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Was ist der Sinn von Handelsabkommen?

Eulenspiegel

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9. August 2009
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Siehe:
http://info.kopp-verlag.de/hintergr...imniskraemer-buerger-fuer-dumm-verkaufen.html

Am Ende geht es immer ums Überstülpen von untauglichen Lohn/Preissystemen mit dem Ziel tragende Sozialstrukturen zu zerrütten und die Bevölkerung zu verelenden.
Wer im Elend leben muß stirbt schneller. Durch die Kosten des Gutmenschengefasels nähern wir uns mit Riesenschritten dem ökonomischen Exitus im Bereich der Lebenshaltungskosten. Das ist eine moderne Form der Plünderung der Bevölkerung.
Siehe:
http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_792.htm

Robert Jungk
Der Jahrtausend-Mensch. Bericht aus den Werkstätten der neuen Gesellschaft.
Schramm-Macdonald, Hugo:
Weg zum Wohlstand. Nach dem Muster von Samuel Smiles 'Christ'
GEORGE, Henry:
Fortschritt und Armuth. Eine Untersuchung über die Ursache der industriellen Krisen und der Zunahme der Armuth bei zunehmendem Reichtum.
 
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AW: Was ist der Sinn von Handelsabkommen?

Siehe:
http://info.kopp-verlag.de/hintergr...imniskraemer-buerger-fuer-dumm-verkaufen.html

Am Ende geht es immer ums Überstülpen von untauglichen Lohn/Preissystemen mit dem Ziel tragende Sozialstrukturen zu zerrütten und die Bevölkerung zu verelenden.
Wer im Elend leben muß stirbt schneller. Durch die Kosten des Gutmenschengefasels nähern wir uns mit Riesenschritten dem ökonomischen Exitus im Bereich der Lebenshaltungskosten. Das ist eine moderne Form der Plünderung der Bevölkerung.
Siehe:
http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_792.htm

Robert Jungk
Der Jahrtausend-Mensch. Bericht aus den Werkstätten der neuen Gesellschaft.
Schramm-Macdonald, Hugo:
Weg zum Wohlstand. Nach dem Muster von Samuel Smiles 'Christ'
GEORGE, Henry:
Fortschritt und Armuth. Eine Untersuchung über die Ursache der industriellen Krisen und der Zunahme der Armuth bei zunehmendem Reichtum.
Was ist der Sinn von Handelsabkommen ?

Positiv gesehen einmal, einer breiten Anzahl von Menschen die Vielfalt des Warensortiments zugänglich zu machen. Die zwei mMn wichtigsten sozialen Voraussetzungen:
  1. Es muss gegenseitiges Einverständnis herrschen und
  2. die nationalen Wirtschaften dürfen dadurch nicht so sehr geschwächt werden, dass Menschen aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimat verlassen müssen.
Es bleibt die Tatsache, dass letztendlich der Konsument bestimmt, welche Produkte sich auf dem Markt halten.

LG Zeili
 
AW: Was ist der Sinn von Handelsabkommen?

ui, Zeili, sehr viel der Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus? Gegenseitiges Einverständnis herrscht sicherlich - bei den Konzernbossen dies- und jenseits des Ozeans. Der Konsument kann auswählen unter den angebotenen Produkten, ja. Aber er hat kaum eine echte Chance, die angebotenen Waren wirklich zu bewerten. Hormone im Fleisch und genmanipulierte Früchte werden ihre Nachteile erst längerfristig preisgeben und sie werden ganz sicher nicht sauber getrennt bleiben, sondern uns untergejubelt, ob wir es wollen oder nicht.

Dann muss ich dir auch widersprechen: es bestimmt eben nicht der Konsument, was auf dem Markt bleibt, sondern die Lebensmittelindustrie, was sie in ihren Produkten versteckt und uns unterjubelt. Was nicht schmeckt und nicht ankommt, fliegt aus dem Sortiment, klar, hier hat der Verbraucher schon Macht. Es wird aber auch alles getan, um Transparenz zu verhindern und uns zu täuschen. Ist der Genfraß erst einmal verbreitet, gibt es nichts mehr, das garantiert frei davon ist. Wohl bemerkt: ich rede hier von Grundnahrungsmitteln, die sich in vielerlei Produkten wiederfinden. Und: der Großteil der Konsumenten ist unkritisch und kauft nur nach Geschmack und Preis. Darauf setzen sowohl Produzenten, als auch Staaten. Die immer dünner werdenden Geldbörsen tun das Ihre dazu, während sich der Staat (auf Wunsch der Industrie) immer weiter von seiner Rolle als Kontrollinstanz verabschiedet. Längst haben die Kontrolleure Angst vor den von ihnen kontrollierten Unternehmen. Beim Dönerbüdchen an der Ecke machen sie auf dicke Hose und beim Lebensmittelgroßbetrieb im Industriegebiet drücken sie alle 3 Augen zu. So ist es jedenfalls hier in Deutschland.

Beim TTIF geht es auch darum, dass die Bestimmungen des Exportlands auch im Importland gelten, dass z.B. die EU amerikanisches Hormonfleisch importieren muss, ebenso Genmais und Co.
 
AW: Was ist der Sinn von Handelsabkommen?

einen Punkt habe ich vergessen: Das TTIP ist der Generalangriff auf unsere Bürgerrechte durch die Konzerne schlechthin, ja auf die Demokratie. Die US-Konzerne wollen damit die EU (die bereits den kleinsten gemeinsamen Nenner darstellt) aufweichen und uns ihr System bringen, das fundamental anders gestrickt ist. Dort ist das Vorsorgeprinzip unbekannt, jeder Hersteller kann seine Produkte vermarkten und die Verbraucher müssen im Nachhinein nachweisen, dass ihnen durch sie Schaden zugefügt wurde, was in aller Regel unmöglich ist. Nur in Ausnahmefällen gelingt dies nach vielen Jahren. Bei uns muss vor der Markteinführung durch den Hersteller die Unbedenklichkeit nachgewiesen werden. Auch dabei wird nach Strich und Faden getrickst, inzwischen in einem solchen Ausmaß, dass amerikanische Verhältnisse, durch die Hintertüre, bereits herrschen. Stichworte: CE und Benannte Stellen, Unterwanderung der Zulassungsbehörden. erdrückender Lobbyismus.

All das geht den Herren in den Konzernzentralen noch nicht weit genug. Sie wollen verbriefte Sicherheit. Diese soll durch die Entmachtung der Parlamente und der nationalen Gerichtsbarkeiten durch von der Industrie eingesetzte Schiedsgerichte ersetzt werden. Die Krönung dabei ist, dass die Auftraggeber, die multinationalen Konzerne, die Möglichkeit anstreben, alle Staaten zu saftigem Schadensersatz verurteilen zu können, und zwar bereits aufgrund ihrer Befürchtung, dass ihnen Profite entgehen werden.

Während die 800 Mio Bewohner beweisen müssen, dass sie durch die Drecksprodukte der Industrie krank wurden, genügt für eine Handvoll Konzerne bereits die Befürchtung, um per Befehl gegen Staaten Milliardenstrafen zu verhängen - von 5-köpfigen Gremien, die keinerlie Kontrolle unterliegen und von den Profiteuren bestellt werden. Das ist derart dreist, dass es jedem Einzelnen die Sprache verschlagen müsste. Dennoch treiben unsere Politiker die Sache eilig voran, ob in Berlin oder in Brüssel. Ebenso ihre eigene Entmachtung, denn das ganze Vertragswerk ist top secret. Warum wohl? Weil der erste Anlauf gescheitert ist und sie diesmal ihre Schweinerei unbedingt durchbekommen wollen. Andererseits darf man den Parlamenten keinen Einblick gewähren, wenn man sie entmachten will, das ist auch klar. Lassen sie das durchgehen, sind sie endgültig erledigt.
 
AW: Was ist der Sinn von Handelsabkommen?

Die optimale Versorgung der vielen hungrigen Menschen, natürlich.
 
AW: Was ist der Sinn von Handelsabkommen?

Handelsabkommen innerhalb des Kapitalismus dienen in erster Linie der Entfaltung des Kapitalismus, der Beseitigung der Markthindernisse. Kapitalismus wiederum, dient nicht der Versorgung der Bevölkerung, das ist ein Irrglaube. Im Kapitalismus ist es nicht das Ziel, ein Gut vom knappen Gut zum Überflussgut zu beeinflussen, sondern Ideen und Produktionsmethoden werden extra zurückgehalten um ein Gut knapp zu machen. Nur so entsteht ein möglichst hoher Preis und mithin Profit.

Profit ist das Ziel, nicht Versorgung der Bevölkerung. Andernfalls wäre Hunger in ärmeren Regionen oder Omis hier in Ö. und D., die im Mülleimer nach essbaren Dingen suchen, nicht möglich. Verschlossene Kontainer beim Lidl wären schwachsinnig. Sie sind aber besonders wichtig.

Wenn dies also vorausgesetzt wird, muss man sich fragen, wer Handelsabkommen abschließen kann. Das sind in keine Einzelunternehmer oder kleine Firmen oder Privatiers, es sind ausschließlich Staaten. Dass Staaten von Großunternehmen und deren Schmiermitteln gelenkt werden, muss ich nicht beweisen. Wenn also Großunternehmen, die profitorientiert gewissen Handelshemmnisse aus dem Wege räumen, die ihre Profite behindern, hat man den Sinn schon erkannt. Absatzseitig werden neue Absatzmärkte erschlossen, Kostenseitig werden preiswerte Rohstoffe und Halbzeuge beschafft und die jeweils billigsten Arbeitskräfte benutzt.

Und im Spiegel steht dann, dass das Transatlantische handelsbündnis den Hunger in der Welt lindern soll. Es wird ihn verstärken. Ich glaube, das ist auch jedem klar.

Liebe Grüße
Bernd
 
AW: Was ist der Sinn von Handelsabkommen?

Ein Handelsabkommen ist wie ein Buch, das "1984" heißt, aber schon früher herauskommt. Würde es später erscheinen, dann würde es das Weltbild des Durchschnittskonsumenten vielleicht gar nicht mehr gewinnbringend verstärken, sondern als kostenloses eBook von einem gemeinnützigen und steuer-befreiten Verein der Kriegswaffenhersteller zur Verfügung gestellt...
 
AW: Was ist der Sinn von Handelsabkommen?

Handelsabkommen innerhalb des Kapitalismus dienen in erster Linie der Entfaltung des Kapitalismus, der Beseitigung der Markthindernisse. Kapitalismus wiederum, dient nicht der Versorgung der Bevölkerung, das ist ein Irrglaube. Im Kapitalismus ist es nicht das Ziel, ein Gut vom knappen Gut zum Überflussgut zu beeinflussen, sondern Ideen und Produktionsmethoden werden extra zurückgehalten um ein Gut knapp zu machen. Nur so entsteht ein möglichst hoher Preis und mithin Profit.

Profit ist das Ziel, nicht Versorgung der Bevölkerung. Andernfalls wäre Hunger in ärmeren Regionen oder Omis hier in Ö. und D., die im Mülleimer nach essbaren Dingen suchen, nicht möglich. Verschlossene Kontainer beim Lidl wären schwachsinnig. Sie sind aber besonders wichtig.

Wenn dies also vorausgesetzt wird, muss man sich fragen, wer Handelsabkommen abschließen kann. Das sind in keine Einzelunternehmer oder kleine Firmen oder Privatiers, es sind ausschließlich Staaten. Dass Staaten von Großunternehmen und deren Schmiermitteln gelenkt werden, muss ich nicht beweisen. Wenn also Großunternehmen, die profitorientiert gewissen Handelshemmnisse aus dem Wege räumen, die ihre Profite behindern, hat man den Sinn schon erkannt. Absatzseitig werden neue Absatzmärkte erschlossen, Kostenseitig werden preiswerte Rohstoffe und Halbzeuge beschafft und die jeweils billigsten Arbeitskräfte benutzt.

Und im Spiegel steht dann, dass das Transatlantische handelsbündnis den Hunger in der Welt lindern soll. Es wird ihn verstärken. Ich glaube, das ist auch jedem klar.

Liebe Grüße
Bernd

Hintergründe: Die Konzerne wollen keine Handelshemmnisse und einheitliche Standards, möglichst weltweit, was nachvollziehbar und legitim ist. ebenso die Forderung nach Abbau von Handelshemmnissen der protektionistischen Art.

Was hier aber abläuft, geht weit darüber hinaus. Der erste Vorstoß, genannt TAFTA, ist gescheitert, weil zuviel davon im Vorfeld an die Öffentlichkeit kam und massiven Widerstand erzeugte, worauf die Kommission am eigenen Parlament scheiterte. Dieses Risiko wollen die Triebfedern des Unterfangens, die multinationalen Konzerne, beim zweiten Anlauf (TTIP) nicht eingehen. Sie wissen, dass sie mit ihrem Wunsch-Gesetzeswerk niemals durchkämen, wäre es offen einsehbar. Deshalb versuchen sie nun, er heimlich, abgeschirmt von der Öffentlichkeit durchzudrücken. Erneut ist es die Europäische Kommission, die im Auftrag der Wirtschaft die Sache voran treibt. Weil sie aber keine Abstriche machen wollen, verwehren sie diesmal sogar dem Parlament den Einblick. Der dafür zuständige Abgeordnete beklagt offen, dass selbst ihm praktisch alle Dokumente vorenthalten werden und er über alles, was ihm einsichtig wird, zu absolutem Stillschweigen verpflichtet wurde.

Stein des Anstoßes ist dabei das sog. Investitionsschutzabkommen, das in diesem Paket enthalten ist. So wurden bereits vor ca. 10 Jahren private Schiedsgerichte eingerichtet, die in Sachen 3.-Welt-Staaten, die über keinen funktionierenden Rechtsstaat verfügen, stellvertretend im Auftrag der 1A-Staaten agieren sollten. Neu ist nun, dass ihr Geltungsbereich auf alle ausgedehnt werden soll, und über deren rechtsstaatlicher Gerichtsbarkeit stehen soll, was der faktischen Entmachtung der Bevölkerungen gleich kommt. Die Konzerne können dann bei diesem Weltgericht Strafzahlungen gegen Staaten erwirken, gegen die kein irdischer Einspruch mehr möglich ist. Was das dann zur Folge haben wird, ist klar: praktisch kein Staat kann es mehr wagen, nein zu sagen zu irgend einer Angelegenheit, mit der die Konzerne Geld verdienen wollen. Ausgenommen sind natürlich die Nationen, welche die Fäden in Händen halten, die mit den Großunternehmen verbandelt sind, zuallererst also die USA. Aber selbst dort wird dies zu einem mächtigen Tauziehen zwischen der Wirtschaft und der Politik kommen, denn auch der amerikanische Superstaat ist bis über den Scheitel bei eben diesem Kartell verschuldet.

Denkbar wäre nun, dass von europäischer Seite aus dieser Teil des Abkommens als inakzeptabel angesehen wird, es also herausgenommen werden müsste. In diesem Fall wäre das TTIP wohl ebenfalls gescheitert. Viel wahrscheinlicher dürfte aber sein, dass seitens unserer Befürworter auch daran kein großes Interesse besteht, denn die europäischen Konzerne hätten ganz sicher Vorteile davon, insbesondere die Automobilbranche. Die Vorteile würden also auch wieder nur bei den Stärkeren auflaufen, die kleineren Länder hätten keine zu erwarten. Dafür aber alle befürchteten Nachteile, die bisher mit Regelmäßigkeit, aller Dementi der Verfechter zum Trotz, eben doch eingetreten sind.

Als Vorteile werden uns genannt:

-Wir dürfen endlich amerikanisches Hormonfleisch genießen
-unsere Wirtschaft wird wachsen (Prognose 4,5%)
-wir dürfen auf niedrigere Preise hoffen (wegen mehr Wettbewerbs)

den Amis wird es mit dem in Aussicht gestellten Wirtschaftswachstum schmackhaft gemacht, es betrüge ca. 11% und würde viele Arbeitsplätze schaffen. Wie das gehen soll, wenn das dortige produzierende Gewerbe 80% im Inland absetzt, und vom Exportanteil von 20% ebenfalls nur rund 20% auf Europa entfallen, das bleiben diese gekauften Experten natürlich schuldig. Die Chlorhähnchenlobby will ihr dreckig produziertes und anschließend ätzend desinfiziertes Fleisch unbedingt auf unsere Teller bringen, koste es, was es wolle. Wo der Profit liegen könnte, wenn das hier produzierte Hühnerfleisch bereits so billig ist, wie derzeit, und sie zudem ihre Ware erst tausende von Kilometern transportieren müssen, das erklären sie auch nicht. Plausibel erscheint dieses Ansinnen also nicht. Was übrig bleibt, sind die politischen Motive: Weg mit der lästigen Demokratie, Etablierung des amerikanischen Wirtschaftsimperiums als neue Weltregierung.
 
AW: Was ist der Sinn von Handelsabkommen?

ui, Zeili, sehr viel der Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus? Gegenseitiges Einverständnis herrscht sicherlich - bei den Konzernbossen dies- und jenseits des Ozeans.
Ist natürlich zu wenig, es müssen staatliche Stellen einbezogen sein, die innerhalb eines Landes einen Überblick haben.
Der Konsument kann auswählen unter den angebotenen Produkten, ja. Aber er hat kaum eine echte Chance, die angebotenen Waren wirklich zu bewerten. Hormone im Fleisch und genmanipulierte Früchte werden ihre Nachteile erst längerfristig preisgeben und sie werden ganz sicher nicht sauber getrennt bleiben, sondern uns untergejubelt, ob wir es wollen oder nicht.
Liest sich vielleicht einfacher, als es in der Praxis ist: Die Kontrollen, insbesondere bei Lebensmittel müssen regelmäßig - und ohne vorherige Ankündigung - durchgeführt werden; ich glaube, dass wir diesbezüglich in Österreich recht gut dran sind.

Dann muss ich dir auch widersprechen: es bestimmt eben nicht der Konsument, was auf dem Markt bleibt, sondern die Lebensmittelindustrie, was sie in ihren Produkten versteckt und uns unterjubelt. Was nicht schmeckt und nicht ankommt, fliegt aus dem Sortiment, klar, hier hat der Verbraucher schon Macht. Es wird aber auch alles getan, um Transparenz zu verhindern und uns zu täuschen. Ist der Genfraß erst einmal verbreitet, gibt es nichts mehr, das garantiert frei davon ist. Wohl bemerkt: ich rede hier von Grundnahrungsmitteln, die sich in vielerlei Produkten wiederfinden.
Wie oben, mehr Kontrolle.

Und: der Großteil der Konsumenten ist unkritisch und kauft nur nach Geschmack und Preis. Darauf setzen sowohl Produzenten, als auch Staaten. Die immer dünner werdenden Geldbörsen tun das Ihre dazu, während sich der Staat (auf Wunsch der Industrie) immer weiter von seiner Rolle als Kontrollinstanz verabschiedet. Längst haben die Kontrolleure Angst vor den von ihnen kontrollierten Unternehmen. Beim Dönerbüdchen an der Ecke machen sie auf dicke Hose und beim Lebensmittelgroßbetrieb im Industriegebiet drücken sie alle 3 Augen zu. So ist es jedenfalls hier in Deutschland.
Tut mir leid für D, empfinde ich für Ö nicht so.

Beim TTIF geht es auch darum, dass die Bestimmungen des Exportlands auch im Importland gelten, dass z.B. die EU amerikanisches Hormonfleisch importieren muss, ebenso Genmais und Co.
Ist, bzw. wäre natürlich ein Missstand; wie im Kleinen soll auch im Großen der Kunde (Letztverbraucher) das Sagen haben.

Ich möchte die Problematik aber auch etwas von Seiten der Produzenten betrachten. Ich glaube mit der Meinung zu einer Mehrheit zu gehören, dass kein Produktionsbetrieb riskieren will, von einem gefragten Produkt zu wenig zu produzieren, auch nicht zu wenig für sein eigenes Land, wenn seine Anlagen und sein Mitarbeiterstand die Kapazität für eine höhere Produktion hat. Also wird er eher mehr als weniger produzieren.

Was soll der Betrieb aber machen, wenn er - insbesondere bei Lebensmittel - viel mehr produziert als im eigenen Land gebraucht wird ?? Ist es da für einen Betrieb nicht beruhigend, wenn zumindest einmal auf politisch-rechtlicher Ebene ein Export möglich ist ?

In Österreich haben wir diesbezüglich die Situation, dass die Stadt Wien (rund 1,7 Millionen Einwohner) mehr - genießbares - Brot wegwirft als die Stadt Graz (rund 240.000 Einwohner) braucht. Und das, obwohl durch zahlreiche Sozialprogramme auch noch Brot in Wien stark reduziert verkauft, bzw. sogar verschenkt wird. Wäre es da nicht eher moralisch, den Überschuss - natürlich mit deren Einverständnis an Tschechien, Ungarn oder Slowenien zu verkaufen ?

Zeili
 
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AW: Was ist der Sinn von Handelsabkommen?

Ist natürlich zu wenig, es müssen staatliche Stellen einbezogen sein, die innerhalb eines Landes einen Überblick haben.
Liest sich vielleicht einfacher, als es in der Praxis ist: Die Kontrollen, insbesondere bei Lebensmittel müssen regelmäßig - und ohne vorherige Ankündigung - durchgeführt werden; ich glaube, dass wir diesbezüglich in Österreich recht gut dran sind.

Schön wär's wenn das TTIP es zulassen würde. Aber leider ist das Gegenteil der Fall. Lt. dem Handelsabkommen haben Staaten nicht mehr das Recht, zu bestimmen was auf den heimischen Markt kommt. Es gilt das amerikanische Nahrungsmittelgesetz.
Wenn Österreich z.B. die Chlorhendln verbieten würde, hat der produzierende Konzern das Recht, die Regierung auf den Gewinnverlust zu verklagen. Nicht etwa vor einem ordentlichen Gericht, sondern bei einem, in den USA ansässigen, geheimen Schiedsgericht.
Das Urteil, von Nichtjuristen gefällt, ist endgültig und der verklagte Staat hat nicht das Recht des Widerspruchs.
Da wären wir in Österreich nicht besser dran als in den anderen EU-Staaten.
 
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