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Was genau ist spirituelle Erleuchtung und wie erlangt man sie?

Das Buch Kohelet - von dem keiner so genau weiß, wie es überhaupt in die Bibel gekommen ist und warum.
Für mich ist das einer der interessantesten Texte der Bibel überhaupt; bemerkenswerterweise tun oft die Gläubigsten so, als gäbe es ihn nicht (oder sie kennten ihn nicht. Warum wohl?).
Er wird Salomon zugeschrieben - ob er von ihm stammt ist umstritten und eher unwahrscheinlich, zumal nicht sicher ist, ob es Salomon als historische Person überhaupt gab. Und 1.000 Frauen machen alles nur schlimmer, viel schlimmer.

Der "Philosophenkaiser" Mark Aurel (121-180) war der Meinung, im Alter von 40 Jahren habe man schon alles gesehen. Was danach käme, das wäre nur eine Wiederholung von Altbekanntem.
Seitdem sind natürlich die Möglichkeiten des Einzelnen ganz deutlich gewachsen: Anzahl der Publikationen, Technologien, Kommunikation, Reisen usw. usf. Daher lässt sich sicher annehmen, dass man durchaus älter werden kann als 40 Jahre, bevor man den Lebensabschnitt der ständigen Wiederholungen erreicht hat. Allerdings werden wir auch im Schnitt mehr als doppelt so alt wie zur Zeit Mark Aurels.

Es gibt aber Bereiche, da habe ich den Punkt ständiger Wiederholungen bereits erreicht, ja überschritten. Es gibt z.B. für mich mittlerweile kaum noch einen Spielfilm, der mir eine Geschichte zu erzählen hätte, die ich nicht bereits kennte.
Das ist natürlich vor allem deshalb eine profane Erkenntnis, da die heutigen amerikanischen Spielfilme sowieso immer dieselben Geschichten erzählen.

Gestern sah ich mir aus reiner Langweile den "neuen" Katastrophenfilm Greenland (2020) an, der erzählte die folgende Geschichte:

1. Es bahnt sich eine Katastrophe an, die den Weltuntergang auslöst (in diesem Fall: Einschlag eines großen Meteoriten).
2. Ein geschiedenes Ehepaar trifft sich, Grund sind das/die gemeinsamen Kind(er).
3. Fast alle anderen Personen außerhalb der Familie sind krankhafte und gewalttättige Ego-Wixer denen man nicht trauen kann oder Opfer.
4. Es kommt zu Irrungen, Wirrungen und anderen Kapriolen.
5. Die Krise bringt die Familie wieder zusammen und alle sind sie wieder eine glückliche Familie.
6. Das heldenhafte und uneigennützige amerikanische Militär rettet alle, oder zumindest den relevanten Teil der Menschheit (= Amerikaner).

Genauso, wenn auch nicht in allen Details: 2012 (2009), Krieg der Welten (2005), The Day after Tomorrow (2004), San Andreas (2015), Twister (1996) ...

Der Kohelet war mitnichten Salomo, falls es diesen in der behaupteten Form überhaupt gegeben hat:

Aus diesem Text hat die umfassende religöse Geschichtschreibung-Fälschung - Dichtung des alten jüdischen Klerus den halb legenden haften Salomo als Verfasser namhaft gemacht.

Heutigen Tages wir eher ein Verfasser einer alt jüdischen nihilistisch sophistischen Denkschule welche von der tradierten jüdischen Geschichtsschreibung- Dichtung ausgemerzt wurde gemutmaßt.

Mir geht es beim Lesen des Kohelet ähnlich wie dir, ähnlich verhält es sich mit Marc Aurel, vieles in seinen Selbstbetrachtungen kann man heutigen Tages als nur damals relevant überlesen, aber bei einigen Passagen weht einen so etwas wie Weisheit an.
 
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Mir geht es beim Lesen des Kohelet ähnlich wie dir, ähnlich verhält es sich mit Marc Aurel, vieles in seinen Selbstbetrachtungen kann man heutigen Tages als nur damals relevant überlesen, aber bei einigen Passagen weht einen so etwas wie Weisheit an.

Kürzlich las ich zwei neuere Bücher (von Journalisten/Publizisten) die sich mit dem Thema Lebensverlängerung/Unsterblichkeit beschäftigen.
Es ging vor allem um amerikanische Zeitgenossen, denn das alles ist wohl mehr ein ziemlich amerikanisches Phänomen. Vor allem bei einigen der Internetpioniere und -milliardäre scheint sich das mittlerweile zu einer fixen Idee entwickelt zu haben, wobei sie dabei verschiedene Konzepte dabei verfolgen.

Und in diesem Zusammenhang kommt dann auch wieder Mark Aurel ins Spiel.
Gesetzt den Fall es wäre möglich, was der Internetpionier Ray Kurzweil glaubt - das man in rund 30 Jahren so weit ist, das Leben auf 200 oder mehr Jahre verlängern zu können - und dies ohne einen körperlichen und geistigen Verfall möglich wäre: Womit verbringt man denn diese, neu gewonnene Zeit?
Die Enthusiasten solcher Ideen sind der Meinung, man könne dann eben noch in weit fortgeschrittenen Alter Fremdsprachen oder Klavier spielen lernen. Oder anfangen, Bilder zu malen oder zu Orten zu reisen, die man noch nie besucht hat. Wobei sich diese Fortschrittsgläubigen nicht einen Gedanken darüber machen, wie eigentlich das Sozialgefüge einer Welt aussehen soll, in der Menschen so alt werden können. Nun gut, vielleicht kann man das von solchen Egomanen wie Internetmilliardären auch nicht erwarten.

Persönlich bezweifle ich, dass es mental so einfach wäre (von den sozialen Konsequenzen gar nicht erst zu reden). Je älter man wird, um so häufiger wiederholen sich die Umstände - was auch nicht immer nachteilig ist. Man kennt einfach bestimmte Situationen und kann ggf. nachteilige Folgen vermeiden oder sie umschiffen. Genauso beschränkt kann man aber auch im Denken und Handeln werden, wenn man nicht aufpasst, denn man ist zunehmend weniger offen für neue Ideen, denn es sind keine neuen Ideen. Oder sie interessieren einen nicht (mehr).
 
Kürzlich las ich zwei neuere Bücher (von Journalisten/Publizisten) die sich mit dem Thema Lebensverlängerung/Unsterblichkeit beschäftigen.
Es ging vor allem um amerikanische Zeitgenossen, denn das alles ist wohl mehr ein ziemlich amerikanisches Phänomen. Vor allem bei einigen der Internetpioniere und -milliardäre scheint sich das mittlerweile zu einer fixen Idee entwickelt zu haben, wobei sie dabei verschiedene Konzepte dabei verfolgen.

Und in diesem Zusammenhang kommt dann auch wieder Mark Aurel ins Spiel.
Gesetzt den Fall es wäre möglich, was der Internetpionier Ray Kurzweil glaubt - das man in rund 30 Jahren so weit ist, das Leben auf 200 oder mehr Jahre verlängern zu können - und dies ohne einen körperlichen und geistigen Verfall möglich wäre: Womit verbringt man denn diese, neu gewonnene Zeit?
Die Enthusiasten solcher Ideen sind der Meinung, man könne dann eben noch in weit fortgeschrittenen Alter Fremdsprachen oder Klavier spielen lernen. Oder anfangen, Bilder zu malen oder zu Orten zu reisen, die man noch nie besucht hat. Wobei sich diese Fortschrittsgläubigen nicht einen Gedanken darüber machen, wie eigentlich das Sozialgefüge einer Welt aussehen soll, in der Menschen so alt werden können. Nun gut, vielleicht kann man das von solchen Egomanen wie Internetmilliardären auch nicht erwarten.

Persönlich bezweifle ich, dass es mental so einfach wäre (von den sozialen Konsequenzen gar nicht erst zu reden). Je älter man wird, um so häufiger wiederholen sich die Umstände - was auch nicht immer nachteilig ist. Man kennt einfach bestimmte Situationen und kann ggf. nachteilige Folgen vermeiden oder sie umschiffen. Genauso beschränkt kann man aber auch im Denken und Handeln werden, wenn man nicht aufpasst, denn man ist zunehmend weniger offen für neue Ideen, denn es sind keine neuen Ideen. Oder sie interessieren einen nicht (mehr).


Diese Träume vom "ewigen" Leben sind so alt wie die Menschheit, aber die Frage ist ob das überhaupt wünschenswert wäre. Denn bei normalem Lebensverlauf mit all dem auf und ab, Glück und Unglück, Gesundheit und Krankheit, könnte es gut möglich sein, das viele Menschen ginge es dann in Richtung hundertdreißig, langsam Lebens Überdruss überkommen könnte.

Außerdem stellte sich dann ja die nicht ganz unwichtige Frage, wer und womit all die ungeheuerlichen Massen von über hundert jährigen ernährt.

Da kommen wir dann wieder zum soylent green Film
 
David Foster Wallace
Die Entdeckung des Unendlichen: Georg Cantor und die Entdeckung des Unendlichen


Sachbuch über Cantor, seine Mathematik und einige Parallelen dieser zur jüdischen Kabbala. Durchaus anspruchsvoll genug für den Anfang und auch mit einigen mathematischen Inhalten.

Okay, kommt auf die Vormerkliste, kann aber dauern, bis ich dazu komme.

Bereits jetzt könnte ich in einer Art Kurzanalyse einiges darüber sagen, wie das Buch weiter geht und auch über die Biografie Jed McKennas - ohne auch nur einen Text (außer der Leseprobe) von ihm gelesen zu haben und/oder seine Biografie zu kennen.

Ich bin ganz Ohr.
 
Okay, kommt auf die Vormerkliste, kann aber dauern, bis ich dazu komme.

Kann man sicher in einer größeren Stadtbibliothek bekommen oder bestellen.

Ich bin ganz Ohr.

Vorab: Es wurde nichts weiter recheriert. Bücher von McKenna habe ich keine gelesen.

Dies also ist die Leseprobe von Amazon:

An einem Kreuzweg, einige Meilen vom Haus entfernt, traf ich Paul. Er ging mit mir zusammen weiter. Ich freute mich. Ich freue mich immer, wenn ich jemandem begegne, der dort angekommen ist, wo ich Paul vermutete. Er schwieg und ging einfach neben mir her. Es vergingen zehn Minuten, bis er zum ersten Mal das Schweigen brach.
«Ich bin durch», sagte er.
Mir wurde warm ums Herz und ich lächelte. Mir wurde warm, weil ich an den Tag zurückdachte, an dem ich zu dem gleichen verblüffenden und unfassbaren Resultat gekommen war. Und an andere Tage, an denen ich dasselbe von anderen erfahren hatte. Mir wurde warm ums Herz, weil ich sie kenne, die Reise, die keinem erspart bleibt, der dort ankommen will; mir wurde warm, weil ich weiß, was danach auf dich wartet.
So ist es eben, wenn jemand das Ziel erreicht hat: Da erklingen weder Harfen noch Zimbeln, kein Scheinwerferlicht erstrahlt, und keine Engelschöre jubilieren. Wie sagt doch Laie P'ang? Du fühlst dich wie «ein ganz normaler Typ, der mit seiner Arbeit fertig ist».

1. Paul

Es gibt eine Art "handwerkliche Regeln" des Schreibens von Romanen. Manche Autoren haben sich damit befasst, kennen sie und beachten sie, andere haben die Zusammenhänge intuitiv erfasst und verwenden sie.
Eine dieser Grundlagen definiert die Behandlung im Roman vorkommender Personen, wobei zwischen Hauptpersonen und Nebenperson unterschieden wird. Es gilt:

Hauptpersonen müssen mindestens 3-dimensional sein:
- physisch: wie sieht sie aus, Haarfaarbe, Größe, ...
- psychisch: ruhig oder lebhaft, freundlich, zynisch, ...
- sozial: Geschichte der Person, verheiratet, befreundet, ...

Nebenpersonen können 1-dimensional bleiben (müssen es aber nicht):
- i.d.R. physisch

Der anfangs gleich erwähnte "Paul" ist nicht einmal 1-dimensional. Wir erfahren über Paul nur eine einzige Information: Seinen Namen.
Weniger Nebenfigur geht nicht.
Warum bringt McKenna sie dann überhaupt ins Spiel? Die Figur hat keine Funktion, außerdem ist sie so beliebig, dass sie auch Frank oder Sheryl heissen könnte. Sie ist unwichtig, denn McKenna will nicht über Paul etwas erzählen, sondern über sich selbst.
Wenn er aber etwas über sich selbst erzählen will, warum tut er das dann nicht? Sondern bringt eine substanzlose Kunstfigur ins Spiel?

Richtig: Damit es einen fiktionalen "Leidgenossen" gibt und McKenna nicht als eine Art Prototyp da steht, sondern er gibt sich den Schein Teil einer Gemeinschaft zu sein derer, die genau so ticken wir er. Weil es ein folgerichtiger, menschlicher Zustand ist. Denselben spirituellen Grad erreicht hat. Wie ihn auch der Leser erreichen kann. Vielleicht.

Im Übrigen eine Art Kunstgriff der esoterischen Literatur, der so gängig ist, dass er schon zum Klischee verkommen ist. Und nicht nur da, es ist auch typisch für so bla-bla-Texte in Frauenmagazinen: "Karin arbeitete am Kopierer im Büro der Werbeagentur, als sie zu mir sagte: 'Ich bin durch.'" Das kannte ich und ich musste an das Gefühl denken, das mich morgen der Gerichtsvollzieher ..."



2. McKenna

Da nun also klar ist, dass McKenna uns nichts über Paul erzählen will, sondern über sich selbst, wird genau das im näheren Anschluss jetzt kommen. Da die absolute Hauptperson McKenna selbst ist, wird die weitere Schilderung 3-dimensional sein. Es folgt:

- physisch: Wahrscheinlich eher weniger und indirekt, irgend etwas wie "immer schlank gewesen" und "jogge immer noch gern" o.ä.

- psychisch / sozial:
a) McKenna ist heterosexuell.

b) McKenna kommt aus einer bürgerlichen Familie, hat aber eine vergleichsweise schwierige Jugend gehabt. Er ist mit seiner Familie oft innerhalb der USA umgezogen, aus beruflichen Gründen seines Vaters. Sein Vater war wahrscheinlich Militärangehöriger. Als Jugendlicher hat er immer wieder nur verglw. kurze Freundschaften gehabt, bevor er wieder umzog - und in dem Wissen, dass seine nächsten Freundschaften auch nur kurz sein werden.

c) Er ist auf eine Universität oder (wahrscheinlicher) College gegangen, mutmaßlich ohne Abschluss.

d) McKenna hat eine Zeitlang in oder im Umfeld eines "Ashrams" gelebt, vorzugsweise in Iowa.

e) McKenna lebt heute in Nordkalifornien oder Portland.



3. Kreuzweg

McKenna und Paul treffen sich am Kreuzweg. Ach Gottchen, wie metaphorisch!
Beide sind sie Getriebene auf ziellosen Wegen, wie Blätter im Wind. Aber hier und jetzt, an diesem einen Punkt - da treffen sie sich, McKenna und Paul! Und in diesem einen Punkt, da sind sie eins! Auch mental, denn beide "sind sie durch"!
Und obwohl sie doch auf so unterschiedlichen Wegen in diesem einen Punkt Eins geworden sind - irgendwo am Arsch der Welt, denn wo gibt es denn bitte sonst Kreuzwege? - muss doch ein jeder wieder seinen Weg gehen, denn so ist das einfach im Leben:

"'Wähle Deinen Weg, Jed', sagte Paul zu mir, 'und ich wähle den Weg, der diagonal zu Deinem in die Gegenrichtung führt. Gut, dass ich Dich hier traf und irgendwann im Leben sehen wir uns wieder!' Und ich wusste, das wir verschiedene Wege gehen mussten, denn trotz aller Gemeinsamkeiten waren wir doch so verschieden."



4. Warm ums Herz

Also der Kreuzweg war ja schon ein abgedroschenes Eso-Klischee. Aber "warm ums Herz" - das ist so platt, das man sich wundern muss, dass das der Lektor im Verlag nicht gleich unter seiner Bürotür wieder durch geschoben hat.
Also ich vermute mal, in der Realität hat sich das wie folgt abgespielt:

"In Maine, an einem Glühweinstand um die Weihnachtszeit, da traf ich Paul. Es war nasskalt, es fiel Schneeregen und Paul hatte schon ein paar Tassen. Ich freue mich immer, Paul an einem Glühweinstand zu treffen, denn für gewöhnlich spendiert er eine Tasse oder zwei und so war es auch diesmal.
Er sah auf den Boden seiner Tasse und brauchte eine Weile, bis er sich gesammelt hatte. Dann schüttelte er sich, schaute nach oben in die nasse Matsche, die da vom Himmel fiel und sagte: "Ich bin durch! Scheisswetter!"
Ich nahm einen kräftigen Schluck von dem kochend heissen Glühwein mit Schuss und es wurde mir warm ums Herz. Oh ich kenne sie, diese Reise nach Hause nach fünf Tassen Glühwein bei diesem Sauwetter, und ..."



5. Warum ich das alles nicht ernst nehmen kann und warum ich Texte, die so beginnen, nach wenigen Zeilen weg lege

Ganz einfach: Papier ist bekanntlich geduldig, aber das ist alles so platt, abgedroschen und Klischee, das man sich fragen muss: Wie konnte das Papier das nur ertragen? Es kann eigentlich nur einen Grund dafür geben: Es handelt sich um eine Satire.
Aber selbst wenn es Satire ist, dann ist es dafür nicht zündend genug, es hätte mehr kommen müssen. Und neu ist es auch nicht, denn es gibt einiges an satirischer Literatur dieses Genres - aus den 70/80/90er Jahren vor allem, und um Klassen besser.
Das bedeutet auch: Selbst wenn es Satire ist, dann wird es nicht besser werden. Es ist dann einfach ein schlechtes Buch.
Schlechte Bücher sollte man einfach nicht lesen.
 
Es geht nicht darum, dass ich jedem Autoren dieser Art Vorsatz an Betrug unterstelle.
Eher die Eitelkeit von Selbstdarstellern.
Mittlerweile bin ich erfahren genug, um bereits nach max. 20 Seiten für mich feststellen zu können: Nee. Wenn da bislang nicht mehr gekommen ist, dann ist es nicht lesenswert. Und es gibt genug andere Bücher, die es sind.

Das gilt im Übrigen durchaus auch für den einen oder anderen wissenschaftlichen Autor. Manchmal habe ich den Eindruck, es ist mit ihnen wie mit der Theorie der Kulturen: Aufstieg - Blüte - Verfall.
Aufstieg und ins besondere Blüte eines Autors können sehr lesenswert, anregend oder auch nur spannend sein.
Aber sobald sie dann "gefeierte Autoren" oder "Medienstars" sind ... werden sie unerträglich. Sie finden dann heraus, dass sie um so mehr Fans haben, je flacher und plakativer ihre Ideen werden: Und genau das ist es, was sie dann tun. Da werden dann aus streitbaren Zeitgenossen oder Autoren mit interessanten Ideen "Fernseh-Professoren", die zu allem auf dem simpelsten Niveau Oberlehrerhaft ihren Senf dazu geben müssen, wie Harald Lesch oder Michio Kaku.



David Foster Wallace
Die Entdeckung des Unendlichen: Georg Cantor und die Entdeckung des Unendlichen


Sachbuch über Cantor, seine Mathematik und einige Parallelen dieser zur jüdischen Kabbala. Durchaus anspruchsvoll genug für den Anfang und auch mit einigen mathematischen Inhalten.



Es geht nicht um die Übersetzung, sondern allein über die Konstruktion des Textes der Leseprobe - und die dürfte im Original auch nicht anders sein.
Für mich Grund genug, das Buch nach wenigen Zeilen weg zu legen.
Bereits jetzt könnte ich in einer Art Kurzanalyse einiges darüber sagen, wie das Buch weiter geht und auch über die Biografie Jed McKennas - ohne auch nur einen Text (außer der Leseprobe) von ihm gelesen zu haben und/oder seine Biografie zu kennen.
Früher Freund jetzt Bekannter aber Bibliothekar gewesen
Sein Thema war Goethe beim Test.
Er wurde gefragt,er fragte zurück:wollen sie den jungen,den mittleren oder den alten Goethe.
Leises lächeln,wenn ich bedenke wie alt er wurde,andere aber wie du kenne...
Also sei bitte ruhig wen ,Byron,Hölderlin,James Dean,..schreib das Buch fertig und sei einfach ruhig.
Wenn nicht werde satt und schweig dann!
Gute Nacht esse meine Kirschen allein,die anderen ohne "s"dann.
Zynisch,was auch imer, ..suchen ist vom umtauschen befreit.lol
 
Vorab: Es wurde nichts weiter recheriert. Bücher von McKenna habe ich keine gelesen.

Dies also ist die Leseprobe von Amazon:

An einem Kreuzweg, einige Meilen vom Haus entfernt, traf ich Paul. Er ging mit mir zusammen weiter. Ich freute mich. Ich freue mich immer, wenn ich jemandem begegne, der dort angekommen ist, wo ich Paul vermutete. Er schwieg und ging einfach neben mir her. Es vergingen zehn Minuten, bis er zum ersten Mal das Schweigen brach.
«Ich bin durch», sagte er.
Mir wurde warm ums Herz und ich lächelte. Mir wurde warm, weil ich an den Tag zurückdachte, an dem ich zu dem gleichen verblüffenden und unfassbaren Resultat gekommen war. Und an andere Tage, an denen ich dasselbe von anderen erfahren hatte. Mir wurde warm ums Herz, weil ich sie kenne, die Reise, die keinem erspart bleibt, der dort ankommen will; mir wurde warm, weil ich weiß, was danach auf dich wartet.
So ist es eben, wenn jemand das Ziel erreicht hat: Da erklingen weder Harfen noch Zimbeln, kein Scheinwerferlicht erstrahlt, und keine Engelschöre jubilieren. Wie sagt doch Laie P'ang? Du fühlst dich wie «ein ganz normaler Typ, der mit seiner Arbeit fertig ist».

1. Paul

Es gibt eine Art "handwerkliche Regeln" des Schreibens von Romanen. Manche Autoren haben sich damit befasst, kennen sie und beachten sie, andere haben die Zusammenhänge intuitiv erfasst und verwenden sie.
Eine dieser Grundlagen definiert die Behandlung im Roman vorkommender Personen, wobei zwischen Hauptpersonen und Nebenperson unterschieden wird. Es gilt:

Hauptpersonen müssen mindestens 3-dimensional sein:
- physisch: wie sieht sie aus, Haarfaarbe, Größe, ...
- psychisch: ruhig oder lebhaft, freundlich, zynisch, ...
- sozial: Geschichte der Person, verheiratet, befreundet, ...

Nebenpersonen können 1-dimensional bleiben (müssen es aber nicht):
- i.d.R. physisch

Der anfangs gleich erwähnte "Paul" ist nicht einmal 1-dimensional. Wir erfahren über Paul nur eine einzige Information: Seinen Namen.
Weniger Nebenfigur geht nicht.
Warum bringt McKenna sie dann überhaupt ins Spiel? Die Figur hat keine Funktion, außerdem ist sie so beliebig, dass sie auch Frank oder Sheryl heissen könnte. Sie ist unwichtig, denn McKenna will nicht über Paul etwas erzählen, sondern über sich selbst.
Wenn er aber etwas über sich selbst erzählen will, warum tut er das dann nicht? Sondern bringt eine substanzlose Kunstfigur ins Spiel?

Richtig: Damit es einen fiktionalen "Leidgenossen" gibt und McKenna nicht als eine Art Prototyp da steht, sondern er gibt sich den Schein Teil einer Gemeinschaft zu sein derer, die genau so ticken wir er. Weil es ein folgerichtiger, menschlicher Zustand ist. Denselben spirituellen Grad erreicht hat. Wie ihn auch der Leser erreichen kann. Vielleicht.

Im Übrigen eine Art Kunstgriff der esoterischen Literatur, der so gängig ist, dass er schon zum Klischee verkommen ist. Und nicht nur da, es ist auch typisch für so bla-bla-Texte in Frauenmagazinen: "Karin arbeitete am Kopierer im Büro der Werbeagentur, als sie zu mir sagte: 'Ich bin durch.'" Das kannte ich und ich musste an das Gefühl denken, das mich morgen der Gerichtsvollzieher ..."



2. McKenna

Da nun also klar ist, dass McKenna uns nichts über Paul erzählen will, sondern über sich selbst, wird genau das im näheren Anschluss jetzt kommen. Da die absolute Hauptperson McKenna selbst ist, wird die weitere Schilderung 3-dimensional sein. Es folgt:

- physisch: Wahrscheinlich eher weniger und indirekt, irgend etwas wie "immer schlank gewesen" und "jogge immer noch gern" o.ä.

- psychisch / sozial:
a) McKenna ist heterosexuell.

b) McKenna kommt aus einer bürgerlichen Familie, hat aber eine vergleichsweise schwierige Jugend gehabt. Er ist mit seiner Familie oft innerhalb der USA umgezogen, aus beruflichen Gründen seines Vaters. Sein Vater war wahrscheinlich Militärangehöriger. Als Jugendlicher hat er immer wieder nur verglw. kurze Freundschaften gehabt, bevor er wieder umzog - und in dem Wissen, dass seine nächsten Freundschaften auch nur kurz sein werden.

c) Er ist auf eine Universität oder (wahrscheinlicher) College gegangen, mutmaßlich ohne Abschluss.

d) McKenna hat eine Zeitlang in oder im Umfeld eines "Ashrams" gelebt, vorzugsweise in Iowa.

e) McKenna lebt heute in Nordkalifornien oder Portland.



3. Kreuzweg

McKenna und Paul treffen sich am Kreuzweg. Ach Gottchen, wie metaphorisch!
Beide sind sie Getriebene auf ziellosen Wegen, wie Blätter im Wind. Aber hier und jetzt, an diesem einen Punkt - da treffen sie sich, McKenna und Paul! Und in diesem einen Punkt, da sind sie eins! Auch mental, denn beide "sind sie durch"!
Und obwohl sie doch auf so unterschiedlichen Wegen in diesem einen Punkt Eins geworden sind - irgendwo am Arsch der Welt, denn wo gibt es denn bitte sonst Kreuzwege? - muss doch ein jeder wieder seinen Weg gehen, denn so ist das einfach im Leben:

"'Wähle Deinen Weg, Jed', sagte Paul zu mir, 'und ich wähle den Weg, der diagonal zu Deinem in die Gegenrichtung führt. Gut, dass ich Dich hier traf und irgendwann im Leben sehen wir uns wieder!' Und ich wusste, das wir verschiedene Wege gehen mussten, denn trotz aller Gemeinsamkeiten waren wir doch so verschieden."



4. Warm ums Herz

Also der Kreuzweg war ja schon ein abgedroschenes Eso-Klischee. Aber "warm ums Herz" - das ist so platt, das man sich wundern muss, dass das der Lektor im Verlag nicht gleich unter seiner Bürotür wieder durch geschoben hat.
Also ich vermute mal, in der Realität hat sich das wie folgt abgespielt:

"In Maine, an einem Glühweinstand um die Weihnachtszeit, da traf ich Paul. Es war nasskalt, es fiel Schneeregen und Paul hatte schon ein paar Tassen. Ich freue mich immer, Paul an einem Glühweinstand zu treffen, denn für gewöhnlich spendiert er eine Tasse oder zwei und so war es auch diesmal.
Er sah auf den Boden seiner Tasse und brauchte eine Weile, bis er sich gesammelt hatte. Dann schüttelte er sich, schaute nach oben in die nasse Matsche, die da vom Himmel fiel und sagte: "Ich bin durch! Scheisswetter!"
Ich nahm einen kräftigen Schluck von dem kochend heissen Glühwein mit Schuss und es wurde mir warm ums Herz. Oh ich kenne sie, diese Reise nach Hause nach fünf Tassen Glühwein bei diesem Sauwetter, und ..."



5. Warum ich das alles nicht ernst nehmen kann und warum ich Texte, die so beginnen, nach wenigen Zeilen weg lege

Ganz einfach: Papier ist bekanntlich geduldig, aber das ist alles so platt, abgedroschen und Klischee, das man sich fragen muss: Wie konnte das Papier das nur ertragen? Es kann eigentlich nur einen Grund dafür geben: Es handelt sich um eine Satire.
Aber selbst wenn es Satire ist, dann ist es dafür nicht zündend genug, es hätte mehr kommen müssen. Und neu ist es auch nicht, denn es gibt einiges an satirischer Literatur dieses Genres - aus den 70/80/90er Jahren vor allem, und um Klassen besser.
Das bedeutet auch: Selbst wenn es Satire ist, dann wird es nicht besser werden. Es ist dann einfach ein schlechtes Buch.
Schlechte Bücher sollte man einfach nicht lesen.

Respekt dafür, dass du soviel Schreibzeit für etwas verwendest, was du offensichtlich nur hassen kannst. Woher dieser Hass kommt, kann ich nicht beurteilen. Du hast gerade die fragwürdige Übersetzung (Ich bin durch... ) eines einzelnen Absatzes dazu verwendet, nicht nur diesen Absatz, sondern das ganze Buch und das Gesamtwerk und den Menschen Jed McKenna zu beurteilen und zu verurteilen. Das kann und muss ich nicht weiter kommentieren.
 
Respekt dafür, dass du soviel Schreibzeit für etwas verwendest, was du offensichtlich nur hassen kannst. Woher dieser Hass kommt, kann ich nicht beurteilen. Du hast gerade die fragwürdige Übersetzung (Ich bin durch... ) eines einzelnen Absatzes dazu verwendet, nicht nur diesen Absatz, sondern das ganze Buch und das Gesamtwerk und den Menschen Jed McKenna zu beurteilen und zu verurteilen. Das kann und muss ich nicht weiter kommentieren.


Also Chris, wenn da jetzt von Deiner Seite nicht mehr an Kommentar kommt, dann kann ich Dich auch nicht ernst nehmen.
 
Respekt dafür, dass du soviel Schreibzeit für etwas verwendest, was du offensichtlich nur hassen kannst. Woher dieser Hass kommt, kann ich nicht beurteilen. Du hast gerade die fragwürdige Übersetzung (Ich bin durch... ) eines einzelnen Absatzes dazu verwendet, nicht nur diesen Absatz, sondern das ganze Buch und das Gesamtwerk und den Menschen Jed McKenna zu beurteilen und zu verurteilen. Das kann und muss ich nicht weiter kommentieren.

"Hass", was für Worte ... als ob es darum gehen würde.
Von einem Gesamtwerk hat hier niemand gesprochen (btw: 2 Bücher sind, möchte ich meinen, ein kleinstmöglichstes Gesamtwerk).
Ich habe eine Leseprobe zerlegt, nicht mehr und nicht weniger. Dabei habe ich Annahmen und Hypothesen aufgestellt, über den weiteren Verlauf des Buches, über den Autor - ohne über das eine und das andere wirklich etwas zu wissen, wohlgemerkt.
Aber bitte sehr, ich kommentiere hier rückblickend:

zu 1.) Es geht nicht um gute oder schlechte Übersetzungen. Die Konstruktion der Argumentation ist auch im Original dieselbe.

zu 2.) Hypothesen über McKenna. Interessant wäre es zu erfahren, in wieweit sie zutreffen. Wie gesagt: Ich habe zu dem Thema nichts recherchiert. Es sind Folgerungen, die ich aus bestimmten Anhaltspunkten heraus aufstelle, mehr nicht.
Interessant wäre zu erfahren, ob der Text so weitergeht, wie vorher gesagt (= Selbstdarstellung McKennas folgend) und in wieweit die Hypothesen a)-e) zutreffen.

zu 3. und 4.) "Kreuzweg", "Reise", "warm ums Herz", "ich bin durch", "wie sagt doch der Weise" uvm. - stehen auch in der einen oder anderen, wahrscheinlich sogar wortwörtlichen Form so im Original. Übersetzer mögen mittelmäßig sein, Volltrottel sind sie aber nicht. Sollte es anders sein, dann stell den Originaltext, und ich zerlege Dir den ganz genauso.
So mancher englische Popsong mag sich im Original zündend anhören, aber wenn man ihn übersetzt, dann stellt man plötzlich fest: Wow, was für eine Schnulze - und das war er dann auch schon im Original, eine Schnulze, man hat es nur nicht bemerkt.

Es handelt sich um Allegorien, Allgemeinplätze, ja Plattitüden, die so wiederholt in endlosen Ausgaben esoterischer Literatur auftauchen, das man sich wirklich fragen muss, warum sie überhaupt noch jemand verwendet.
Die alleinige Tatsache, dass es so simpel ist, solche Worthülsen zu parodieren - was ich mit der Weihnachtsmarktgeschichte zweifellos tue - beweist, wie aufgeblasen dieser Text ist. Die Parodie entlarvt die Beliebigkeit der verwendeten Bilder. Denn mit gehaltvolleren Texten wäre mir eine Parodie nicht so ohne weiteres möglich gewesen.
Und das hat mit Original vs. Übersetzung nichts zu tun.
 
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An einem Kreuzweg, einige Meilen vom Haus entfernt, traf ich Paul. Er ging mit mir zusammen weiter. Ich freute mich. Ich freue mich immer, wenn ich jemandem begegne, der dort angekommen ist, wo ich Paul vermutete. Er schwieg und ging einfach neben mir her. Es vergingen zehn Minuten, bis er zum ersten Mal das Schweigen brach.
«Ich bin durch», sagte er.
Mir wurde warm ums Herz und ich lächelte. Mir wurde warm, weil ich an den Tag zurückdachte, an dem ich zu dem gleichen verblüffenden und unfassbaren Resultat gekommen war. Und an andere Tage, an denen ich dasselbe von anderen erfahren hatte. Mir wurde warm ums Herz, weil ich sie kenne, die Reise, die keinem erspart bleibt, der dort ankommen will; mir wurde warm, weil ich weiß, was danach auf dich wartet.
So ist es eben, wenn jemand das Ziel erreicht hat: Da erklingen weder Harfen noch Zimbeln, kein Scheinwerferlicht erstrahlt, und keine Engelschöre jubilieren. Wie sagt doch Laie P'ang? Du fühlst dich wie «ein ganz normaler Typ, der mit seiner Arbeit fertig ist».

Da nun also klar ist, dass McKenna uns nichts über Paul erzählen will, sondern über sich selbst, wird genau das im näheren Anschluss jetzt kommen.

Also, so gehts direkt danach weiter:

"I have no more questions", Paul said. He didn´t just mean he had no more questions for me, he meant he had no more questions, period. That´s how it is when you get to the end, you´re just done. What he wasn´t saying, though he could have, was that he now knew all there was to know; everything. He had arrived at the end of knowledge and now posessed the only perfect knowledge. He wasn´t saying it because it´s too big to say, but I knew he was thinking it because it was true and it´s too big not to think.
We continued walking. The moon was three quarters full and lent a radiant sheen to the fresh snow spread like a satin sheet over a slumbering earth.

Paul didn´t say anything else until we got back to the house. It occured to me that he had probably been "done" for a few weeks and had spent the time getting accustomed to this new an unexpected state. That´s how it is at the end. Even if you´ve been told a thousand times that there´s an end to knowledge - to seeking - you´re stunned and perplexed when you reach it. You´ve spent a few years fighting battle after battle, each more grueling than the one before, and never, never, with any expectation whatsoever that you´ll ever really emerge victorious in this life.

And then, one day, there it is. Nothing. No more enemies, no more battles. The sword that seems welded to your hand can now be dropped, once your fingers can be pried from it. There´s nothing left to contend against and nothing left that must be done, and there will never be anything that must be done ever again.
Even then, it´s very possible that you don´t know what you are or where you are. It´s just over and nothing comes along to replace it.
I´ve heard that the Zen guys say it takes ten years to get the hang of it, and for them that means ten years in the most conducive imaginable environment; a Zen monastery where it´s all about enlightenment, 24/7/365. Imagine, on the other hand, spending that adjustment period in the midst of a society that devalues spirituality and in which even the spiritual experts are unwitting masters of disinformation. That can be a damned peculiar ten years.

McKenna redet hier nicht über sich selbst, sondern darüber, wie es ist, wenn man aus dem Traumzustand des Ego-Bewusstseins erwacht und das nonduale Bewusstsein entdeckt, welches die eigentliche Realität ist. Wenn er von Perfect Knowledge spricht, meint er damit nicht Allwissenheit, sondern ganz im Gegenteil, alles falsche Wissen überwunden zu haben. Du hast vor kurzem selber mal gesagt, dass das einzige, was wir sicher wissen können, die Tatsache ist, dass wir existieren. I AM is the perfect knowledge. Aber McKenna sagt eben, dass es ein meilenweiter Unterschied ist, ob man das intellektuell verstanden hat, so wie du und ich, oder ob man dieses als gelebte Realität erfährt. Das ist es, was er als Erleuchtung bezeichnet, das Ende des falschen Wissens (Ego) und der Anfang des perfekten Wissens (Nonduales Bewusstsein).

McKenna zieht hier außerdem die Parallele zur Zen Lehre, weil er der Auffassung ist, dass Zen und Advaita Vedanta die beiden besten spirituellen Traditionen sind wenn es um Erleuchtung in seinem Sinne geht. Hier sind wir jetzt wieder bei der Eingangsfrage des Threads: Was genau ist spirituelle Erleuchtung und wie erlangt man sie? Ich habe Jed McKenna nur deshalb angeführt, weil er diese Frage meines Erachtens nach am besten beantwortet. Es ist auch bis jetzt noch keine einzige weitere Definition von Erleuchtung in diesem Thread aufgetaucht. Ich habe auch gesagt, dass ich durchaus die Möglichkeit sehe, dass es vielleicht gar keine spirituelle Erleuchtung geben könnte. Hierzu übrigens ein sehr bemerkenswertes McKenna-Zitat:

"I am either enlightened or insane. Maybe both, definitely not neither."

McKenna spielt selber mit der Idee, dass es vielleicht gar keine spirituelle Erleuchtung gibt. Und so gibt es unzählige Elemente in seinem Werk, die du nicht kennst und deshalb keine Chance hast, ihn überzeugend zu widerlegen.

Da die absolute Hauptperson McKenna selbst ist, wird die weitere Schilderung 3-dimensional sein. Es folgt:

- physisch: Wahrscheinlich eher weniger und indirekt, irgend etwas wie "immer schlank gewesen" und "jogge immer noch gern" o.ä.

- psychisch / sozial:
a) McKenna ist heterosexuell.

b) McKenna kommt aus einer bürgerlichen Familie, hat aber eine vergleichsweise schwierige Jugend gehabt. Er ist mit seiner Familie oft innerhalb der USA umgezogen, aus beruflichen Gründen seines Vaters. Sein Vater war wahrscheinlich Militärangehöriger. Als Jugendlicher hat er immer wieder nur verglw. kurze Freundschaften gehabt, bevor er wieder umzog - und in dem Wissen, dass seine nächsten Freundschaften auch nur kurz sein werden.

c) Er ist auf eine Universität oder (wahrscheinlicher) College gegangen, mutmaßlich ohne Abschluss.

d) McKenna hat eine Zeitlang in oder im Umfeld eines "Ashrams" gelebt, vorzugsweise in Iowa.

e) McKenna lebt heute in Nordkalifornien oder Portland.

Es folgt nichts von dem, weil McKenna nichts von seiner Biographie preis gibt, weder in den Büchern noch außerhalb davon. Dass er heterosexuell ist wird meiner Erinnerung nach nirgends explizit erwähnt, aber man kann es aufgrund einiger Aussagen annehmen. Das Haus in Iowa im ersten Buch könnte man als Jeds Ashram bezeichnen, aber es ist ja ein fiktiver Ashram, insofern nichts wirklich biographisches. Hier bin ich mir immer noch nicht sicher, ob du diesen Sachverhalt ganz nachvollzogen hast: Jed McKenna ist das Alter Ego eines anonymen Autors, der in fiktiven Büchern über ein reales Thema schreibt: Spiritualität, Wahrheitssuche etc. Wie viel von den Anekdoten und Erlebnissen in den Büchern sind tatsächlich biographisch und wie viele sind rein fiktiv? Das weiß keiner, außer der Person, die hinter Jed McKenna steckt. Spielt es eine Rolle? Nein! Eben gerade weil es in den Büchern nicht um Jed geht, sondern um das eigentliche Thema der Bücher.
 
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