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Wahl Im Irak

julchen

New Member
Registriert
23. November 2004
Beiträge
8
Stimmen werden laut, dass die kommenden Wahlen im Irak verschoben werden
sollten.

Begruendungen (u.A.):
Es ist nicht sicher zu waehlen........
Zuviele Menschen werden aus Angst vor Bombenanschlaegen nicht waehlen gehen........

Beide Punkte sind richtig! Und Irakis wissen das!

Aber, die Wahlen zu verschieben wird an diesen Tatsachen in naher
Zunkunft gar nichts aendern.
Im Gegenteil, persoenlich bin ich der Meinung, dass nach der Zerschlagung
eines grossen Teils der Terroristen in Falludjah gerade nun der beste
Zeitpunkt zum waehlen ist.
Warum warten auf ein re-gruppierung/organisierung der Terroristen?

Ein weiterer, und fuer mich der Wichtigste Punkt, ist dass Irakis waehlen
wollen und sollten - je eher desto besser.
Sie wollen die USA so gerne loswerden, wie die USA nach Hause gehen
moechte.
NUR eine Wahl und damit der Beginn einer neuen Demokratie, kann das
in naher Zukunft garantieren.
Warum also das plaedieren zur Aufschiebung?

Die Geburt eines Landes ist oft blutig. Nur weil wir das Jahr 2004 schreiben,
aendert an dieser Tatsache nichts.
Auch nicht die eventuelle Tatsache, dass die Wahlbeteilung sehr niedrig sein
wird, das erste Mal.

WAshington, Lincoln, Grant und andere President in den Jungen USA
wurden gewaehlt von wenigen...Ganze Staaten haben sich nicht an
den Wahlen beteiligt. Trotzdem wuchs eine junge Demokratie Wahl
fuer Wahl.

Es ist mein Glaube, dass dies im Irak auch moeglich ist.

Es ist weiterhin mein Glaube, dass es unglaubhauft und idiotisch ist,
zu behaupten man wolle den Irak von US befreien, und dabei die
Sache mit der Massentoetung von neuen Irakischen Polizisten (etc)
angeht!

Was man verhindern will, ist eine Demokratie!
Was man verhindern will, ist ein Land welches sich nie wieder einer
religioesen Tyrannie oder einem grausamen Diktatoren unterwerfen wird.

Mein Wunsch ist, dass sie Wahlen stattfinden, erfolgreich sind, und
dass der Irak davon profitiert und zu einem bluehenden, freien Land
wird.
 
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julchen schrieb:
Ein weiterer, und fuer mich der Wichtigste Punkt, ist dass Irakis waehlen wollen
und sollten - je eher desto besser.

Sie wollen die USA so gerne loswerden, wie die USA nach Hause gehen moechte.

NUR eine Wahl und damit der Beginn einer neuen Demokratie, kann das in naher Zukunft garantieren.
Ich glaube auch, dass wir keine allzuhohen Ansprüche an die ersten Wahlen im Irak stellen sollten.

Es ist besser, die Irakis fangen einmal an, Demokratie zu üben, auch wenn diese ersten Übungen nicht
allen Kriterien westeuropäischer Demokratien genügen.

Die ersten Schritte zur Demokratie immer weiter hinauszuschieben, in der Hoffnung,
einen höheren Perfektionsgrad zu erreichen, erscheint mir nicht als eine zielführende Vorgangsweise.

Der Weg zum Ziel wird auch so noch lang werden.

lg nase
 
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Die Wahlen sind ausserordentlich wichtig, auch wenn sie mit vielen Mängeln behaftet sein werden.
Ziel der Terroristen ist es , diese zu verhindern, da sie jetzt immer noch ihr Bomben als Widerstand gegen eine US-geführte Marionettenregierung darstellen können und die Frage, wofür sie eigentlich bomben, nicht heftig genug gesetllt wird.
Der Widerstand dagegen kommt vor allem den Sunniten, es sind auch die Bomber. Sie waren die herschende Schicht unter Saddam und haben den Norden und Süden unterdrückt, dort das Öl geholt und es in Baghdad verprasst. Es sind die Verlierer dieses gesellschaftlichen Umbruchs und werden sich in Zukunft die Öleinnahmen mit anderen Regionen teilen müssen. Wahlen werden ihren Verlust an Macht und Geldverteilung endgültig besiegeln, da es genau dort, wo die Sunniten sind, also in der Mitte des Iraqu, nicht einen Tropfen Öl gibt.
Die Gewinner der Wahlen werden die Kurden und die Schiiten sein, die Verlierer die Sunniten. Ihr Widerstand ist also kein Befreiungskampf, sondern sie stemmen sich gegen den Verlust ihrer alten Privilegien. Dies wird schon an den Bombenopfern sichtbar, kaum US-Soldaten, es ist fast ausschliesslich die iraquische Bevölkerung, dazu zähle ich auch die Polizisten.
Die US-Armee und die iraquische Nationalgarde scheint angefangen zu haben, härter durchzugreifen, es scheint notwedig, wie Falludja gezeigt hat. Man hatte dort wochenlang mt den Leuten geredet, Kompromisse und freien Abzug angeboten, alles vergeblich. Am Ende blieb nur der militärische Einsatz. Die Opfer sind bedauerlich, aber es ist wie im wirklichen Leben, man muss sich manchmal für das geringere Übel entscheiden, wenn ein Übel insgesamt nicht zu vermeiden ist. Falludja war die logistische Basis für Entführungen und Attentate und wäre es ohne massives Eingreifen sicher auch weiterhin geblieben.
Die Terroristen haben erkennbar im Volk keine breite Unterstützung, die Leute haben gemerkt, dass die Terroristen auch auf die Bevölkerung keine Rücksicht nimmt. Desahlb bin ich über den weiteren Verlauf optimistisch so wie ich es von Anfang an war. Man muss einfach etwas Geduld haben und nicht nur nach der Tagesform urteilen.
Einzelaktionen einzelner Bomber werden nie ganz zu verhindern sein, nicht einmal in Europa(Madrid), aber die Lage wird sich weiter bessern, insbesondere nach den Wahlen. Es würde sicher auch die iraquischen Sicherheitskräfte besser motivieren, es ist dann ihre eigen Regierung, für die sie kämpfen.
 
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