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Wirtschaft, Nationalstaaten

PerryR

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12. Dezember 2003
Beiträge
107
Re: Re: Eine Menschheit, eine Welt - auch bei den Schulden?

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Und diese "internationale Zusammenarbeit" wird und muss immer gewichtiger und immer mehr zu einer Politik gemeinsamer Interessen verflochten werden. Zum Wohl aller. So wie sich die Weltwirtschaft auch immer mehr verflechtet.
Gysi

Zum Wohl aller... jaja, ich bewundere auch immer die Inder, die es geschafft haben, einer Oberschicht von 80 Millionen Bürgern einen durchaus mitteleuropäischen Wohlstand zu schenken. Auf die gerechte Teilung mit denen, die bei 10% dieses Standards hängen geblieben sind, bin ich aber noch gespannt.

Gespannt bin ich aber auch auf die Regelung des immer höher werdenden Schuldenberges der Öffentlichen Hand.
Wenn wir heute bereits ALLE Zahlungen an das Ausland mit neuen Schulden finanzieren, dann ist es doch nur gerecht, wenn künftig auch die Zinsen dafür von den Empfängerländern getragen werden. Schließlich leben wir in EINER Welt. Oder?
 
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Eine Menschheit, eine Welt - auch bei den Schulden?

Original geschrieben von PerryR
Zum Wohl aller... jaja, ich bewundere auch immer die Inder, die es geschafft haben, einer Oberschicht von 80 Millionen Bürgern einen durchaus mitteleuropäischen Wohlstand zu schenken. Auf die gerechte Teilung mit denen, die bei 10% dieses Standards hängen geblieben sind, bin ich aber noch gespannt.
Ja, WIE soll sich da was ändern? Bestimmt nicht durch das Hochhalten nationalstaatlicher Ideologie! Bleib mal auf der selben Straßenseite, es gibt keinen Grund, in andere Themen zu flüchten, wenn du - wie ich - die Wahrheit liebst...

Zu deinem Schuldenargument sage ich ebenfalls: reichlich (thematisch) daneben... :rolleyes:

Gysi
 
Re: Eine Menschheit, eine Welt - auch bei den Schulden?

Original geschrieben von Gisbert Zalich
1. Ja, WIE soll sich da was ändern? Bestimmt nicht durch das Hochhalten nationalstaatlicher Ideologie!

2. Bleib mal auf der selben Straßenseite, es gibt keinen Grund, in andere Themen zu flüchten, wenn du - wie ich - die Wahrheit liebst...

3. Zu deinem Schuldenargument sage ich ebenfalls: reichlich (thematisch) daneben...

Hallo Gisbert!

zu 1.
Im Gegensatz zu Dir glaube ich nicht, daß man mit der Auflösung der Nationalstaaten etwas ändert, außer, daß die multinationalen Konzerne, das internationale Kapital die Machtlücke ausfüllen würde. Der Normalbürger fühlt sich (viellseicht noch!) der nationalstaatlichen Gemeinschaft verpflichtet, aber "mourir pour patagonie"?
Glaub´ ich nicht.

zu 2.
Straßenseite? Themenwechsel?
Versteh´ ich nicht.

zu 3.
Das Schuldenthema ist sehr eng mit dem nationalen Wohlergehen verknüpft.
Wenn die "Deutsche Einheit" und der "Aufbau Ost" manchem weniger lieb als teuer war, so sind die dort eingesetzten 1,4 Billionen D-Mark doch eben ein NATIONALER Kraftakt gewesen, die unsere Staatsverschuldung auf 2,4 Billionen hinaufkatapultiert haben.
Wenn wir seit 1991 (Maastricht) NETTO an die EU 120 Mrd. € gezahlt haben, dann ist das eine Existenzfrage , ob das so weitergehen darf.
Schulden machen und zahlen an ein internationales Nirwana?
Will ich nicht!
 
Re: Re: Eine Menschheit, eine Welt - auch bei den Schulden?

Original geschrieben von PerryR
Im Gegensatz zu Dir glaube ich nicht, daß man mit der Auflösung der Nationalstaaten etwas ändert, außer, daß die multinationalen Konzerne, das internationale Kapital die Machtlücke ausfüllen würde.
Die Wirtschaft globalisiert sich. Also muss sich die Politik auch globalisieren. Sonst kann sie in der Tat keine Steuerungsfunktion mehr gegenüber dem Kapital ausüben.
Das Argument so wirtschaftspotenter Staatsführer wie Schröder heißt doch: Ja, die Weltwirtschaft, kann man nix machen...

Und ich wiederhole mich zum zweiten Mal: Wir müssen die Nationalinteressen überwinden und zu einem Weltinteresse harmonisieren! Sonst überwinden wir die Kriege nicht! Und mit den Waffen, die es heute gibt.. Prost!

Gysi
 
Glaubensfrage

Tja, Gysi, so is dat ... :)

"...so wirtschaftspotenter Staatsführer wie Schröder ..." Naja, potent vielleicht, aber von Wirtschaft hat er keine Ahnung, wie so viele Juristen.
Auf die Welt- oder US-Wirtschaft zu verweisen ist ein Armutszeugnis, wenn wir Vorletzte im Wachstum in Europa sind.

Ob nationale oder internationale Präferenz - es ist letztendlich eine (haha!) weltanschauliche Frage.

Also wirst Du eine andere Partei wählen als ich.
Damit kann ich leben.
 
Re: Glaubensfrage

Original geschrieben von PerryR
Tja, Gysi, so is dat ... :)

"...so wirtschaftspotenter Staatsführer wie Schröder ..." Naja, potent vielleicht, aber von Wirtschaft hat er keine Ahnung, wie so viele Juristen.
Dafür hat der seine Berater. Dafür müssen internationale Eckdaten harmonisiert werden, soweit das geht. Allerdings hätte ich auch ganz gerne eine andere Politik. Z.B. stabile Wechselkurse ($ zu €).
"...so wirtschaftspotenter Staatsführer wie Schröder ..." - Das war ironisch gemeint... Wir sind ein wirtschaftspotentes Land. Aber die weitgehende nationale Beschränkung der Politik für eine Wirtschaft, die so international verflochen ist wie die unsere, macht sie ziemlich ohnmächtig. Deswegen: Die Zukunft der Politik geht dahin, wohin die Wirtschaft vorgeht.

Gysi
 
Höck´sken auf Stöcks´ken...

...sagt der Westfale, wenn ein Thema das andere ablöst. ;)

Du fändest feste Wechselkurse gut.

Nun, wenn die dann einzurichtende Staatsbank dann der Stabilität und der wirtschaftspolitischen Neutralität verpflichtert wäre (die USA leben sehr gut mit ihrer ungebremsten Gelddruckmaschine - auf Kosten anderer), dann wäre das schon ein Fortschritt.

In der EU haben wir aber einige Probleme mit dem EURO, weil der Außenwert einer (nationalen) Währung ein gut funktionierendes Korrektiv für die Wirtschaft darstellt, das aber jetzt fehlt.

Wenn die Konjunktur überschäumt und der Außenwert steigt, dann wird der Export durch den gestiegenen Außenwert gebremst und die Konjunktur kommt wieder in ruhigeres Fahrwasser. Gleiches passiert auch bei schwacher Wirtschaftslage. Der Außenwert sinkt, für das Ausland werden die Preise günstiger, der Export steigt und damit verbessert sich die Konjunktur.

Derzeit haben wir in der EU das Problem, daß Irland eine überbordende Konjunktur hat, während es in Deutschland noch müde aussieht.
ab- / aufzuwerten ist nicht möglich....
 
Re: Höck´sken auf Stöcks´ken...

Original geschrieben von PerryR
Derzeit haben wir in der EU das Problem, daß Irland eine überbordende Konjunktur hat, während es in Deutschland noch müde aussieht.
ab- / aufzuwerten ist nicht möglich....
Doch, wäre schon. Wirtschaftspolitik kann man auch den einzelnen Regionen anpassen.
Wir haben keine "überbordernde Konjunktur", aber der Euro wird immer stärker, und die US-Märkte brechen uns weg. (An dem kleinen Irland wird das nicht liegen....)

Willst du sagen, dass die Nation die ideale wirtschaftspolitische Großeinheit ist? Auch die Nationen sind künstlich zusammen geschustert, und auch innerhalb von Deutschland gibt es wirtschaftliche Gefälle, die die Politik auszugleichen bemüht.
Natürlich kann man die EU-Wirtschaftpolitik als übertrieben bürokratisch kritisieren. Aber die europäische Harmonisierung allgemein ist ein guter Weg.

Glaubensfrage? An die Zukunft der Nationen glaube ich in der Tat nicht, und die Gründe dafür - faktische, ncht moralische! - habe ich schon genannt.

Gysi
 
Re: Re: Höcks´ken auf Stöcks´ken...

Original geschrieben von Gisbert Zalich
1. Wirtschaftspolitik kann man auch den einzelnen Regionen anpassen.
Klar - mit Subventionen.
Aber floatende Wechselkurse sind flexibler.
2. Wir haben keine "überbordernde Konjunktur", aber der Euro wird immer stärker, und die US-Märkte brechen uns weg.
Richtig: die Märkte brechen uns Deutschen, Österreichern, Niederländern (alle mit ähnlicher Konjunktur) weg, weil wir den Außenkurs nicht entsprechend unserer Produktivität anpassen können. Dadurch sind die Rohstoffimporte zwar schön billig aber der Export kommt nicht in Gang.
3. Willst du sagen, dass die Nation die ideale wirtschaftspolitische Großeinheit ist? (...), und auch innerhalb von Deutschland gibt es wirtschaftliche Gefälle, die die Politik auszugleichen bemüht.
Ja, denn wirtschaftspolitische Großeinheit heißt ja nicht, daß man gleich die Währung vereinheitlichen muß.
Eben weil es bereits innerhalb der Nationen deutliche Gefälle gibt, ist der Ausgleich schwierig genug.
Währungsverbund heißt immer (langfristig) auch Sozialtransfer. Wenn die eine starke Region boomt, dann muß sie der schwachen helfen und ihre Sozialkassen mit auffüllen.
Schließlich hängt man auch mit den Preisen zusammen.
Ich bin im reichen Westfalen u.U. bereit, einen Sozialtrasfer nach Vorpommern mit zu tragen. Und bei der Flutkatastrophe in Sachsen habe ich auch privat gespendet.
Aber zwangsweise für Sizilien zu zahlen, das fällt mir unendlich schwerer.
Demnächst bekommen die neuen Länder und das Ruhrgebiet keine Fördermittel der EU mehr; alles geht in die Erweiterungsländer.
Ob das die Ossis und die Kumpels gewußt und gewollt haben?
4. Natürlich kann man die EU-Wirtschaftpolitik als übertrieben bürokratisch kritisieren. Aber die europäische Harmonisierung allgemein ist ein guter Weg.
Auch richtig.
Eine unbürokratische EU, die Synergieen nutzt und die Arbeitsteilung zum Wohle aller fördert: wer will ernsthaft etwas dagegen haben?
Aber das Demokratiedefizit und die ineffektive sowie teuere Eurokratie muß reformiert werden.

Mit freundlichem Gruß
PerryR
 
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Höcks´ken auf Stöcks´ken...

Original geschrieben von PerryR
Auch richtig.
Eine unbürokratische EU, die Synergieen nutzt und die Arbeitsteilung zum Wohle aller fördert: wer will ernsthaft etwas dagegen haben?
Na bitte: In Sachen Wirtschaftspolitik kann man ja mit dir durchaus eine Kerneinheit finden... ;)
Aber das Demokratiedefizit und die ineffektive sowie teuere Eurokratie muß reformiert werden.
Welchen Demokratiedefizit meinst du?

Gysi
 
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