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Zeit und Zufall im Weltgefüge

AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

Aber überall dort, wo das Modell die Realität "verkürzt", und das macht jedes Modell (sonst ist es nämlich kein Modell sondern die Realität), dort wird dein Modell versagen.

dieses "verkürzen" nennt man abstrahieren
das ist nicht nur wissenschaftlich, sondern bei jedem abstrakten denkvorgang notwendig, da keine realen gegenstände ins hirn hineingehen, ohne dass es eher negative auswirkung auf den denkprozess hätte

dass das abstraktum nicht ident mit dem realen ist, ist zwar richtig, aber ich denke, auch unnötig permanent zu erwähnen

stell dir nur vor, im louvre vor der mona lisa unterhalten sich zwei menschen über ihr mystisches lächeln
ein dritter kommt hinzu und fühlt sich bemüßigt darauf hinzuweisen, dass sich auf dem bild farbe, und keine reale frau befindet
einmal bemerkt, könnten sich die beiden denken "ja, ja...wissen wir" und unterhalten sich weiter

meldet sich einige minuten später jener dritte wieder, weil er meinst, die beiden anderen würden sich nciht ausreichend mit seinem einwurf befassen und meint "he, ihr zwei, auf bild nix frau, nix lächeln, nur farbe !", dann würden die zwei, die sich über das lächeln, ob nun real, aus farbe, konkret oder abstrakt, unterhalten wollen, jenen einwurf nicht als hilfreich sondern nur als lästig empfinden

findest du nicht auch ? :)


lg,
Muzmuz
 
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AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

hallo, forianer!

@frankie

aber du weißt ohne modelle, wie die welt ist?
 
AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

Genau, das ist lästig. Wenn einer dauernd darauf hinweist, dass die Mona Lisa nur ein Bild ist, aber keine reale Frau.

Außer, wenn ein Betrachter auf die Idee kommt, dieser Mona Lisa einen ernsthaften Heiratsantrag zu machen. Und die Betrachter der Mona Lisa in Streit geraten, wen von ihnen diese Frau heiraten wird.

Das ist nur Farbe. Die wird niemanden heiraten.

Und eure Modelle sind nur Modelle, die sich durch "Abstraktion" (sehr richtig!) von der Realität unterscheiden. Ihr streitet trotzdem allen Ernstes darüber, wie die Realität ist.

Ihr diskutiert aber nicht sinnvoll darüber, welches Modell durch welche Abstraktion an welchem Punkt der Realität sehr praktisch ist, und an welchem Punkt es versagen muss.


lg Frankie
 
AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

Ich hab jetzt den Thread nicht durchgelesen u. weiß nicht, inwieweit sich meine "Theorie" da überschneidet, daher poste ich sie jetzt einfach.

Es gibt meinen Beobachtungen nach definitiv Situationen, die kausal nicht zusammenzuhängen scheinen, aber es trotzdem tun. Das ist sicherlich noch nicht richtig messbar, aber eben beobachtbar und wenn der Blickwinkel verinnerlicht ist auch ständig beobachtbar, ohne dass er auf spezielle Ereignisse gerichtet werden muss.

Vorweg, der Begriff Schicksal wird dem wieder nicht gerecht, aber ich verwende diesen: Meinen Beobachtungen nach hängt das Schicksal maßgeblich von der eigenen Stimmung ab und das in jedem Moment. Der Zufall ist launisch, aber auch zuverlässig. Mit Schicksal meine ich nicht irgendwas weit entfernt liegendes, sondern die Gegenwart bzw. das immerwährende Jetzt, das der Zufall deutlich macht.

Auch kann jeder Mensch das für sich auch selber beobachten und an sich selbst. Viele machen das aber nicht, weil dieses kleine, aber feine Naturgesetz, ich nenns mal Alltagsnaturgesetz, sich nicht aufdrängelt, auvh nicht besonders auffällig ist und durch Messungen auch nicht belegbar ist, wenngleich es bereits Messungen u. auch vereinzelt Nachweise gab, wobei die dokumentarischen Nachweise und Langzeitstudien, die dieses Gesetz quasi mitbeleuchten bisher eher dokumentarischer Natur waren.

Das ist keine Theorie, auch keine Vermutung, sondern ich weiß es, denn ich seh das jeden Tag. Dass andere Menschen ihre Sache (statt Schicksal nenn ichs jetzt mal lieber Feedback als dessen Medium die Information dient, die jeder Mensch tagtäglich erhält) übersehen, seh ich wiederum nur bei jenen, die ich selber gut kenne und durch die Kenntnis ihres persönlichen Wesens auch nen Teil ihres eigenen Feedbacks beurteilen kann. Sie übersehen ihres, ich allerdings nicht, weil ich den gewissen Blickwinkel kenne. Bei Fremden fällt das schwerer. Da ich dieses Prinzip durch das bewusste Beobachten aber bei allen meinen Bekannten sehe, geh ich auch davon aus, dass das allen Fremden zugänglich sein dürfte, wollten sie den Zugang.

Und da geht es um mehr als nur um den eingeschränkten Bereich des kleinen, in einen Körper reingepressten Ichs, weil sich die ureigene Individualität, also das ganz spezielle Wesen des jeweiligen Menschen, auch außerhalb dessen äußert und zwar über Informationskanäle, die eben nicht kausal mit dem Wesen verbinden sind.

Es gibt nen einfachen Trick, der zwar nicht zur Selbstanalyse taugt, aber das grundlegende Prinzip gut sichtbar macht. Der Trick nennt sich Kniffel.
Zu diesem Trick riet ich meiner -inzwischen ehemaligen- Arbeitskollegin, die eher nüchtern drauf ist (wie ich eigentlich auch, abgesehen von Bier ab und an), als wir inner Raucherpause mal über das Thema schwadronierten. Sie spielte oft Kniffel mit ihrem Mann und ab da hat sie mal genauer hingeschaut bzw. in sich rein gefühlt während sie gewürfelt hat. Irgendwann kam sie zu mir und sagte: "hey, das klappt ja wirklich!"

Es funktioniert auch mit anderen Würfelspielen, eigentlich mit allen "Glückspielen", auch Mensch ärgere dich nicht ist hervorragend geeignet. Die Würfel fallen immer der Stimmung gemäß. Im sogenannten "Anfängerglück" bei Spielanfängern spielt das mit ne Rolle. Zur Spielsucht verleitet es allerdings nicht, weil das Würfelglück nicht erzwingbar ist, sondern ganz im Gegenteil, es möchte dich überraschen.

Daher ist es kaum möglich, die Würfel zu beeinflussen, in ganz seltenen Momenten klappte es aber bei mir, aber da war ich nicht nur gut, sondern supergut drauf. Das hielt auch keine Sekunden oder gar Minuten an, sondern waren wirklich reine Momentaufnahmen. Das aber auch aus dem Grund, weil meine Stimmung von meiner Bewertung des Beobachteten wiederum abhängig war, und entsprechend wechselte - ich verlor in in den Momenten dan quasi den Glücksfaden weil ich ihn festhalten wollte, aber in anderen Momenten findet er sich dafür ja wieder. Vielleicht gehts anderen ja anders, aber ich hab erfahren, dass es für mich äußerst schwierig ist meine momentanen Stimmungen zu beeinflussen.

Die beste Voraussetzung ein Glücksspiel zu gewinnen ist eine locker flockige Laune und keine Erwartungshaltung, sondern sich von den Würfeln überraschen zu lassen.

Richtig drauf hoffen oder sogar die Würfel zu fixieren, dass sie auch wirklich richtig fallen, bringt gar nix. Doch es bringt schon etwas, nämlich das genaue Gegenteil einer guten Punktzahl. Sie fallen dann nämlich in der Regel genau so, wie sie nicht fallen sollen, weil ein weiteres kleines Alltagsnaturgesetz, Murphys Law, dann wiederum zuschlägt.

Probierts aus und ihr werdet sehen... :)

PS: Der Film "Lola rennt" hat dieses Prinzip glaub ich ganz gut in Bilder gefasst, also ich geh jedenfalls davon aus, dass genau das Prinzip gemeint ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

1. Zeit ist ein menschlich gebauter Rahmen zur Verstanderfassungserleichterung von Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit.
2. Wenn ich die Naturgegebenheiten analog betrachte, lässt Zeit sich auf Basis von Aufmerksamkeit, Forschung u. Statistik aufgrund steter Wiederholungen nachweisen...

anbei ein Beispiel von Zeitwahrnehmung:

3. Ein Kind nimmt Zeit langsamer wahr, als ein Erwachsener. Dennoch erleben alle gleichzeitig Jahreszeiten und Geburtstage...

4. Zufall ist ein Wort, welch aus der unklaren Ursachenerkennung und - Kausalzusammenhang entstammt. Wenn auf Verstandebene etwas nicht geklärt werden kann, wird es nach Logik als Zufall ausgewertet.

mfg
Lacuna

Zu 1.:
Ja, und zwar die mit Uhren messbare chronologische Zeit ..., von der Albert EINSTEIN seiner-zeit zu recht sinngemäß gesagt hatte:
"Zeit ist dasjenige, was unsere Uhren messen."

Zu 2.:
Ja, das gehört zu den naturwissenschaftlichen Methoden ...

Zu 3.:
Ja, es ist halt zu differenzieren zwischen der naturwissenschaftlich-physikalischen Auffassung von Zeit und dem psychischen Zeit-Erleben ..., was natürlich den denkenden Physikern wie beispielsweise Albert EINSTEIN, Carl Friedrich von WEIZSÄCKER und noch einigen anderen immer bewußt war ...

Zu 4.:
Mein unmaßgeblicher Definitions-Vorschlag:

Zufall ist Alles, was dem Menschen so zufällt.... frei nach Meister Ludwig WITTGENSTEIN's 1. Satz aus seinem Tractatus logico-philosophicus:
"Die Welt ist alles, was der (Zu)Fall ist."
:D
 
AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge


Weil es bei Meister Ludwig WITTGENSTEIN heißt:
"Die Welt ist alles, was der Fall ist."
:D

an dem tag, an dem er den satz erfunden hat, war anscheinend die gravitation ein bißchen hoch und er ist auf den schädel gefallen.
weil woher will er alles in der welt beurteilen können, wenn er bloß den ausschnitt hat, den er sieht?
 
AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge

an dem tag, an dem er den satz erfunden hat, war anscheinend die gravitation ein bißchen hoch und er ist auf den schädel gefallen.
weil woher will er alles in der welt beurteilen können, wenn er bloß den ausschnitt hat, den er sieht?

Nicht wenige Philosophen sehen halt mehr als nur den Ausschnitt ...:lachen::lachen::lachen:
 
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AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge


Nicht wenige Philosophen sehen halt mehr als nur den Ausschnitt ...:lachen::lachen::lachen:

kommt halt drauf an, wie weit du den ausschnitt legst... ;)

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