Hallo Binchen,
also mit 7 Jahren sollte so langsam beim Kind ankommen, wann der Spaß nun vorbei ist. Allerdings ist das auch wieder so eine Sache...
Wie weit ist das Kind generell in seiner (sozialen) Entwicklung? Ist es einfach noch so sehr verspielt und albern (und handelt somit ohne den Hintergrund jemanden böse machen zu wollen) oder beginnen bereits (wieder) die Phasen, in denen man noch mal austestet, wie lange man braucht um jemanden ernsthaft böse zu machen evtl emotional zu verletzen?
Das kann man aber am besten einschätzen, wenn man das Kind kennt.
Im ersteren Fall, hat die Sache aber eben nichts mit Respekt (ich bleib der Einfachheit halber bei dem Wort) zu tun sondern eher mit dem Wunsch nach Aufmerksamkeit, zumindest ab dem Zeitpunkt wo der Große "Schluß jetzt" sagt, das Kind aber weiter machen möchte.
In dem Fall würde ich nach der "Jetzt ist aber genug"-Mitteilung auf Ignoranz setzen. Einfach weiter mit der Freundin schwätzen, notfalls lauter werden, aber nicht mehr auf das Kind reagieren. Nimmt es körperliche Nähe auf um seinem Tun Nachdruck zu verleihen, weiter ignorieren evtl. wegdrehen usw.
So erreichst du, dass das Kind sieht, dass du dich von deinem Ziel nicht abbringen läßt. Meist verlieren sie dann das Interesse ohne das man sich schimpfen muss.
Ist das Kind eher geneigt, durch sein Verhalten andere böse zu machen oder sie zu verletzen, fährt man meist gut damit dem Kind dies so zu sagen. Oft sind gerade fremde Kinder sehr verblüfft darüber, weil sie es meist von ihren Eltern nicht so gesagt bekommen, wenn sie es bei denen machen, und hören dann auf.
Meist sagen Eltern bei sowas:" Nun ist aber Schluß, es reicht!"
Sie sagen aber selten das, was das Kind doch eigentlich verstehen soll, nämlich:
"Du warst gerade ziemlich gemein zu mir. Findest du das gut?" bzw. bei älteren Kids:"Du hast mich ziemlich verletzt, (geärgert wie auch immer) das enttäuscht mich sehr." blablabla, kann man ewig weiterführen.
Nur und das ist doch logisch, wenn die Eltern nicht erklären, was wie wann warum unerwünscht ist, sondern schlicht immer eine Beendigung des Verhaltens verlangen, wie sollen es die Rotzlöffel dann verstehen?
Du siehst, es hat also nichts mit "gutem" Elternhaus und Fürsorge zu tun, sondern damit, wie Eltern mit den Kids kommunizieren.
Und ich meine nicht "heitschiteitsche Schakkeline nun hör mal auf"
Klar und deutlich verstehen Kinder sehr wohl:
"Das was du tust ärgert mich, ich möchte jetzt mit deiner Mama Kaffee trinken und du hinderst mich daran der Mama zuzuhören. Hör bitte auf damit. Oder möchtest du, dass ich ständig störe wenn du mit deinen Freunden spielst?"
Was viel schlimmer ist, allgemein gesprochen, ist das die Eltern oft gar nichts sagen. Die sitzen dann daneben und gucken hilflos zu.
Bei solchen Situationen habe ich mir angewöhnt die Eltern direkt anzusprechen, hab ja ne große Familie angeheiratet, da gibts einige Kinder die so drauf sind. Ich sag dann immer: "Du XY kannst du grad mal dein Kind zurückpfeifen?" In lockerem Ton fühlt sich dann auch keiner angegriffen und die Eltern erinnern sich dann mal an ihre Aufgabe.
Ich hab nach wie vor ein Problem mit dem Begriff Respekt...ich sage mal so:
Durch sicheres, konsequentes Handeln wird ein Kind dich ernstnehmen.
(und trotzdem gern haben)
Bin ich jetzt weit vom Thema abgeschossen?
Nach so langer Forenpause fehlt mir das Gespür, für das was andere nun genau meinen...Glaube ich zumindest, bin im Moment noch sehr unsicher.
Aber du weißt ja, auf ein praktisches Beispiel kann ich besser praktische Antworten geben. Allgemeines liegt mir eh nicht so, bin ja ein Beispiel-Liebhaber
Liebe Grüsse
Sal