Perivisor
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- Registriert
- 16. Oktober 2010
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- 3.536
Angelina Jolie hat sich beide Brüste entfernen lassen.
Anstelle von Unverständnis hört und liest man jetzt allerorten von "Bewunderung".
Das wundert mich - eigentlich nicht, zumal die Sensation heutzutage immer eher akzeptiert wird, als Sachlichkeit.
Im Fernsehen treten jetzt reihenweise "Ekschperten" auf, die dem geneigten Zuschauer wortreich erklären, dass der Patient/ die Patientin - nach intensiver Aufklärung - selbst entscheiden müsse.-
Ich habe das hier unter Psychologie gepostet, da mir der Strang am ehesten geeignet erscheint, handelt es sich doch um den Umgang mit Ängsten.
5-10% aller weiblichen Brustkrebse entstehen auf genetischem Hintergrund. Es gibt z.B. die BRCA 1 und BRCA 2, wahrscheinlich noch mehrere Gene, die das Risiko an Brustkrebs zu erkranken bis auf behauptete 80& steigern können.
Das in die Welt hinausgeblasen, erzeugt natürlich gewaltige Ängste. Und wenn jemand aus einer derart gefährdeten Familie hervorgegangen ist, ist die Angst verständlich.
Nicht verständlich ist für mich als Frauenarzt jedoch, dass tatsächlich die "Prophylaktische OP", also die vorsorgliiche Entfernung der Brust - ohne jedes Krankheitsanzeichen - eine vernünftige Option sein soll.
Wir haben heutzutage derart viele gute Möglichkeiten einer Früherkennung, dass bei Ausnutzung dieser Möglichkeiten das Restrisiko nicht höher ist, als nach vorsorglicher OP. Das wird m.E. von den befragten Fachleuten nicht deutlich genug betont. Wenn man andere erbliche Krankheitsfaktoren betrachtet, wie z.B. den erblichen darmkrebs: soll mann sich dann auch den Darm vorsorglich entfernen lassen ? Man kann das auf diverse Organbereiche ausweiten. Die weibliche Brust kann man - ohne Verlust eines lebenswichtigen Organes - entfernen, das ist richtig. Aber statt diejenigen jetzt zu bewundern, die - in völliger Gesundheit - ihre Brüste entfernen lassen, sollte man doch nach psychologischen Hintergründen für solch eine - unnötige - schädliche - Entscheidung fahnden, finde ich.
ich finde es auch geradezu gefährlich, wie in der Öffentlichkeit nun per Medien ein "Trend" hervorgezaubert wird, der medizinisch abzulehnen ist.
Perivisor
Anstelle von Unverständnis hört und liest man jetzt allerorten von "Bewunderung".
Das wundert mich - eigentlich nicht, zumal die Sensation heutzutage immer eher akzeptiert wird, als Sachlichkeit.
Im Fernsehen treten jetzt reihenweise "Ekschperten" auf, die dem geneigten Zuschauer wortreich erklären, dass der Patient/ die Patientin - nach intensiver Aufklärung - selbst entscheiden müsse.-
Ich habe das hier unter Psychologie gepostet, da mir der Strang am ehesten geeignet erscheint, handelt es sich doch um den Umgang mit Ängsten.
5-10% aller weiblichen Brustkrebse entstehen auf genetischem Hintergrund. Es gibt z.B. die BRCA 1 und BRCA 2, wahrscheinlich noch mehrere Gene, die das Risiko an Brustkrebs zu erkranken bis auf behauptete 80& steigern können.
Das in die Welt hinausgeblasen, erzeugt natürlich gewaltige Ängste. Und wenn jemand aus einer derart gefährdeten Familie hervorgegangen ist, ist die Angst verständlich.
Nicht verständlich ist für mich als Frauenarzt jedoch, dass tatsächlich die "Prophylaktische OP", also die vorsorgliiche Entfernung der Brust - ohne jedes Krankheitsanzeichen - eine vernünftige Option sein soll.
Wir haben heutzutage derart viele gute Möglichkeiten einer Früherkennung, dass bei Ausnutzung dieser Möglichkeiten das Restrisiko nicht höher ist, als nach vorsorglicher OP. Das wird m.E. von den befragten Fachleuten nicht deutlich genug betont. Wenn man andere erbliche Krankheitsfaktoren betrachtet, wie z.B. den erblichen darmkrebs: soll mann sich dann auch den Darm vorsorglich entfernen lassen ? Man kann das auf diverse Organbereiche ausweiten. Die weibliche Brust kann man - ohne Verlust eines lebenswichtigen Organes - entfernen, das ist richtig. Aber statt diejenigen jetzt zu bewundern, die - in völliger Gesundheit - ihre Brüste entfernen lassen, sollte man doch nach psychologischen Hintergründen für solch eine - unnötige - schädliche - Entscheidung fahnden, finde ich.
ich finde es auch geradezu gefährlich, wie in der Öffentlichkeit nun per Medien ein "Trend" hervorgezaubert wird, der medizinisch abzulehnen ist.
Perivisor