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Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Munro

Well-Known Member
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2. Januar 2014
Beiträge
5.456
Wenn Christen das Weihnachtsfest als un-christlich verachten ...

Was meint ihr dazu?

Sind es wirklich die besseren Christen, die das Weihnachtsfest als unchristlich verachten?

Nur mal so gefragt.

Ein un-weihnachtlicher Gedanke an Weihnachten.
 
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Jene Christen verurteilen das Weihnachtsfest als heidnisch, womöglich sogar satanisch.
Und reden von "heidnischer Anbetung der Bäume!"
Ich aber sage euch: "Wahrlich, wahrlich, ihr sollet auch die Bäume ehren, auf dass ihr lange lebet auf Erden! Denn auch Bäume sind Geschöpfe Gottes!"
 
Jene Christen verurteilen das Weihnachtsfest als heidnisch, womöglich sogar satanisch. Und reden von "heidnischer Anbetung der Bäume!"
Der "K-R-AMPF" zum Heidentum ist eben noch gängige Praxis. :cool:Die Frage: Was war zuerst - als Rechtfertigung - ist noch offen. Ein selbstkritischer Schöpfergott ist gefragt.
 
Jene Christen verurteilen das Weihnachtsfest als heidnisch, womöglich sogar satanisch.
Und reden von "heidnischer Anbetung der Bäume!"

Weihnachten ist auch heidnisch, in jedem Fall aber der Termin.

Ein genauer Termin des Geburtstages Jesu Christi lässt sich aus dem NT nicht ablesen. Indirekt lässt sich aber aus dem NT ableiten, dass der Geburtstag Jesu Christi nicht im Winter gewesen sein kann. Denn dann wäre es, selbst in Palästina, Nachts zu kalt dafür gewesen, dass die in der Weihnachtsgeschichte beschriebenen Hirten mit ihren Herden auf den Weiden gewesen wären. Die Herden wären dann in einer Art Stall, Horde o.ä. gewesen.

Der Termin für Weihnachten wurde erst viel später in christlicher Zeit festgelegt.
Grundlage dafür waren heidnische, nordische Lichterfester - an oder um die Wintersonnenwende, deshalb auch der 24.12.: Ab da werden die Tage wieder länger. Man hat eine theologische Konstruktion darum geschaffen, denn schließlich sei Jesus auch "das Licht der Welt" - und somit der Patron eines "Lichterfestes".
Oder kurz: Christliche Theologen haben eine bereits vorhandene Festzeit der Heiden übernommen und in ihrem Sinne umgedeutet, nichts anderes.

Nordische Lichterfester: Daher kommen unsere ganzen Kerzen und Lichter und mutmaßlich ist auch unser Weihnachtsbaum eine Erinnerung an heidnische Riten. Wie alt genau der Weihnachtsbaum ist, das ist umstritten, man sollte aber bedenken, dass es unter den heidnischen Germanen einen Kult um echte oder symbolische Bäume als Heiligtümer gab, den Irminsul. Da ist unser Weihnachtsbaum nicht weit entfernt.
Der Weihnachtsbaum ist übrigens ein deutscher Tannenbaum, von hier aus trat er seinen Siegeszug in die ganze Welt an. Es gibt in anderen Ländern andere Symbole, die mit Weihnachten in Verbindung gebracht werden, die dafür uns eher fremd sind. In den USA z.B. ist die Stechpalme das Weihnachtssymbol schlechthin, damit kann hier keiner etwas anfangen.

Allen gemein aber ist: Im NT findet man da gar nichts, weder den Weihnachtsbaum, noch die Stechpalme, noch die Kerzen. Vor etlichen Jahren kannte ich im Übrigen mal Südländer, die waren eher einfach gestrickt und hatten überhaupt kein Verständnis dafür, warum wir Deutschen im Winter so viele Kerzen aufstellten ... wo wir hier doch so gutes elektrisches Licht hätten.
Und der richtige Termin für Geschenke ist eigentlich nicht der 24. oder 25.12., sondern der 6. Januar: Der Tag der Heiligen drei Könige. Denn schließlich waren es ja diese, die mit Geschenken kamen.
Das war bei uns früher auch so, aber aus irgendeinem Grund hat man das vorverlegt. In manchen christlichen Ländern ist der Tag für die Geschenke aber tradtionell noch immer der 6. Januar, in Spanien z.B., auch wenn das über die Jahre durch den Kontakt mit den Deutschen u.a. auch aufgeweicht wurde.

Man sieht also: Mit der Christlichkeit von unserem Weihnachten ist es nicht weit her, weder lässt sich der Termin, noch lassen sich die Bräuche mit dem NT in Einklang bringen. Und wenn, dann nur über theologische Kunstgriffe. So gesehen ist die Kritik an diesem Thema nicht ohne Berechtigung.
Somit ist "Brauchtum" - wie so oft - mehr eine Melange aus "der normativen Kraft des Faktischen" als wirklich aus den Quellen abgeleitet.

Wobei man sich natürlich die Frage stellen kann: Was ist denn, per Defintion, überhaupt als "christlich" zu verstehen?
Man kann sich auf den Standpunkt stellen, nur das als christlich zu bezeichnen, was sich aus dem NT und dem Leben und der Lehre Jesu Christi ableiten lässt. Dann wäre allerdings so einiges nicht christlich. Andererseits war Jesus Christi aber kein Christ. Jesus war Jude.
Dann beginnt das Christentum erst nach seinem Tod, mit den Aposteln, mit Paulus. Und christlich ist dann alles, was Christen seitdem als christlich definiert haben.
Und was Letzteres betrifft, da kann man durchaus verschiedener Meinung sein - und nicht nur über Weihnachten und dessen Bräuche - und daher gibt es ja auch verschiedene Konfessionen.
 
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Jene Christen verurteilen das Weihnachtsfest als heidnisch, womöglich sogar satanisch.
Und reden von "heidnischer Anbetung der Bäume!"
Ich aber sage euch: "Wahrlich, wahrlich, ihr sollet auch die Bäume ehren, auf dass ihr lange lebet auf Erden! Denn auch Bäume sind Geschöpfe Gottes!"

Ja, Lucifer, wie bist du vom Himmel gefällt, wolltest du doch deine Baumkrone über die Welt erheben.
 
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