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Zwischenmenschliche Kommunikation

vor jeder verständigung steht erst einmal ein sich verständigen wollen. die nächste frage wäre dann die art der verständigung. gehts um inhalte oder um klärung der position in der sozialstruktur....

Wer sich verständigen will, findet auch die entsprechenden Gesprächspartner und Begleiter, um die Hindernisse abzubauen. Die Sozialstruktur ordnet sich immer wieder von alleine neu, denn es gibt keine feste Hierarchie, sondern nur eine zweckgebunden-funktionale.

Mir gefällt im Vortrag von Nida-Rümelin vor allem die Differenzierung zwischen Verständigung und Manipulation und in diesem Rahmen der Hinweis auf den Respekt vor der Entscheidungsfreiheit des Empfängers: die Verständigung ist abgeschlossen, wenn der Sender seine Überzeugung dargelegt und begründet hat. Ob er damit auf Zustimmung trifft oder nicht ist nicht mehr Teil der Verständigung.
 
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Schriftverkehrs-Ebenen.

Kaawi schrieb:
[...]
Für mich gibt es drei Ebenen des virtuellen Sprachgebrauches,

den Selbstausdruck, der lediglich inspirieren kann
und ein hohes Mass an Toleranz fordert,

die Diskussion, die konfrontativ und gleichberechtigt
Argumente nebeneinanderstellt ohne wirkliches Interesse
am anderen

und die Verständigung, in der die Rollen zwischen
Sender und Empfänger oder, weniger technisch,
zwischen Schreibendem und Fragendem klar verteilt sind.

Letzteres kommt in diesem Forum
meiner Erfahrung und Beobachtung nach so gut wie nie vor.
(Ausnahmen bestätigen die Regel).

Liegt dies nun daran, dass Verständigung nicht gewünscht ist,
dass die Regeln dafür nicht bekannt sind
oder dass aufgrund der extrem heterogenen Zusammensetzung
der Userschaft die gemeinsame Sprache fehlt?
Kaawi,
dass auf Internet-Diskussionsplattformen das Schreiben
aus Interesse am Gegenüber (d.h. an der realen Person
hinter dem Pseudonym) so selten anzutreffen ist,
dürfte wohl überwiegend auf die inhärente Anonymität
und Unverbindlichkeit zurückzuführen sein.

Infolge dieser Wesensmerkmale weiß man ja nie, ob hinter
jeder Artikulation unter einem bestimmten Pseudonym
jedesmal die selbe reale Person steckt.
Man weiß nicht einmal, ob überhaupt ein Mensch dahinter
steckt oder ein Computerprogramm (Textroboter, Chat-Bot).

Außerdem treiben im Internet allerlei zwielichtige Gesellen
ihr Unwesen, sodass große Offenheit möglicherweise unklug ist.


Man kann also schon froh sein, wenn aus Interesse an
einer bestimmten Sachfrage geschrieben wird und dadurch
korrekte Antworten auf Sachfragen gefunden werden.

Die Herstellung eines neuen Gleichklanges der Einstellungen
zwischen mehreren Diskutanten wird wohl eher die Ausnahme
bleiben.

Der Hinweis von Julian Nida-Rümelin, dass die tatsächliche
Änderung einer Einstellung ohnehin nicht mehr Gegenstand
einer Verständigung ist,
lässt uns dieses Schicksal etwas leichter ertragen. :)


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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