was privat und national wirkt, nicht mit der Zeit auch international wirksam sein sollte. Es ist bloß erst im Werden.
Der Idee muss sich aber auch keiner anschließen. Wir können die Entwicklung ja einfach beobachten, und am Schluss zahlt ihr mir eine Kiste Sekt...
lg Frankie