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Was ist Arbeit?

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Ich denke nicht, dass das so arg viel mit Selbstverwirklichung zu tun hat. Vielleicht ist das eher der Tatsache geschuldet, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Die klassische männliche Biografie hat mit Eintritt ins Rentenalter 35-45 Jahre Leben hinter sich, in dem ein Großteil der Zeit durch Erwerbsarbeit drauf ging. Weibliche Biografien sehen da im Schnitt anders aus. Die häufige Teilzeitbiografie mit der anderen Hälfte Familienarbeit prägt einen anderen Lebensrhythmus, auch wenn das im Osten teilweise ein wenig anders war.
 
Erstaunliches Ergebnis oder auch nicht.
Dem individuellen Bedürfnis länger arbeiten wollen, steht die Jugendarbeitslosigkeit und die Tatsache gegenüber, daß Menschen"zu früh" in Pension gehen. Die Gegenüberstellung dieser Zahlen wäre interessant, weil es letztlich um die Finanzierung des Pensionssystems geht.
 
Dem individuellen Bedürfnis länger arbeiten wollen, steht die Jugendarbeitslosigkeit und die Tatsache gegenüber, daß Menschen"zu früh" in Pension gehen. Die Gegenüberstellung dieser Zahlen wäre interessant, weil es letztlich um die Finanzierung des Pensionssystems geht.
In Deutschland ist der Begriff Rente üblich. Pensionen beziehen sich auf Beamte. Nutzt Ihr in AT das Wort Pension für beides?
 
Mein Nachbar ist seit drei Jahren in Rente. Vor allem im Winter geht er freiwillig ein bis zwei Tage die Woche in seine letzte Firma. Finanzielle Gründe hat das nicht. Er sagt, seine Arbeit habe im Spaß gemacht und er fühle sich gut dabei, dass sein Chef und seine Kollegen es gerne sehen, wenn er ab und zu noch mithilft. Mein Nachbar hat gerne Menschen um sich. Er arbeitet im Dienstleistungsbereich mit viel Kontakt zu Kunden. Im Sommer arbeitet er seltener. Da unternimmt er viel mit seiner Frau.
 
In Deutschland ist der Begriff Rente üblich. Pensionen beziehen sich auf Beamte. Nutzt Ihr in AT das Wort Pension für beides?
Ja. Es war im Jahre 1968 als für diese gleiche Bezeichnung ua gestreikt wurde. Auf die Höhe der Renten hatte es allerdings keinen Einfluß - ja so ists bei uns.
 
Ich gehe davon aus, dass fast alle Rentner, die "sich noch was dazuverdienen" dies aus finanzieller Not oder Vermeidungsangst sozialen Abstieges tun. Ihnen bleiben einfach z.B. nach Abzug aller Dauerausgaben noch 150 Euro monatlich fürs Essen oder sie haben Angst, ihr angestammtes Viertel zu verlassen, alle verbliebenen Kontakte zu vierlieren. Die wenigen Rentner, die z.B. noch von 65-69 voll arbeiten, tun dies entweder in Frühstücksdirektorpositionen oder aber, sie können ihren wichtigen Posten aus inneren Gründen einfach nicht loslassen. Beide Gruppen wären m.E. zu vernachläsigen, sie sind ähnlich wie die NPD eine "Truppe mit ner merkwürdigen Ansicht", mit der die Gemeinschaft zurecht kommt. Sie jedoch als Referenz für sich selbst verwirklichende Rentner zu nehmen, wie es der Fernseher gerne tut, ist für den Normalbürger eine ausgewachsene Frechheit.

Der Anteil der noch arbeitenden Rentner 65-69 J. ist in D. in den letzten 10 Jahren von 7,1% auf 16,1 % gestiegen. Da ich nicht glaube, dass das alles Direktoren und alternde Seniorchefs in Bäckereien sind oder die künstlichen Knie- und Hüftgelenke eine flächendeckende Seniorenhyperaktivität ausgelöst haben, sehe ich es als guten Indikator für den Verfall des Landes, bei gleichzeitigem nie dagewesenen BIP-Anstieg.
 
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