Yoko war fähig dazu, seine Mutterdefizite zu erkennen - und konnte darauf eingehen. Vor ihr durfte der Star (und Macho, damals, vor ihr) SCHWACH sein, ohne durch alle Roste und Falltüren der gesellschaftlichen Anerkennung zu fallen. Das hat sie und die beiden so einmalig und stark gemacht. Und ihn natürlich auch.
Ja natürlich. Es gibt die seelische Treue, damit kann man eine Bindung festigen. Aber die sexuelle Monogamie zu fordern, damit kann man eine Bindung zerstören. Der John war in einer Ausbüx-Phase und Yoko sah das: O.k., dann lass ich ihn mal ausbüxen. Diese Souveränität hat die beiden 15 Monate später wieder zusammen gebracht. Wenn man sich kennt und immer besser kennt - und sich so respektiert, wie man ist - statt zu sagen: Neinneinnein, du bist MEIN Mann/MEINE Frau - na, das ist doch DAS Pfund in einer Beziehung!
Ich glaube, da brauchte Yoko sich nicht zu fürchten. Hast Du im neuen "Stern" ihre Story plus Fotos gelesen? Die ist jetzt 70 und sieht aus wie in den 50er-Lebensjahren. Hat gerade ihren ersten Nummer 1-Hit geschafft (... das Tonband wurde übrigens am Tag, als John Lennon ermordet wurde aufgenommen. Enthielt sogar Blutspritzer von ihm...), wir haben sie doch fast alle entweder nicht ernst genommen oder gehasst. Heute sehe ich eine großartige, kluge Frau in ihr. Und berührt hat mich ihr Satz: "Ich wahre John Lennons Rechte". Sie hat einen schwierigen, kaputten (drogensüchtigen) Menschen auf den richtigen Weg geführt, dabei kam sie nicht zu kurz als Frau, meine ich. Alles, was noch fehlte, war die musikalische Anerkennung. Und die hat sie jetzt! (Lest mal die Story im "Stern Biografie"-Sonderheft, derzeit an jedem Kiosk)
wie yoko
