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Wie dumm ist das Volk wirklich ?

bakunin

Well-Known Member
Registriert
10. September 2007
Beiträge
1.092
Anlässlich der Tragödie in den Alpen, habe ich mir diese Frage oft gestellt.
Kein Mensch wusste wie und warum und trotzdem jagte eine ZDF Spezialsendundg die andere.
Es wurden "Experten" aus der ganzen Welt geholt und befragt. Man erklärte lang und breit, dass man keine Ahnung habe, man holte den nächst Kapazunder der uns erklärte warum man keine Ahnung hätte.
Ich frage mich überhaupt, wie wird man ein Experte für Flugzeugabstürze beim ZDF ?
Ich fand es ebenso pietätlos, dass man den Trauernden in Duetschland sofort Mikrphone und Kameras vor die Nase hielt und sie in ihrer Trauerarbeit störte. Wieweit geht hier die Sensationsgier ?
Ich muss hir an dieser Stelle der französischen Polizei mein Lob aussprechen. Wie kompromisslos man dort die Trauergemeinde von der Presse abschirmte, war einfach vorbildlich, chapeau.
Mein Frage lautet immer noch, wie dumm ist Deutschland wirklich ?
Da macht sich eine Kaste von Reportern auf und tyrannisiert das Volk mit Meldungen die niemanden mehr interessieren, wirft ihr Programm für den wohlverdienten Feierabend durcheinander und kassiert dafür noch Geld.
Leute wundert euch über nichts. Ich kann mich noch ganz gut erinnern, dass bei der Frage nach dem wichtigsten Deutschen, ein gewisser Dieter Bohlen vor Albert Schweitzer rangierte.
 
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Tja bakunin, als Nichtdeutscher fällst du ein ziemlich hartes Urteil über die Deutschen. Als gerade mal 1/3 Deutscher fühle ich mich dennoch verpflichtet, die Deutschen in Schutz zu nehmen. Zunächst einmal würde ich die Deutschen für weit weniger dumm halten, als die US-Amerikaner und das ist immerhin die aus eigener Sicht dominierende Weltmacht. Als Nächstes würde ich differenzieren zwischen Medien und für wie intelligent sie ihr Publikum halten und die tatsächliche Intelligenz ihres Publikums. Ich war auch nicht begeistert über die Behandlung des Themas durch das ZDF, aber das hat mich dennoch nicht dazu verleitet, entgegen meiner generellen Einstellung, zu den Privatsendern zu wechseln, nicht nur weil diese Sender aus meinem Fernsehgerät schon längst verbannt wurden. Das Publikum dieser Privatsender hat nämlich benannten bekanntesten Deutschen dazu erkoren.

In einem Punkt hast du allerdings recht: Die öffentlich rechtlichen Medien in Deutschland sollten anders, im Sinne von sachlicher und weniger sensationslüstern und reißerisch, informieren als die Privatsender, weil erstere nicht auf Zuschauerquoten angewiesen sind. Ob das in anderen Ländern besser ist, kann ich nicht beurteilen, aber nachdem du das Volk als solches ansprichst, nehme ich an, dass dein Urteil nicht nur auf das deutsche Volk beschränkt war.
 
Tja bakunin, als Nichtdeutscher fällst du ein ziemlich hartes Urteil über die Deutschen. Als gerade mal 1/3 Deutscher fühle ich mich dennoch verpflichtet, die Deutschen in Schutz zu nehmen. Zunächst einmal würde ich die Deutschen für weit weniger dumm halten, als die US-Amerikaner und das ist immerhin die aus eigener Sicht dominierende Weltmacht. Als Nächstes würde ich differenzieren zwischen Medien und für wie intelligent sie ihr Publikum halten und die tatsächliche Intelligenz ihres Publikums. Ich war auch nicht begeistert über die Behandlung des Themas durch das ZDF, aber das hat mich dennoch nicht dazu verleitet, entgegen meiner generellen Einstellung, zu den Privatsendern zu wechseln, nicht nur weil diese Sender aus meinem Fernsehgerät schon längst verbannt wurden. Das Publikum dieser Privatsender hat nämlich benannten bekanntesten Deutschen dazu erkoren.

In einem Punkt hast du allerdings recht: Die öffentlich rechtlichen Medien in Deutschland sollten anders, im Sinne von sachlicher und weniger sensationslüstern und reißerisch, informieren als die Privatsender, weil erstere nicht auf Zuschauerquoten angewiesen sind. Ob das in anderen Ländern besser ist, kann ich nicht beurteilen, aber nachdem du das Volk als solches ansprichst, nehme ich an, dass dein Urteil nicht nur auf das deutsche Volk beschränkt war.
Ich meine dich zu verstehen und deshalb frage ich dich, warum darf sich eine Redaktion des öffentlich rechtlichen Fersehens, das Recht herausnehmen, darüber zu bestimmen was ihr wie oft sehen MÜSST ?
Soweit ich weiss, gibt es auch bei euch eine Art Informationspflicht.
Und ich dachte, der gefakte Stinkefinger von Varoufakis
wäre Dummheit genug.
Statt dessen wollten sie uns nur zeigen, dass sie mit uns machen können was sie wollen.
 
Selbstüberschätzung der Redaktion führt zwangsläufig zur Unterschätzung des Publikums
Ich denke, dass ich die Frage falsch gestellt habe.
Sie sollte lauten, wie folgsam ist das Publikum eigentlich oder wie lethargisch ist es schon ?
Ich entsinne mich einer Zeit in der wir auf die Strasse gingen und in der wir wir den Springerverlag als Synonym für den Hass auf die damals überwältigende Obrigkeit bekämpften.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ist es wieder soweit, dass uns von oben verordnet wird, was wir wie und wann zu sehen haben und wird uns sofort ein Experte mitgegeben, der uns auch erklärt, wie das Ganze "richtig" zu verstehen ist.
Sollte der Eindruck entstanden sein, dass ich die Österreicher für klüger halte, dann ist dies falsch. Wir nehmen nur durch unsere Mentalität ein wenig Hektik aus der Situation.
 
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Manchmal führt Resignation auch zu Lethargie. Das soll nicht heißen, dass ein Großteil des Publikums, nicht der Vorstellung der Redaktion entspricht. Aber die Feindbilder von damals sind heute so übermächtig, dass manche resigniert haben und einige davon lethargisch geworden sind. Für viel schlimmer halte ich allerdings, dass viele sich von den etablierten Medien abwenden und sich imaginäre Feindbilder von Populisten einreden lassen.

Die Zeit, von der du sprichst (vielleicht ein paar Jahre später), ist mir ziemlich vertraut. Ich war damals Student an der LMU in München und bin aus ähnlicher Motivation auf die Straße gegangen. Die Zeit der Ideale zähle ich inzwischen zu meiner Vergangenheit, ohne sie jemals aufgegeben zu haben, aber mir fehlt heute die Motivation auf die Straße zu gehen und reg mich höchstens auf, wenn es nicht diejenigen tun, die es inzwischen weit mehr angeht als mir.
 
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