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Weniger ist mehr.

Wir haben Waschmaschinen, um uns die Schrubberei zu ersparen, wir haben Kettensägen, um schneller zu sägen, die Geschirrspühlmaschine spart uns erheblich Zeit, Butter kaufen wir und drehen nicht mehr das Butterfässchen...bis es klumpt, das Auto erspart uns ewig lange Radtouren und der Sushi-Lieferdienst erspart uns 1,5 Stunden Reisgefummel mit der Matte, unsere Computer werden immer schneller, dennoch haben wir keine Zeit. Nutzt uns diese Zeitersparnis überhaupt was? Könnt ihr mit der ersparten Zeit etwas anfangen, was euch wirklich gut tut, inspiriert und belebt?
 
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Wir haben Waschmaschinen, um uns die Schrubberei zu ersparen, wir haben Kettensägen, um schneller zu sägen, die Geschirrspühlmaschine spart uns erheblich Zeit, Butter kaufen wir und drehen nicht mehr das Butterfässchen...bis es klumpt, das Auto erspart uns ewig lange Radtouren und der Sushi-Lieferdienst erspart uns 1,5 Stunden Reisgefummel mit der Matte, unsere Computer werden immer schneller, dennoch haben wir keine Zeit. Nutzt uns diese Zeitersparnis überhaupt was? Könnt ihr mit der ersparten Zeit etwas anfangen, was euch wirklich gut tut, inspiriert und belebt?


ich versteh das mit der zeit heute noch nicht... weiss zeiten, wo eben nicht so viel per automatik ging, meine eltern hatten beide eine 50-stunden-woche und was hatten die noch? zeit hatten die für uns kinder, nabucco wurde vorgesungen, geschichten erzählt, hörspiele aus dem radio genossen usw., das muss ein anderer planet gewesen sein.

mit der eingesparten zeit, wenn mans so nennen will, mach ich die komischsten sachen... ich tippe an wildfremde leute (wenns welche sind) im internet, ich bin auch ein sog. internetz-steh-segler, dann leg ich mir manchesmal nass gemachte zwiebelschalen auf den kopf oder mache ingwer-likör, denn der winter ist nah :)

im ernst, ganz im ernst, wie kann man genau wissen, was im moment das zuträglichste ist, mit der eingesparten zeit anzufangen? ich empfinde die zeit gar nicht als eingespart, empfindest du das so?

demnach könnt ich ja auch hinter der straßenbahn her rennen, anstatt einzusteigen und mir sagen, jetzt hab ich mal keine zeit eingespart. wäre das etwas löbliches, anzustrebendes, so zwischendrinnen hin und ab, um sich der zeit wieder gewahr zu werden?

einfach ist DAS thema nicht :)
 
Der Titel dieses Beitrags lautet:

Weniger ist mehr.

Das ist auch bei der Anzahl der Kommentare so,
denn es ist wirklich schade, dass das interessante
Thema durch den ganzen OT "geschrottet" wurde.




hylo wollte für und bei sich das kino einsparen, kino!!! da ist es oberste mitmenschliche pflicht, gegen solche absurden gedanken sofort anzuschreiben.

hast du das nicht gelesen? kino gehört, was geistige nahrung anbelangt, zu den schönstzen kindheitserinnerungen, die man haben kann, wenn man denn kein armes schwein ist, dass diese zeiten mit den wirklich schönen kinos nicht erlebt hat...


wo ich ganz deutlich merke, dass weniger mehr ist, das ist bei sammelgegenständen, die weder erinnerungs- noch praktischen wert haben - wobei das auch nicht leicht zu sagen ist.

eine bekannte von mir hat lange bierdeckel gesammelt, alle möglichen, da war ich mal bei ihr, hab ihr was an die wand gebohrt (weil sie das nicht kann), hatte sie keine beilagscheiben im werkzeugkasten - gut, der mensch weiss sich zu helfen, mit bierdeckelunterlegen gehts auch.

mir gings sehr häufig so, hab ich wirklich zeug aussortiert, htäte ich genau dieses kurz drauf gebraucht.

und weil hier (oder anderswo?) von der flaschenpost die rede war, ich hatte als kind eine zeit, da hab ich jede woche eine geschrieben und in den bach rein - immer nach amerika, weil ich hoffe, dass tom sawyer oder huck finn diese finden und zurück schreiben.

für romanik ist heute kein platz in der welt, fast jeder hat sein deppenkastl, aus dem jede minute alles rauszufischen ist, ohne dass das gehirn die bilder macht, weshalb dieses verkümmert reihum.

so weit so gut :)
 
. Nutzt uns diese Zeitersparnis überhaupt was? Könnt ihr mit der ersparten Zeit etwas anfangen, was euch wirklich gut tut, inspiriert und belebt?
Wie schon vorher von der Schwester erwähnt: Kein einfaches Thema.
Also Zeit im Sinne von Ersparnis habe ich nur im Sinne von "Freizeit" erlebt. Das war bis zum Tod meiner Frau kein Thema. Jetzt ist es Thema, weil ich die Freizeit nicht mehr zu zweit verbringen kann. Es ist einfach ein Jammer.
 
Wie schon vorher von der Schwester erwähnt: Kein einfaches Thema.
Also Zeit im Sinne von Ersparnis habe ich nur im Sinne von "Freizeit" erlebt. Das war bis zum Tod meiner Frau kein Thema. Jetzt ist es Thema, weil ich die Freizeit nicht mehr zu zweit verbringen kann. Es ist einfach ein Jammer.



ist alles teilweise einfach zu erklären:

du kannst dich abrappeln und rennen wie eine gesengte sau, um zeit einzusparen - durch das rennen und rappeln bist du in der eingesparten sooo fertig, dass du dich nur noch in die ecke flaggen kannst (für nicht-bayern: längs machen).

das seh ich überall - ich hatte mal, als ich noch bei den ausgesteuerten irren gearbeitet hat, einen zivi, der sagte ständig zu mir im gemeinsamen dienst (hatten wir immer so eingefädelt bei der dienstplangestaltung) "wir liegen toll in der zeit", mich hat das schier wahnsinnig gemacht, immer und immer wieder fragte ich ihn "wir sind doch in keinem rennen, in keinem wettbewerb", ich scheiterte und hab nie rausgefunden, wer ihm im hirn dieses programm rein planiert hatte.

"wir liegen top in der zeit" das hörst dir mal auf einen 8-stündigen arbeitstag 4-mal mit ernster miene gegenüber geäußert an... der typ mit seinem 19 jahren hatte gastritis und sonstwas, nur kaba haqt er ghesoffen, nicht geraucht, nicht gekifft, was für ein leben für einen 19jührigen..
er war der klassische zivi, blass, dürr, magenfalte, kaba-trinkend...

hauptsache, er lag gut in der zeit, heute ist er schon lange psychiater, wir haben unsere kontakt nie ganz abreissen lassen und wenn wir uns einmal im jahr sehen, ganz persönlich, frag ichihn immer das gleiche, ob er denn immer noch gut in der zeit liegen würde... :)

so ein spinnerter uhu :)
 
@ Kantig, würdest du sagen, allein verbrachte Zeit ist im Vergleich zu "zu zweit verbrachter Zeit" bedeutungslos oder ungenutzt? Als ich noch allein lebte, sagte ich irgendwann mal vor mich hin "was man erlebt ist schön, aber irgendwie ist es bedeutungslos, wenn man es nicht teilen kann".
 
Als ich noch allein lebte, sagte ich irgendwann mal vor mich hin "was man erlebt ist schön, aber irgendwie ist es bedeutungslos, wenn man es nicht teilen kann".
Bedeutungslos ist bei mir negativ besetzt, daher paßt es hier für mich nicht. Unser Leitspruch war: Allein zu zweit.
 
@ Kantig, würdest du sagen, allein verbrachte Zeit ist im Vergleich zu "zu zweit verbrachter Zeit" bedeutungslos oder ungenutzt? Als ich noch allein lebte, sagte ich irgendwann mal vor mich hin "was man erlebt ist schön, aber irgendwie ist es bedeutungslos, wenn man es nicht teilen kann".



sehr schön, aus dem film "into the wild" kommt der satz, den der später in seinem wohnwagen in alaska verstorbene auf einen zettel schrieb, als letztes wohl:


happyness is only real, when shared.


film incl. flmmusik darf ich sehr empfehlen, wenngleich zumindestens ich von dem film fast eine woche geplättet war... schwerblütler haltens aus, andere verstehens nicht...



hier eine doku dazu:




 
Schwester JP: "...und weil hier (oder anderswo?) von der flaschenpost die rede war, ich hatte als kind eine zeit, da hab ich jede woche eine geschrieben und in den bach rein - immer nach amerika, weil ich hoffe, dass tom sawyer oder huck finn diese finden und zurück schreiben...."

Die Idee ist aber gut, das würde ich nutzen. Wenn kein Abenteuerer kommt, würde ich versuchen das selbst zu sein. Einen Schritt weiter gehen, als bisher gewagt und etwas umsetzen. Verlorene Träume sind ebenso wie die Euporie oder Begeisterung ein wertvoller und seltener Hinweis. Wenn ich eins gelernt habe, dann dass man dem Leben immer wieder die Gelegenheit geben muss, dass mal etwas Gutes geschieht. Das Unangenehme kommt ohnehin immer mal wieder, aber das Angenehme muss eingeladen werden, Gelegenheit bekommen.
 
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Schwester JP: "...und weil hier (oder anderswo?) von der flaschenpost die rede war, ich hatte als kind eine zeit, da hab ich jede woche eine geschrieben und in den bach rein - immer nach amerika, weil ich hoffe, dass tom sawyer oder huck finn diese finden und zurück schreiben...."

Die Idee ist aber gut, das würde ich nutzen. Wenn kein Abenteuerer kommt, würde ich versuchen das selbst zu sein. Einen Schritt weiter gehen, als bisher gewagt und etwas umsetzen. Verlorene Träume sind ebenso wie die Euporie oder Begeisterung ein wertvoller und seltener Hinweis. Wenn ich eins gelernt habe, dann dass man dem Leben immer wieder die Gelegenheit geben muss, dass mal etwas Gutes geschieht. Das Unangenehme kommt ohnehin immer mal wieder, aber das Angenehme muss eingeladen werden, Gelegenheit bekommen.




du hat eine wunderbare, nährwertreiche sprache:


Wenn ich eins gelernt habe, dann dass man dem Leben immer wieder die Gelegenheit geben muss, dass mal etwas Gutes geschieht.



genau DAS ist der punkt, den "dingen" eine chance geben. ich bin so am ackern ständig, weil ich eben vielfach umgeben bin von menschen, die ich mag aber die voller verhinderungsprogramme sind...es ist grausam.

kennst du bands wie crimson glory, queensyrche? ich hab den sommer über, da mir frisch zugetragen, deren musik studiert... ein verhinderungsprogramm hinter dem anderen und das aus den 80ern...einfach nur grausam, entsprechene leute pfeifen sich den sound ständig ins hirn, ins gemüt und merken gar nicht, dass genau das auch die nahrung ist für "geht nicht, geht nicht".


ich hasse es... bin ein einfaches kind vom land, das mit der muttermilch eingesogen hat

geht nicht, gibt es nicht - es gibt nur, ich trau mich nicht, ich mag nicht.


ich bin echt eins der letzten reptilien dieser sorte...furchtbar :)


kennst du die schlußszene von dem film von claude le louche "ein mann und eine frau"?

grausam :)
 
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