Roman70
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- Registriert
- 10. April 2008
- Beiträge
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Nachdem es in einigen anderen Threads offenbar eine gewisse Tendenz gibt, ein, ähm, germanozentrisches Weltbild zu errichten, möchte ich an dieser Stelle mal über ein anderes Land schreiben, nämlich über Frankreich. Die ursprüngliche Idee hatte ich schon vor ein paar Wochen, als Jérôme und ich uns über die "Krocha" unterhielten, einen derzeit superheißen Trend in der österreichischen Jugendkultur (oder ging der Trend womöglich vorige Woche schon zu Ende? oft passiert das ja sehr plötzlich, ich bin da nicht wirklich soooo am laufenden) und Jérôme mir anhand einiger (Video-)Beispiele zeigte, dass es das, was ich für etwas "Neues" hielt, in Frankreich offenbar schon länger gibt...
Ich werde nachfolgend also ganz unsystematisch ein paar Assoziationen niederschreiben, die ich zu Frankreich habe, und hoffe, dass einige von euch diesem Beispiel folgen!
Während meines Studiums wohnte ich ein paar Jahre in einem Studentenwohnheim, und dort residierte eine Zeitlang auch eine französische Germanistin, die hier in Wien an ihrer Dissertation über Thomas Bernhard arbeitete; und wie es der Zufall so will, hatte sie ihr Zimmer zwischen dem eines Thomas und dem eines Bernhard - was ihr zu Hause natürlich keiner geglaubt hat!
***
Als Cinephiler bin ich klarerweise ein Fan VIELER französischer Filme, und allein um endlich einmal alle Eric Rohmer-Filme im Original genießen zu können (bzw ohne dauernd soviel mitzulesen), sollte ich endlich einmal die Sprache lernen. Das habe ich nämlich nie getan!!! (Mon dieu!!! Je suis un kretin!!! ... oder so ähnlich.) So ziemlich der beste Film überhaupt, den ich heuer im Kino gesehen habe, und den ich hiermit allen ans Herz lege, ist "Schmetterling und Taucherglocke", nach dem Bestseller von Jean-Dominique Bauby - über einen Mann (famos: Mathieu Amalric, übrigens der Bösewicht des nächsten James Bond-Filmes), dessen Körper nach einem Schlaganfall vollständig gelähmt ist und der sich nur noch durch sein Augenblinzeln mit seiner Umwelt verständigen kann.
***
Ein sehr bewegender Moment war es für mich, als ich bei meinem ersten Paris-Besuch am Friedhof Montmartre am Grab des von mir sehr verehrten Francois Truffaut (http://de.wikipedia.org/wiki/Francois_Truffaut) stand - er liegt dort übrigens nicht weit entfernt von Heinrich Heine. Ich habe damals in Montmartre gewohnt, in unmittelbarer Nähe der weltberühmten "Zuckerbäckerkirche", wie Sacre Coeur bisweilen genannt wird; eine österreichische Bekannte von mir lebte damals für eine Weile dort, weil sie in der Modebranche arbeitet und sich dort bei einem kleinen Designer "weitergebildet" hat. (Jaja, die Franzosen und ihr Modebewusstsein! da ist offenbar echt was dran...)
Paris habe ich ungeheuer faszinierend gefunden (was denn sonst!!!), insbesondere in Erinnerung geblieben ist mir dabei auch, dass Ampeln dort offenbar eher zu ästhetischen als zu verkehrsregulierenden Zwecken hängen, zumindest hatte ich als Fußgänger nicht das Gefühl, dass ich beim Überqueren eines Zebrastreifens bei Grün davon ausgehen sollte, dass Autos dies als Signal zum Anhalten verstehen müssten. (Naja, ich war auch schon in anderen Großstädten, wo das Fahrverhalten der Menschen sowieso die Frage nahelegt, warum es bei diesen Völker noch nicht zu einer automobilen Selbstausrottung gekommen ist - die müssen enorme, kompensierende Geburtenraten haben!)
***
Jérôme, vielleicht kannst du mich/uns über etwas aufklären: ich habe schon öfter gehört, dass die Lebenserwartung in Frankreich insofern überraschend hoch ist, als viele französische "Angewohnheiten" (viel Wein, viel Käse, viel fette Saucen - und geraucht wird offenar auch relativ viel) eigentlich eher ungesund sind. Offenbar wird das "mental" ausgeglichen durch etwas, das ihr "Savoir vivre" nennt???
***
Und natürlich die Politik! Das Satiremagazin "Titanic" kommentierte Monsieur Sarkozys kolportierte enorme Ausgaben für Schönheitsprodukte folgendermaßen:
http://www.titanic-magazin.de/index...> | </A>&md5=d8ff747ccbf5ca8d1bdda82f34fe3146
Ach ja, Louis de Funes - ein Held meiner Kindheit!
***
So, für's erste wär's das mal - ich hoffe, ihr helft mir, diesen Thread weiterzuführen!
Bon soir (oder bon nuit),
Romain
Ich werde nachfolgend also ganz unsystematisch ein paar Assoziationen niederschreiben, die ich zu Frankreich habe, und hoffe, dass einige von euch diesem Beispiel folgen!
Während meines Studiums wohnte ich ein paar Jahre in einem Studentenwohnheim, und dort residierte eine Zeitlang auch eine französische Germanistin, die hier in Wien an ihrer Dissertation über Thomas Bernhard arbeitete; und wie es der Zufall so will, hatte sie ihr Zimmer zwischen dem eines Thomas und dem eines Bernhard - was ihr zu Hause natürlich keiner geglaubt hat!
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Als Cinephiler bin ich klarerweise ein Fan VIELER französischer Filme, und allein um endlich einmal alle Eric Rohmer-Filme im Original genießen zu können (bzw ohne dauernd soviel mitzulesen), sollte ich endlich einmal die Sprache lernen. Das habe ich nämlich nie getan!!! (Mon dieu!!! Je suis un kretin!!! ... oder so ähnlich.) So ziemlich der beste Film überhaupt, den ich heuer im Kino gesehen habe, und den ich hiermit allen ans Herz lege, ist "Schmetterling und Taucherglocke", nach dem Bestseller von Jean-Dominique Bauby - über einen Mann (famos: Mathieu Amalric, übrigens der Bösewicht des nächsten James Bond-Filmes), dessen Körper nach einem Schlaganfall vollständig gelähmt ist und der sich nur noch durch sein Augenblinzeln mit seiner Umwelt verständigen kann.
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Ein sehr bewegender Moment war es für mich, als ich bei meinem ersten Paris-Besuch am Friedhof Montmartre am Grab des von mir sehr verehrten Francois Truffaut (http://de.wikipedia.org/wiki/Francois_Truffaut) stand - er liegt dort übrigens nicht weit entfernt von Heinrich Heine. Ich habe damals in Montmartre gewohnt, in unmittelbarer Nähe der weltberühmten "Zuckerbäckerkirche", wie Sacre Coeur bisweilen genannt wird; eine österreichische Bekannte von mir lebte damals für eine Weile dort, weil sie in der Modebranche arbeitet und sich dort bei einem kleinen Designer "weitergebildet" hat. (Jaja, die Franzosen und ihr Modebewusstsein! da ist offenbar echt was dran...)
Paris habe ich ungeheuer faszinierend gefunden (was denn sonst!!!), insbesondere in Erinnerung geblieben ist mir dabei auch, dass Ampeln dort offenbar eher zu ästhetischen als zu verkehrsregulierenden Zwecken hängen, zumindest hatte ich als Fußgänger nicht das Gefühl, dass ich beim Überqueren eines Zebrastreifens bei Grün davon ausgehen sollte, dass Autos dies als Signal zum Anhalten verstehen müssten. (Naja, ich war auch schon in anderen Großstädten, wo das Fahrverhalten der Menschen sowieso die Frage nahelegt, warum es bei diesen Völker noch nicht zu einer automobilen Selbstausrottung gekommen ist - die müssen enorme, kompensierende Geburtenraten haben!)
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Jérôme, vielleicht kannst du mich/uns über etwas aufklären: ich habe schon öfter gehört, dass die Lebenserwartung in Frankreich insofern überraschend hoch ist, als viele französische "Angewohnheiten" (viel Wein, viel Käse, viel fette Saucen - und geraucht wird offenar auch relativ viel) eigentlich eher ungesund sind. Offenbar wird das "mental" ausgeglichen durch etwas, das ihr "Savoir vivre" nennt???
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Und natürlich die Politik! Das Satiremagazin "Titanic" kommentierte Monsieur Sarkozys kolportierte enorme Ausgaben für Schönheitsprodukte folgendermaßen:
http://www.titanic-magazin.de/index...> | </A>&md5=d8ff747ccbf5ca8d1bdda82f34fe3146
Ach ja, Louis de Funes - ein Held meiner Kindheit!
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So, für's erste wär's das mal - ich hoffe, ihr helft mir, diesen Thread weiterzuführen!
Bon soir (oder bon nuit),
Romain