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Wie erlangt man Tugend und erhält diese ?

Ich akzeptiere den Begriff von "taugen" eh - ich sehe allerdings auch eine Entwicklung, Änderung der Begrifflichkeit/Sprache.
Wie würde man also im 21. Jhdt. einen tugendhaften Umgang mit dem Lebenssinn im Kontext der Kommunikation beschreiben?
:) Harter Tabak, den Zusammenhang zwischen - ich sags einmal so - "unbestimmten, schwer bestimmbaren" Inhalten noch einen Zusammenhang zu "definieren".
Gebs vorerst einmal auf.
 
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Wenn der Bayer sagt: "Das taugt mir.", dann findet er was gut. Er sagt das oft.

Aber nicht alles was dem Bayern taugt ist auch tugendhaft.
 
Tugend ist ein vieldeutiger Begriff. Ich will im folgenden nicht auf die vielen Definitionen des Begriffs eingehen, sondern das als Tugend gelten lassen was dem vernünftigen Verstande als tugendhaft erscheint und möglicherweise auch einen ulitaristischen Vorteil für eine Gesellschaft hat.

Hier ist übrigens ein Wiki Artikel der den Begriff der Tugend genau erläutert und mir auch zum ersten Mal begegnet ist !https://de.wikipedia.org/wiki/Tugend

Aber nun zur Fragestellung : Das Tugendhaftes Verhalten und Denken erstrebenswert ist, ist vermutlich jedem mehr oder weniger bekannt. Das Problem ist jedoch, dass Menschen derart von ihren Emotionen gesteuert werden, dass es kaum jemandem ( wenn überhaupt jemandem ? ) gelingt wirklich immer tugendhaft zu handeln und zu leben. Selbst wenn es in bestimmten Phasen die Tugend durchdringt kann sie doch nicht dauerhaft aufrechterhalten werden.

Wie ist dem nun entgegenzuwirken ? Um diese Frage anzufangen sollte zunächst verkürzt besprochen werden inwiefern der Mensch überhaupt frei in seinem Handeln und Denken sein kann. Zunächst scheint die Frage einfach beantwortet, da nun einmal das vermutlich nach determinitischen Gesetzen arbeitende Gehirn für das Denken, Handeln und Fühlen verantwortlich ist. Bei Philosophischer Betrachtung scheint diese scheinbar probate Antwort jedoch problematischer als gedacht. Schließlich ist wohl kaum jemand wirklich der Auffassung, dass jeder einzelne Gedanke völlig automatisch und unabhängig einer autonomen Seele arbeitet. Schließlich wäre sogar jener Gedanke erst Produkt des autmomatisch arbeitenden Gehirns !

Nun werde ich diese Fragestellung überspringen, da diese sowieso nur in eine Sackgasse führt die jeder mit eigenen Vorstellungen schmücken kann. Jedoch können diese Überlegungen hifreich bei Reflektionen bezüglich eines tugendhaften Lebens sein.

Zurück zur Tugend :

Beispiel : Angenommen wir nehmen uns vor stets demütig zu sein und den gefühten Ungerechtigkeiten des Lebens hart entgegenszustehen. Ein paar Tage hält dieser Zustand vielleicht an. Irgendwann kehrt aber wieder die destruktive Emotion im Gefühlshaushalt ein und die Demut scheint der subjektiven Empfindung verborgen. Deses Beispiel kann vielleicht nicht jeder nachvollziehen ! Deshalb nehme ich ein ein anderes s, welches zwar nicht direkt eine Tugend ist bei dauerhafter Beständigkeit aber zu einer tugendhaftere Gesellscahft beitragen würde.

Die Rede ist vom Glück ! Wer sich sagt es gibt keinen Grund schlechte Laune zu haben, da diese sinnlos ist und an der Situation nichts ändert ist vielleicht wenn es gut läuft ein paar Tage zufrieden. ( Je öfter die Erfahrung gemacht wird das es nicht klappt umso schwächer ist der Effekt ) Irgendwann kehrt aber wieder die Unzufriedenheit ein, da das Gehirn vermutlich nur begrenzt Glücksbotenstoffe produzieren kann. Ich denke so ist es auch bei tugendhaften Verhaltensweisen. Sobald das Gehirn damit anfängt mit Hormonen zu sparen , welche zu Neuroneninteraktionen führen die das Individuum darin anspornen subjektiv tugendhaft zu handeln hört auch die Tugend auf. Es ist wie bei der Schokolade die irgendwann nur noch mittelmäßig schmeckt, da der Geschmack langsam eintönig wird und weniger Hormone auslöst, welche der Verstand als " schmeckt gut " interpretier

Nun wieder zur oberen Frage mit Ausrufezeichen ! Wie ist dem entgegenzuwirken !

Besteht hier überhaupt eine Möglichkeit ?

Normalerweise wollte ich an dieser Stelle weiterschreiben. Da ich aber in Zeitdruck bin mache ich hier zunächst ein Ende. Vielleicht ist es aber auch ganz passend hier eine Verschnaufspause zu machen um nicht potentielle Beiträge bereits in der Eingangsfrage vorwegzunehmen. Ihr könnt schon mal zu diskuttieren anfangen sofern euer Wille und Verstande euch nicht daran hindert ernsthaften Diskurs zu führen, da der Name Marco bei euch möglicherweise Unsicherheiten in Bezug auf Ernsthaftigkeit auslöst .
Hallo !

Als Bewunderer von Karl Kraus (der immer bestrebt war, mit wenigen Worten möglichst viel auszudrücken) meine ich zum Thema folgendes:

Eine Tugend erlangen wir durch ein

tugendhaftes Elternhaus und/oder
durch sonstige tugendhafte Autoritäten wie z.B. manche Politiker, Lehrer, Geistliche und bildende Künstler.​

Wir er- und behalten sie, indem wir uns - auch mit Hilfe unseres Nachahmungstriebes - in ihr üben.
 
Ich akzeptiere den Begriff von "taugen" eh - ich sehe allerdings auch eine Entwicklung, Änderung der Begrifflichkeit/Sprache.

:) Harter Tabak, den Zusammenhang zwischen - ich sags einmal so - "unbestimmten, schwer bestimmbaren" Inhalten noch einen Zusammenhang zu "definieren".
Gebs vorerst einmal auf.

Dabei handelt es sich dann aber um Deinen eigenen Tabak, mir geht es ja gerade darum, altenative Möglichkeiten zur rationalen Definition im Umgang mit Sprache aufzuzeigen, da ich gar nicht die Erwartung habe, dass Definitionen zielführend sind.. Etymologie kann dem Sprachgefühl auf die Sprünge helfen und damit dem intuitiven Erfassen von Bedeutung, die mit Sprache lediglich umschrieben, aber eben nicht hinreichend beschrieben werden kann.
 
mir geht es ja gerade darum, altenative Möglichkeiten zur rationalen Definition im Umgang mit Sprache aufzuzeigen,
Dann schließ ich ich dem Vorposter Zeilinger-Kraus an und meine, daß Lob, Respekt für anerkannt vorbildliches Verhalten - Nachahmung (Nachfolge würde mir besser gefallen) zum Erhalt von Tugenden beitragen könnte.
 
Wenn der Bayer sagt: "Das taugt mir.", dann findet er was gut. Er sagt das oft.

Aber nicht alles was dem Bayern taugt ist auch tugendhaft.

Das gilt nicht nur für den Bayer sondern für die Menschheit im allgemeinen ! Viele Menschen betrachten sich sicherlich als tugendhaft. Wenn sie sich aber genauer prüfen erkennt doch jeder wie viel untugendhaftigkeit im eigenen Verhalten und Denken vorhanden ist. Wie in meiner Thread Frage bereits angedeutet geht es mir darum herauszufinden, wie Tugendhaftigkeit objektiv definiert sowie aufrechterhalten werden kann.

Um aber überhaupt Tugendhaftigkeit zu erkennen muss nicht nur der Verstand rein sein, sondern auch das Herz. Ist nur der Verstand in der Lage Tugend zu erkennen, dass Herz jedoch voll von Unreinheit wird es auch in der Praxis nicht zu einem richtigen Verständnis bzw. einer angemessenen Anwendung von Tugend kommen. Auch wird sich eine solche Person in der Regel zwar als oberflächlich Tugendhaft präsentieren im Hinterkopf sich aber der Untugendhaftigkeit schmeicheln. Hieraus lässt sich erkennen, dass wir in unserer Gesellschaft jegliche Anschauungen unterbinden und ablehenen sollten, welche destuktives Verhalten als cool betrachten oder zumindest dieses als Stärke darstellen.

Denn in einer Stärke, welche mit Destruktivität behaftet ist steckt immer eine Schwäche. Je mehr also eine Stärke Destruktivität beinhaltet umso mehr ist diese als Schwäche zu interpretieren. Wer beispielweise als Hecht durch die Gegend springt oder andere verprügelt offenbart sich hierdurch nur als Schwächling. Das erste Beispiel stellt eine Schwäche dar, da diese Verhaltensweise auf mangelnder Willensstärke beruht und jene Person sich damit schmeichelt sich selbst mit Sünde abzuhärten und damit sogar anzugeben . Beispiel 2 zeigt auf, dass jene Person dermaßen wenig Kritikfähig und demütig ist, dass sie auf Kränkungen mit Gewalt reagiert und hierbei vergisst, dass diese ebenfalls ein Mensch ist, der der Ermahnungen bedürft.

Somit lässt sich feststellen, dass Tugend nicht mit den Charaktereigenschaften gleichzusetzen ist, welche unsere Gesellschaft z.T als Stärke lobt. Zwar sind die von mir genannten Beispiele Handlungen , welche nur die wenigsten als richtig erachten würden. In abgeschwächter Form existiert aber auch noch heute ein ähnliche Wertesystem in den Köpfen vieler, welche Charakterstärke auch mit der Abhärtung gegenüber Untugend verbinden.
 
Ich sehe Tugend als etwas Höchstpersönliches an. Hilfsausdruck dazu : Gewissen - etwas, das freiwillig Werte anerkennt und sie lebt.
Erlangen wird man sie im jeweiligen sozialen Umfeld, das solche Ziele hat und erhalten wird man sie mit "Bestätigung", die man ohne weiteres als Belohnung und Wertschätzung durch andere sehen darf.
 
Wenn sie sich aber genauer prüfen erkennt doch jeder wie viel untugendhaftigkeit im eigenen Verhalten und Denken vorhanden ist. Wie in meiner Thread Frage bereits angedeutet geht es mir darum herauszufinden, wie Tugendhaftigkeit objektiv definiert sowie aufrechterhalten werden kann.

Sie sind aber der Meinung, 'Tugend' sei ein vieldeutiger Begriff und Sie haben keine Idee davon, wie man den so eingrenzen könnte, daß er eindeutig wird. Tugend und Tugenhaftigkeit sind zu unterscheiden. Tugendhaftigkeit läßt sich problemlos definieren, sowohl subjektiv, als auch intersubjektiv abgestimmt und im landläufigen Sinne natürlich auch objektiv. Mit der Tugend ist das nicht so einfach.

Schalom!
 
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