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Was ist sozial gerecht?

Ist die Versorgung eines Menschen, der keine Lust auf eigene Anstrengung hat, durch die anonyme Masse, so etwas wie die tägliche Flasche Schnaps, die man einem Alkoholiker auf den Tisch stellt?
 
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Ist die Versorgung eines Menschen, der keine Lust auf eigene Anstrengung hat, durch die anonyme Masse, so etwas wie die tägliche Flasche Schnaps, die man einem Alkoholiker auf den Tisch stellt?

Ist es sozial, wenn eine anonyme Masse per Gesetz und Sanktion dazu gezwungen wird, Leute zu versorgen, die sich nicht selbst versorgen können oder wollen? Wer entscheidet darüber, ob ein nicht können oder ein nicht wollen vorliegt und wie wirkt sich diese Entscheidung auf die (erzwungene) Versorgung aus? Ist es eigentlich eine Versorgung, wenn jemandem widerwillig und mit haßerfülltem Blick ein Stück Brot hingeworfen wird?

Ist sozial sein nicht ursprünglich ein freiwilliges bzw. natürliches Bedürfnis von Menschen? Wie wirkt sich das Vorhandensein einer anonymen Masse, wie wirken sich Sozialgesetze auf die sozialen Fähigkeiten von Menschen aus? Ist die Verordnung von sozialem Verhalten vielleicht irgendwie das Ende des sozialen Verhaltens? ;)
 
Ist sozial sein nicht ursprünglich ein freiwilliges bzw. natürliches Bedürfnis von Menschen? Wie wirkt sich das Vorhandensein einer anonymen Masse, wie wirken sich Sozialgesetze auf die sozialen Fähigkeiten von Menschen aus? Ist die Verordnung von sozialem Verhalten vielleicht irgendwie das Ende des sozialen Verhaltens? ;)
Diese Barmherzigkeit ist nicht "ursprünglich" sozial. Das wurde erst später daraus. Nächstenliebe ist keine soziale Geburt. Das Soziale ist eher eine Geburt "aus der Nächstenliebe heraus. Und das kann nur stattfinden, wo es Menschen mit Herz gibt und nicht bei jenen, wo Wilhelm Hauff den Holländer Michel einen Pakt schließen lässt.

Das kalte Herz von Hauff ist unsere aktuelle Gegenwart

Deinen obigen Satz schreibe ich mal mit anderem Inhalt:

Ist es sozial, wenn eine anonyme Masse per Gesetz und Sanktion dazu gezwungen wird, Gebühren zu zahlen, für Sachen, die sie gar nicht nutzt?

Je gleicher etwas wird, umso weniger können, obwohl sie wollen würden. Das wollen jedoch jene nicht kapieren, die von den Umständen selbst nicht betroffen sind und Wollen mit Können pauschal gleichsetzen. (Dir ist doch schon öfters der Satz zu Ohren gekommen: Kannst du nicht kapieren oder willst du nicht kapieren?)

Und das gibt es auf allen Ebenen. Wir werden es immer mit Verstockten zu tun haben, mit Blinden, mit Scheuklappen.

Und genauso oft werden falsche Argumente und Gründe benutzt, um etwas nicht ansehen zu müssen, jedoch die Betroffenen verstärkt auszuquälen, bis sie ihr Sein aushauchen.....

Früher gab es das Faustrecht: Das Recht des Stärkeren
Heute gibt es das Fugrecht: Das Recht des Listigen
 
Diese Barmherzigkeit ist nicht "ursprünglich" sozial. Das wurde erst später daraus. Nächstenliebe ist keine soziale Geburt. Das Soziale ist eher eine Geburt "aus der Nächstenliebe heraus. Und das kann nur stattfinden, wo es Menschen mit Herz gibt und nicht bei jenen, wo Wilhelm Hauff den Holländer Michel einen Pakt schließen lässt.

Das kalte Herz von Hauff ist unsere aktuelle Gegenwart

O.k. Du verstehst das Wort sozial also synonym zu barmherzig und barmherzig sind Menschen mit Herz, nicht Menschen ohne Herz. Das ist nochmals ein bildhafter Ausdruck für barmherzig sein.

Ich verwende das Wort sozial eher im Sinne der Soziologie, also allgemein und wertungsfrei für "Beziehungen zwischen Menschen". Diese Beziehungen liegen immer irgendwo zwischen vorhanden und nicht vorhanden, zwischen befriedigend und quälend usw. Der eine empfindet sich in seinen Beziehungen als gerecht behandelt, der andere nicht. Jeder Mensch pflegt (oder vernachlässigt) seine Beziehungen auf ganz verschiedene Art. Aussagen, die von Menschen über "die Welt" gemacht werden, sind eigentlich immer nur Aussagen von Menschen über "Beziehungen zwischen Menschen", wie sie selbst sie subjektiv wahrnehmen.

Dir fehlt also allgemein die Barmherzigkeit, mir natürlich auch, hier und dort. Vor allem dort, wo Menschen einander unbekannt sind, wo sie "anonyme Masse" sind und sich gegenseitig erbarmungslos behandeln, teils ohne es zu bemerken.


Deinen obigen Satz schreibe ich mal mit anderem Inhalt:

Ist es sozial, wenn eine anonyme Masse per Gesetz und Sanktion dazu gezwungen wird, Gebühren zu zahlen, für Sachen, die sie gar nicht nutzt?

Ja, welche Rolle spielt "Zwang" überhaupt im Sozialverhalten von Menschen? Dazu fragte ich bereits sinngemäß: "Sind allseits befriedigende Beziehungen unter Zwang überhaupt noch möglich? Wirken Zwang und Anonymität innerhalb einer Gesellschaft womöglich unsozial? Erzeugen sie Asozialität?

Je gleicher etwas wird, umso weniger können, obwohl sie wollen würden. Das wollen jedoch jene nicht kapieren, die von den Umständen selbst nicht betroffen sind und Wollen mit Können pauschal gleichsetzen. (Dir ist doch schon öfters der Satz zu Ohren gekommen: Kannst du nicht kapieren oder willst du nicht kapieren?)
Wollen und Können sind sehr schwer auseinander zu halten. Manchmal können Menschen nicht wollen und manchmal wollen sie nicht können. :)
Gute soziale Beziehungen sorgen normalerweise dafür, dass Menschen können wollen. :)
Aber sehr häufig klappt es sozial eben nicht.


Und das gibt es auf allen Ebenen. Wir werden es immer mit Verstockten zu tun haben, mit Blinden, mit Scheuklappen.

Und genauso oft werden falsche Argumente und Gründe benutzt, um etwas nicht ansehen zu müssen, jedoch die Betroffenen verstärkt auszuquälen, bis sie ihr Sein aushauchen.....

Früher gab es das Faustrecht: Das Recht des Stärkeren
Heute gibt es das Fugrecht: Das Recht des Listigen

Das ist das Bild einer Gesellschaft, deren Sozialbeziehungen sich mehrheitlich in Richtung unbefriedigend verschoben hat.
Weil das in menschlichen Gemeinschaften immer wieder vorkommt, ist die Geschichte voll von "aufsteigenden" und "untergehenden" Kulturen.
Man spricht dann gerne vom "Untergang der Welt" und meint aber nur den Niedergang einer Gesellschaft.
 
Der heutige Wahnsinn interessiert mich nicht.
Ursprünglich interessiert mich.

Tätigkeiten im Tiem (Team/Gruppe) ohne individuelle Unterdrückung

Gerechtigkeit: Maßstab für individuell menschliches Verhalten
Sozial: Gruppe als Voraussetzung einer Handlung

Die ganze Gleichmacherei und auch der Egoismus sind ungerecht und unsozial

@5Zeichen Da steht, was ich unter sozial und gerecht verstehe
 
und manchmal wollen sie nicht können. :)

Hier hast du den Knackpunkt. Das ist der blinde Vorwurf, von jenen, die nicht betroffen sind und für Dinge stimmen, von denen sie keine Ahnung haben. Da wird der Zwang geboren. Allein schon durch die ideologische Behauptung, dass es das geben würde.

"nicht können wollen", ist genauso schräg, wie in einem aktiven Vulkan zu baden (als Tipp zu jemandem, der friert).

Man spricht dann gerne vom "Untergang der Welt" und meint aber nur den Niedergang einer Gesellschaft.
Der Untergang einer Welt muss nicht zwangsinnig der Niedergang einer Gesellschaft sein. Wenn du die Mayas ausrottest, warst du am Untergang einer Welt beteiligt. Wenn du an den Systemen feilst, warst du am Niedergang einer gGesellschaft beteiligt. Wenn du wie "Goten/Römer" fremde Eigenheiten ins Land holst, dann warst du am Verschwinden einer Kultur beteiligt.
 
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Ist es sozial gerecht, jemanden, der 1500 Euro im Monat hat, 200 Euro zusätzlich abzunehmen, damit jemand, der nur 1400 Euro hat, zukünftig 1600 Euro bekommt? So absurd dieses Beispiel klingen mag. Genau solche Folgen hat der aktuelle Status Quo des Sozialstaatsdenkens, wie es hierzulande weit verbreitet ist und auch oft umgesetzt wird.
 
Ist es sozial gerecht, jemanden, der 1500 Euro im Monat hat, 200 Euro zusätzlich abzunehmen, damit jemand, der nur 1400 Euro hat, zukünftig 1600 Euro bekommt?
1 - Du hast die Titelfrage gestellt und das Thema eröffnet
2 - Du hast um Antworten von anderen gebeten
3 - Du hast bereits vor der Frage eine feste Ansicht und bist antisozial eingestellt

Und jetzt kommst du mit Fragen, die überhaupt nichts mit sozial oder gerecht zu tun haben sondern mit Ausbeutung daher und infiltrierst diesen Inhalt ins Soziale, um es herabzuwürdigen

Der ganze finanzielle Mist ist immer noch Teil der Rotgrünen 98er Ära, der bis heute nicht geändert wurde sondern weiter verschärft wird.
 
Jacob: "Ist es sozial gerecht, jemanden, der 1500 Euro im Monat hat, 200 Euro zusätzlich abzunehmen, damit jemand, der nur 1400 Euro hat, zukünftig 1600 Euro bekommt?"

Damit ist wahrscheinlich "der Grieche" gemeint, der das dann direkt ausgezahlt bekommt. Cash. Für Weißwein mit Liegestuhl und Gyros.

Es ist interessant, dass alle paar Jahre mal wieder die ärmsten ausgebuddelt werden, weil in Wirklichkeit die an allem Schuld sind. Mit allerlei rhetorischen Mumien. Warum? Weil der nächste Sozialleistungsabbau in Planung und medialer Vorbereitung ist. Eine Reform natürlich. Die Leute sollen mit Texten wie deinen "darauf vorbereitet " werden. Das ganze bekommt dann einen neuen Namen, Bürgergeld zum Beispiel, oder Liebeselexier und schon sind Trommlergemüter wie unser Joachim davon begeistert. Einerseits Hetze gegen Arme, andererseits wohlklingende Lösungen. Und der Schuldige ist der Flüchtling, niemals der langfristige neoliberale Plan. Wie oft denn noch.
*meine Hose mit der Kneifzange hoch ziehe*
 
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Ist es sozial gerecht, wenn Erwerbstätige Elterngeld bekommen, aber Harz-IV-Empfänger komplett leer ausgehen, obwohl sie es vermutlich am dringensten bräuchten?

Ist es sozial gerecht, wenn ein leitender Angestellter mit einem Jahreseinkommen von 200.000 Euro auch noch 300 Euro Kindergeld im Monat zusätzlich in den Arsch geblasen kriegt?
 
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