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Wie dumm ist das Volk wirklich ?

Könnten denn sogenannte "demokratische Wahlen" es verhindern, dass "Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden"? Ich meine, tatsächlich verhindern, nicht nur theoretisch.

Nein, demokratische und geheime Wahlen allein genügen nicht, denn das können nur politisch mündige Bürger, die Bürgerinteressen politisch wahrnehmen und die gruppieren sich eben in Parteien. Die Privatisierung der Gewinne und die Sozialisierung der Verluste ist ja das Resultat erfolgreicher Lobbyarbeit von Parteimitgliedern und es war der Wähler, der es den Lobbyisten der bürgerlichen Mitte ermöglichte, daß Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden konnten. Wer die Linke nicht mag und sich bis zum St. Nimmerleinstag gedulden will, daß auch Sozis sich für die Abschaffung der Verlustsozialisierung interessieren, der braucht einen langen Atem, jedenfalls in der Bundesrepublik Deutschland.

Da fällt mir gerade ein, man könnte doch eine Sigmar-Algebra als Dummenindikator installieren, eine kostenlose App mit vollständiger Datenpreisgabe, das funktioniert bestimmt und macht Lobbyarbeit wieder überschaubar.

Gott zum Gruße!
 
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Könnten denn sogenannte "demokratische Wahlen" es verhindern, dass "Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden"? Ich meine, tatsächlich verhindern, nicht nur theoretisch.
Eine Volksbefragung kann das auch nicht, weil es zu spät ist und weil Alleingänge ohnehin aussichtslos wären. Es wird dir aufgefallen sein, dass in der Finanzkrise weltweit nach diesem Prinzip gehandelt wurde und manche Länder dadurch ins Strudeln geraten sind und die Bevölkerung noch heute daran zu knabbern hat.
 
Eine Volksbefragung kann das auch nicht, weil es zu spät ist und weil Alleingänge ohnehin aussichtslos wären. Es wird dir aufgefallen sein, dass in der Finanzkrise weltweit nach diesem Prinzip gehandelt wurde und manche Länder dadurch ins Strudeln geraten sind und die Bevölkerung noch heute daran zu knabbern hat.

In einer Demokratie könnte darüber abgestimmt werden, wie das Wirtschafts- und Finanzsystem modifiziert werden könnte, um die erwünschten Ergebnisse zu bringen und auch darüber, was überhaupt gewünscht ist. In einer Scheindemokratie steht natürlich von vorneherein fest, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden. :)
 
In einer Demokratie könnte darüber abgestimmt werden, wie das Wirtschafts- und Finanzsystem modifiziert werden könnte, um die erwünschten Ergebnisse zu bringen und auch darüber, was überhaupt gewünscht ist.

Damit die Lobbyisten wieder in Hochform kommen und das unterlaufen, sabotieren und bis zur Unkenntlichkeit verändern?

In einer Scheindemokratie steht natürlich von vorneherein fest, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden.

Wieso denn das? In der ehemaligen DDR, zweifelsfrei Musterbeispiel einer echten Scheindemokratie, wurden alle Gewinne und Verluste sozialisiert. Davon profitierten aber nur die Funktionäre.

Freundschaft!
 
Nein, demokratische und geheime Wahlen allein genügen nicht, denn das können nur politisch mündige Bürger, die Bürgerinteressen politisch wahrnehmen und die gruppieren sich eben in Parteien. Die Privatisierung der Gewinne und die Sozialisierung der Verluste ist ja das Resultat erfolgreicher Lobbyarbeit von Parteimitgliedern und es war der Wähler, der es den Lobbyisten der bürgerlichen Mitte ermöglichte, daß Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden konnten. Wer die Linke nicht mag und sich bis zum St. Nimmerleinstag gedulden will, daß auch Sozis sich für die Abschaffung der Verlustsozialisierung interessieren, der braucht einen langen Atem, jedenfalls in der Bundesrepublik Deutschland.

Da fällt mir gerade ein, man könnte doch eine Sigmar-Algebra als Dummenindikator installieren, eine kostenlose App mit vollständiger Datenpreisgabe, das funktioniert bestimmt und macht Lobbyarbeit wieder überschaubar.

Gott zum Gruße!
Die sogenannte Mündigkeit wird den 18-jährigen von den über 18-jährigen zugebilligt, nicht aber den unter 18-jährigen. Welche tatsächliche Beteiligung an wichtigen Regierungsentscheidungen wird denn den sogenannten "mündigen Bürgern" zugebilligt?
 
Damit die Lobbyisten wieder in Hochform kommen und das unterlaufen, sabotieren und bis zur Unkenntlichkeit verändern?

Nein. Lobbyisten kann es nur dort geben, wo wenige einflussreiche Menschen unabhängig vom Volk, auf intransparente Weise wichtige Entscheidungen treffen dürfen und gerade diese Situation ist es, die in einer echten Demokratie nicht eintreten kann.

Wieso denn das? In der ehemaligen DDR, zweifelsfrei Musterbeispiel einer echten Scheindemokratie, wurden alle Gewinne und Verluste sozialisiert. Davon profitierten aber nur die Funktionäre.

Freundschaft!
Wenn tatsächlich nur die Funktionäre profitierten, kann es sich nicht um "sozialisierte Gewinne" gehandelt haben. Die frühere DDR war eben auch nur eine Mogelpackung, die etwas anderes enthielt als das, was etikettiert wurde.
 
Welche tatsächliche Beteiligung an wichtigen Regierungsentscheidungen wird denn den sogenannten "mündigen Bürgern" zugebilligt?

Regierungsentscheidungen sind Entscheidungen der Regierung. Sollten alle Bürger darüber entscheiden, bräuchte man keine Regierung, sondern ein Bürgerbefragungsbüro, welches nach Vorgabe der Parteivorstände die Bürgerbefragung in allen Regierungsangelegenheiten organisiert. Der politisch mündige Bürger müßte sich dann einige Stunden am Tage der Mitbestimmung per Bürgerbefragung widmen. Versuchen Sie das einmal, dem dummen Volke schmackhaft zu machen.

Salam!
 
Regierungsentscheidungen sind Entscheidungen der Regierung. Sollten alle Bürger darüber entscheiden, bräuchte man keine Regierung, sondern ein Bürgerbefragungsbüro, welches nach Vorgabe der Parteivorstände die Bürgerbefragung in allen Regierungsangelegenheiten organisiert. Der politisch mündige Bürger müßte sich dann einige Stunden am Tage der Mitbestimmung per Bürgerbefragung widmen. Versuchen Sie das einmal, dem dummen Volke schmackhaft zu machen.

Salam!
Sie haben das richtig verstanden und mir würde das schmecken. :)

Es ist nun nicht meine Aufgabe, anderen schmackhaft zu machen was ihnen von allein nicht schmecken will. Ich vermute aber, es würde außer mir noch vielen anderen schmecken.
 
mir würde das schmecken. :)

Gut und schön, aber wie organisieren Sie die Beratung der Entscheidungsträger? Mehr Demokratie wagen ist sicher gut gemeint, aber ohne die Sachkompetenz der Sachbearbeiter nicht möglich. Verwaltung und Bürokratie sind zwar ungeliebte, dennoch unverzichtbare Einrichtungen einer jeden Herrschaft, auch die einer totalen Volksherrschaft. Die Sprache des Rechts ist nicht die Sprache des einfachen Mannes aus dem Volke und allein schon die Wahrung der Rechtsstaatlichkeit erfordert einen Aufwand an Bürokratie, der von den einzelnen politisch interessierten Bürgern nicht mehr kontrollierbar ist. Da müssen Spezialisten her, die von der Sensationsgier der politisch mündigen, wie auch der politisch unmündigen Bürger leben, also die Schreiberlinge einer freien Presse, also die freien und einkommensabhängigen Mitarbeiter der konzernabhängigen Medien. Waren die sich einig, über bestimmte Dinge nicht zu berichten, dann erfuhr die Öffentlichkeit nichts. Das ist jetzt anders, denn via Internet und Smartphones kann ein wahrer Infokrieg ausgefochten werden, doch wer blickt dann noch wirklich durch und erhält ein wahrheitsgemäßes Bild der Wirklichkeit?

Gott zum Gruße!
 
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In einer Demokratie könnte darüber abgestimmt werden, wie das Wirtschafts- und Finanzsystem modifiziert werden könnte, um die erwünschten Ergebnisse zu bringen und auch darüber, was überhaupt gewünscht ist. In einer Scheindemokratie steht natürlich von vorneherein fest, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden. :)

Dann versuch mal dir vorzustellen, man hätte in Deutschland während der Banken- und Finanzkrise das Volk befragt, wie das weitere Vorgehen auszusehen hat und Deutschland hätte dann im Alleingang danach gehandelt. Was glaubst du, wie Deutschland heute aussehen würde?

Brechen wir mal das Ganze auf die aktuelle Situation in Deutschland herunter: Im aktuellen Armuts und Reichtums Bericht wurde festgestellt, dass 40% der Haushalte gerade mal über 1% des Vermögens verfügen und dazu zählt auch das Häuschen im Dorf, das man von der Oma geerbt hat und leer steht. Der Großteil der Haushalte verfügt also über kein nennenswertes Bankguthaben. Alle diese Menschen, hätten in der Finanzkrise für die Zerschlagung der Banken gestimmt, weil es sie vermeintlich nicht betroffen hätte. Nochmal die Frage: Wie würde Deutschland heute aussehen?
 
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