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Wer hat die Kontrolle?

Christian Kämpe

New Member
Registriert
1. Juni 2017
Beiträge
16
Hallo:D, hier soll es um das Thema gehen, wer in unserem Leben eigentlich die Kontrolle hat, denn mir persönlich ist aufgefallen dass man - wenn es um Entscheidungen geht - eigentlich nie wirklich neutral ist sondern immer in irgendeiner Form beeinflusst. Deshalb möchte ich hierzu einmal andere Erfahrungen und Meinungen hören:

Zuerst ist es notwendig in die sog. operante Konditionierung einzuführen, also hier ein kleiner Ausflug in die Psychologie.
Bei der operanten Konditionierung wird die Konsequenz auf ein Verhalten (oft auch unterbewusst) so manipuliert, dass sie sich neutral, positiv oder negativ auf die Versuchsperson auswirkt. Eine so beeinflusste Konsequenz auf ein Verhalten nennt man Verstärker, da sie das erwünschte Verhalten und deren Auftretenswarscheinlichkeit verstärkt. Ein positiver Verstärker ist entweder eine Belohnung, also eine angenehme Konsequenz die auf ein Verhalten folgt, oder ein unangenehmer Zustand der auf ein Verhalten hin entzogen wird. Ein negativer Verstärker im Gegenzug ist eine negative Konsequenz, die hinzugefügt oder eine positive Konsequenz, die entzogen wird.
Generell dienen Verstärker - anders als Bestrafungen - dazu, die Auftretenswarscheinlichkeit eines erwünschten Verhaltens zu erhöhen.

Bestrafungen hingegen können ebenfalls der Entzug einer positiven oder das Hinzufügen einer negativen Konsequenz sein, diesmal aber mit dem Ziel ein unerwünschtes Verhalten zu vermindern.

Vor diesem Hintergrund muss man also bedenken, dass jede Reaktion in einem Gespräch, jedes Augenzwinkern und jeder Blickkontakt eine operante Konditionierung sein kann, wenn sie vom Empfänger nicht erwünscht ist.

So, nach dem ganzen Gerede kommt jetzt hier die Diskussion :)

Wenn jede Reaktion eine Art der Konditionierung ist, dann ist logischerweise auch davon auszugehen, dass man zu jeder Sekunde seines Lebens konditioniert, also manipuliert. Die Ersten die uns manipulieren sind unsere Eltern, allein schon dadurch, dass sie uns beibringen dass man anderen Kindern nicht die Schüppe auf den Kopf haut um sich selbst zu bereichern. Im Laufe der Zeit wurden nun nach diesem Prinzip Moralien aufgebaut und Werte, die unsere Gesellschaft definieren. Wer sich daran nicht hält hat mit einer Bestrafung zu rechnen. Ist man nun also ein Gefangener der Gesellschaft, der ständig mit einer Bestrafung rechnen muss, sollte er gegen die Richtlinien verstoßen? Als Gefangener kann man meiner Meinung nach deshalb bezeichnet werden, weil es keinen Ort auf der Welt gibt, an dem diese Regeln nicht gelten. Diejenigen, die sich daran anpassen können führen ein glückliches Leben, aber was geschieht gegen jene, die teilweise oder nahezu immun gegen eine solche Konditionierung sind? Sie sitzen in unseren Gefängnissen, jeder Freiheit beraubt, manche ein Viertel ihres Lebens. Wenn sie das Gefängnis verlassen sind sie desozialisiert und ihr Vergehen wird ihnen ihr Leben lang nachhängen. Wie kann man also in unserer Welt von Freiheit sprechen?

Um nicht ins extreme abzudriften möchte ich die Community hier fragen, wann Ihr das letzte Mal eine Entscheidung getroffen habt die Euer Leben verändert hat? Und in diesem Context meine ich ohne sich an anderen Menschen zu orientieren und auf Regeln und Richtlinien zu achteno_O. Eine solche Entscheidung könnte nur von jemandem getroffen werden, der in seinem Leben noch nie Kontakt zu Menschen gehabt hätte, die ihn operant konditionert haben könnten, völlig losgesagt von der Gesellschaft ist und ausschließlich eigennützig, bzw. um des Überlebens Willen besagte Entscheidung trifft. Dieser mensch müsste folglich auch elternlos sein, denn auch sie hätten ihn operant konditioneren können, ebenso wie tierische Spielgefährten.

Wir sind nicht solche Menschen.
Wir sind Menschen, die warscheinlich ein von unserer Gesellschaft behütetes zuhause haben, sich jederzeit an die Regeln halten und von unseren persönlichen Grundsätzen höchst überzeugt sind. Doch sind unsere Grundsäätze wirklich selbst erdacht, oder wurden sie und beigebracht? Ist deine Meinung wirklich deine Meinung oder die von jemand anderem? Und wenn nicht, wer hat dann die Kontrolle über deine Meinung?
Woher kommt sie und wer bestimmt sie? Woher weißt du wann du konditioniert wirst? Vielleicht konditioniere ich dich gerade in diesem Moment, löse durch provoktive Ausdrucksweise in die den Willen aus auf meine Fragen zu antworten.

War deine Antwort dann deine Entscheidung, oder war es meine?





Sooo, nach diesem dramatischen Abschluss meines ersten Posts möchte ich noch sagen, dass das alles Hypothesen sind, und ich nicht vorhabe alle Gefangenen freizulassen oder dergleichen. Vielmehr möchte ich mit diesem Beitrag wie viele hier zum Nachdenken anregen und freue mich schon auf die Antworten aus der Community. Weist bitte gerne auf Fehler meinerseits hin und kritisiert bitte bitte bitte meine Meinung!



Mit liebsten Grüßen,
euer Chris
 
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Herr Kämpe, ich versuche, mir eine Antwort auszudenken.






Sie können bei Grün starten und losfahren. Sie können sich auch überlegen, wie diese Ampel funktioniert, und mehr über die Funktion der Ampel nachdenken, als daß Sie einfach fahren.

Tut mir leid, zu mehr reichte es nicht.
 
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