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WTO-Auswirkungen auf Entwicklungsländer

Erhardt

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Registriert
23. Mai 2004
Beiträge
2
Ziel der WTO ist es ja ,Handelshemmnisse abzubauen,den Freihandel zu fördern.

Inwiefern ist das schlecht für Entwicklungsländer ?
 
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Buchtipp: Jean Ziegler - Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher

Ich möchte dir (und allen anderen) zu diesem Thema ein extrem gutes Buch empfehlen:

Jean Ziegler: Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher
(Jean Ziegler ist Sonderberichterstatter der UN-Menschenrechtskommission)

In diesem Buch geht es um die neue Weltordnung die nicht mehr von primär von Staatschefs, sondern immer mehr von multinationalen Konzernen und den Kapitalisten die an deren Spitzen stehen.

In diesem Buch wird die WTO als schlimmste aller Plagen für die 3. Welt beschrieben. Die Reichen werden immer Reicher und für den aller größten Teil der Menschheit, bleibt nur der kümmerliche Rest.

Amazon Kurzbeschreibung:
Alle sieben Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. 826 Millionen Menschen sind permanent schwer unterernährt. Und dies auf einem Planeten, der vor Reichtum überquillt. Die neuen Herrscher der Welt - die Beutejäger des globalisierten Finanzkapitals, die Barone der transkontinentalen Konzerne, die Börsenspekulanten - häufen ungeheure Vermögen an. Mit ihrem Tun zerstören sie den Staat, verwüsten die Natur und entscheiden jeden Tag darüber, wer sterben muss und wer überleben darf. Willfährige, effiziente Verbündete stehen ihnen zu Diensten, allen voran die Funktionäre der Welthandelsorganisation, der Weltbank und des Weltwährungsfonds. Gegen die mörderische Ordnung dieser Herrscher und ihre absurde Doktrin von der »Selbstregulierung« der Märkte regt sich Widerstand. Überall, auch in Deutschland. Neue, bislang völlig unbekannte Sozialbewegungen schießen aus dem Boden. Sie kämpfen gegen die Herrscher für eine menschenwürdige Welt. Die neue planetarische Zivilgesellschaft ist die Hoffnung der Völker.

Ein Buch für Menschen , die nicht immer alles glauben, was die Medien und die Politik so erzählt!
 
die neue Weltordnung die nicht mehr von primär von Staatschefs, sondern immer mehr von multinationalen Konzernen und den Kapitalisten die an deren Spitzen stehen.

ich kenne das Buch nicht
aber wichtig in diesem Zusammenhang ist,
daß multinationale Konzerne et al demokratisch nicht legitimiert sind
(sie wurden vom Volk nicht gewählt
sie vertreten nicht die Interessen der Volkswirtschaft
...)

insofern könnte es eines Tages passieren
daß die multinationalen Konzerne et al vom Volk als Verfassungsfeinde angesehen und von tapferen Bürgern ausgerottet werden

und das Ganze auf legalem Boden
 
Ziel der WTO ist es ja ,Handelshemmnisse abzubauen,den Freihandel zu fördern.

die Aufgabe der WTO ist es,
möglichst niedrige Rohstoffpreise für die großen Industrienationen zu erzeugen

die großen Industrienationen sind nämlich darauf angewiesen,
die Meere der Dritten Welt abzufischen,
die Rohstoffvorräte auszubeuten

als Gegenleistung bekommen die Dritte Welt Länder nix
oder besser gesagt
Alkoholismus, Aids, Prostitution, Slums

wenn nun ein Staatschef in einem Dritte Welt Land sagen würde,
wir exportieren ab sofort nicht mehr
dann würde es nicht mehr lang dauern, bis US Truppen einmarschieren würden

dazu haben die Dritte Welt Länder Schulden
warum eigentlich?
offensichtlich ist der Weltmarktpreis für Rohstoffe zu gering
schließlich gibt es viele Dritte Welt Länder
und wenn weiterhin zwei Drittel der Welt arm
und ein Drittel der Welt reich bleiben
wird es so ewig weitergehen
(bis die Rohstoffe alle sind)
 
Ein Beispiel für die Irrwege des Liberalismus:

NAFTA - USA, CDN, MEX

Man versucht die Handelsbarrieren zwischen den einzelnen Staaten durch Liberalisierung und Marktöffnung zu durchbrechen und somit der freien Marktwirtschaft ein weiteres "Terrain" zu gewähren.
z.B. ist der Markt für Mais in Mexiko durch Schutzzölle geschützt, damit die regionalen Landbauern ihre Ware auch anbieten und verkaufen können. Fällt nun dieser Schutz durch eine Liberaliserung weg, drängen US-amerikanische Landwirtschaftskonzerne auf den mexikanischen Markt. Die Preise der US-Maisprodukte sind aufgrund immens hoher staatlicher Subventionen außerordentlich gering, deutlich billiger als die der heimischen mexikanischen Bauern. Was zur Folge hat, dass die Landbauern noch weniger Absatz haben als zuvor und somit konsequenterweise in die Abhängigkeit von Großbauern/ausländischen Konzernen geraten (die dortigen Arbeitsbedingungen sind bekanntermaßen menschenunwürdig).
Und dies ist sicher nicht im Interesse einer nachhaltigen und vernünftigen Entwicklungspolitik.

...

Den Fehler, den die Liberalen machen, ist der, dass davon ausgegangen wird, dass in einer freien Welt (freien Markwirtschaft) alle die gleichen Zugangsmöglichkeiten besitzen und wie man ja unschwer erkennen kann, ist das leider nicht der Fall. Daran scheitert die Ideologie des Neoliberalismus.


Passende Links zum Thema: :tuscheln:

ATTAC
CLEAN CLOTHES
STOPP GATS
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage nach der Eigenverantwortlichkeit der Länder der Dritten Welt wird hier einfach unter den Teppich gekehrt. Ihr macht es euch zu einfach. Wenn man von den Allgemeinplätzen weggeht und sich mit den Details der einzelnen Länder befasst, sieht man schnell, dass das Problem komplizierter ist, als ATTAC es gerne hätte. Dieses einfache Feindbild scheint mir zu primitiv, ein Stück aus den Tagen des Kalten Kriegs.
 
mavaho schrieb:
Die Frage nach der Eigenverantwortlichkeit der Länder der Dritten Welt

wird hier einfach unter den Teppich gekehrt.
Grundsätzlich bin ich auch für möglichst viel Eigenverantwortlichkeit, aber ....

.... bleiben wir doch bei dem Beispiel Maisanbau in Mexiko.


Wenn es stimmt, dass in den USA der Maisanbau stark subventioniert ist, dann ist eine
Marktöffnung der pure Wahnsinn.

Einer Liberalisierung der Märkte muss die Harmonisierung der Bedingungen vorangehen.

Zuallererst müssen staatliche Subventionen beseitigt werden, egal,
ob das jetzt der Maisanbau ist, oder die Stahlproduktion, oder irgendein anderes Produkt.

Werfen wir doch nur einen Blick auf die katastrophalen ökologischen Bedingungen
der amerikanischen Produktionsstätten. Das sind die grössten Drecks-Schleudern.
Ökologische Bedenken interessieren diese Leute nicht.

Wo bleibt da die Eigenverantwortlichkeit der USA ?
 
Ich staune immer wieder, worum sich manche Menschen hier im Land kümmern, Maisanbau in Mexiko, Produktionsbedingungen in USA, etc. Bevor wir die Verhältnisse im hintersten Winkel der Welt kümmern, an denen wir im Normalfall nichts ändern können, sollten wir vor der eigenen Haustüre kehren. Die EU hat im vergangenen Jahr 100 Milliarden EUR für Subventiuonen in der Landwirtschaft ausgegeben, jede Kuh in der EU wird mit 2 EUR pro Tag subventioniert. Dies entspricht dem Durchschnittseinkommen eines Afrikaners. Sich zu bemühen, in Europa etwas zu verändern, ist realistsicher, da es auch von unserer Regierung mitbeschlossen wird. Als übliches permanentes Feindbild gibt die USA natürlich mehr her. Es schafft das Bindeglied zu den Linksextremen Grüppchen innerhalb ATTAC, die für mich der Grund waren, mich dort nicht mehr länger zu engagieren.
 
Mavaho, überlegt doch mal, bevor du wieder in die gleiche Schiene einschwenkst! Neugier verlangt doch nur Eigenverantwortlichkeit von allen. Ist es nicht logisch, dass die Starken "eigen- aber auch fremdverantwortlicher" sein sollten??? Natürlich! Sie sind es! Sie kümmern sich vor allem um sich selbst und dann um die, die ihnen ordentlich nützen.
Hast du eigentlich auch schon mal was von Solidarität gehört, oder existiert das nicht in deinem Wortschatz. Immer nur "du" und "du", dann die restlichen Deutschen...dann noch ev. ..., das war's.
In Mexiko sollen jetzt wieder Wälder abgeholzt werden (begonnen hat man schon), um genmanipulierte Sojabohnen anzupflanzen. Indianer und auch andere Bewohner (es sind Bauer) der Wälder werden umgesiedelt, in Gegenden, wo sie ihren natürlichen Lebensraum nicht mehr vorfinden werden. Die Bohnen pflanzt man aber nicht, um den Hunger zu stillen, wie man wenigstens hoffen möchte. Man pflanzt sie, weil Soja im Moment boomt und die grössten Gewinne bringt.
Du warst doch dafür (an einer anderen Stelle), dass man den Eingeborenen gar nicht so viel Fortschritt bringen soll, weil sie es nicht mal wollen. Hier ist also so ein Beispiel! Die Indianer und die Bauern wollen für sich sorgen, sie wollen keine Subventionen, keine geschenkte Technik usw., aber man nimmt ihnen trotzdem die Lebensgrundlage weg (das Land hat ihnen der Staat zur Verfügung gestellt, jetzt aber gewinnbringend verkaufen können). Da könntest du dich sinnvoll engagieren. Aber richtig... es ist auf einem anderen Kontinent, wen interessiert's, nicht wahr?
 
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Ich habe ja nichts dagegen, wenn die Wälder in Mexiko nicht abgeholzt werden und gegen genmanipulierte Pflanzen bin ich auch. Wenn man jedoch Solidarität überdehnt, indem man sich um jeden Winkel der Welt kümmert, erreicht man nichts. Weltweite Solidarität, ein netter Gedanke, den wir auch in den 60 zigern hatten, funktioniert leider praktisch nicht. Mir liegen nun mal die 1,5 Millionen Kinder, die spätestens mit Harz 4 in Deutschland auf Sozialhilfeniveau leben näher, da sie Teil unserer eigenen Solidargemeinschaft sind. Regierungsentscheidung der mexikanischen Politiker von hier aus zu beeinflussen scheint mir unrealistisch. Oder könntest Du Dir vorstellen, dass sich Afrikaner im Bayerischen Wald tummeln, um dort Wölfe und Luchse zu schützen ?
Hauptproblem ist in Mexiko, wie bei vielen Schwellenländern, die progressive Überbevölkerung. Genau da müsste angesetzt werden, wenn man auf Dauer etwas erreichen will. Verteile in Mexiko die Pille, dann tust Du ein gutes Werk.
Solidarität ist kein Reperaturbetrieb einer verfehlten Familienpolitik. Ihr Sinn ist, unverschuldet in Not geratenen Menschen bis zur Selbsthilfe zu unterstützten. Nur an den Sympthomen herum zu basteln, ohne die Ursachen zu bekämpfen, macht keinen Sinn, Sozialromantik alleine ist keine Lösung.
 
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