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verpflichtendes vorschuljahr? - nein, danke!

AW: verpflichtendes vorschuljahr? - nein, danke!

das letzte argument scheint mir halt doch ziemlich "ökonomistisch" zu sein, wie ein kniefall vor dem kapitalismus. wir haben diesem schon einiges geopfert, die wertvollen kinderjahre sollten wir vor allzu voreiligen wirtschaftsfreundlichen argumenten eher zu viel als zu wenig schützen.

Wir reden hier über ein Vorschuljahr, ein Jahr, was verglichen zur Lebensdauer einen verschwindend kleinen Teil ausmacht

es ist zwar nur ein jahr, aber nicht wenige psychologen schätzen die ersten kindheitsjahre sehr hoch ein, jedes kindheitsmonat prägt für die zukunft.. gerade der letzte zipfel kindheit soll - mmn - bes geschützt werden. ich würds eher umgekehrt formulieren: weils eh "nur" ein jahr ist - sollten wir es den kindern nicht auch noch wegnehmen.
 
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AW: verpflichtendes vorschuljahr? - nein, danke!

Die Kindheit schrumpft nur dann, wenn das Kind durch die Vorschule überfordert wird. Darauf müssen die Lehrer und die Eltern achten.
Sonst bleibt ja immer jeden Tag noch sehr viel Zeit, um "Kind zu sein". Werden die Kinder andererseits sich selbst überlassen, scheint mir die Kindheit auch nicht sehr kindgerecht zu sein.

Normalerweise sind aber Kinder zwischen 4 und 6 Jahren vorschulreif und wollen gefordert und gefördert werden, was in vielen Familien nicht beachtet wird/werden kann.
Gerade auch scheuen oder ängstlichen Kindern bietet die Vorschule die Chance, diese Aengste abzubauen usw. usf.
Die Motorik wird fachgerecht gefördert, auf genügend Bewegung als Ausgleich geachtet, die musische Förderung beginnt für viele erst hier...

U.a. ist aber die Vorschule eine grosse Hilfe, um evtl. Defizite des Kindes frühzeitig zu erkennen, durch Fachleute abklären zu lassen, zu diagnostizieren und eine Hilfe anzubieten.
Legasthenie (aber auch Dyskalkulie, ADHS) u.a. lassen sich bereits im Vorschulalter und bevor die Schriftsprache erlernt wird, festzustellen, was mir in diesem Zusammenhang erwähnenswert erscheint.
Aber auch die Talente des Kindes, die den Eltern vielleicht verborgen blieben, können durch die Vorschule entdeckt werden...

Die Eltern müssen sich vorgängig informieren, die Vorschulen mit dem Kind besuchen, um die geeignete auszusuchen... aber das ist dann vielleicht schon zu sehr aus der Kenntnis der französischen Verhältnisse geschrieben.
Das obenerwähnte gilt aber sicher gleichermassen für alle Länder.

Du hast vollkommen recht, deshalb geh ich jetzt auch nicht auf die einzelnen Argumente noch ein sondern poste miene eigene Erfahrung da die grad mal so um die 11-12 jahre zurück liegen^^

Jau also, da ich ein Kann Kind war, wurde ich erst mit 7 eingeschult. allerdings hab ich nicht 1 Jahr weiter den Kindergarten besucht sondern 1 jahr die Vorschule. Lief dann so ab 5 Tage die woche für eine bestimmte zeit( Stundenzeit weiß ich leider nicht mehr). Ich seheh es jetzt fast als einen Segen an das ich sie besucht habe, da wir langsam schon an den Schulalltag geöhnt wurden. Aber wie gesagt langsam und nicht wie bei einem wechseln von Kindergarten in die 1 klasse. Wir haben natürlich noch gemalt und gespielt, aber es fanden auch kleine Lerneinheiten statt und gab teilweise so eine Art Untericht in Sachen Musik und Kunst und so eine art Sachkundeuntericht. Diese einheiten waren aber kurz und für die Kinder eigentlich sehr gut geeignet. Sie wurden dann auch immer verlängert so das man langsam an die Minutenzahl in der Schule rankam. Auch pausen fanden regulär nach Schulalltag statt. Nach diesem Jahr hatte ich kaum Probleme mich ahn den Schulalltag zu gewöhnen, da es mir ja schon gezeigt wurde.

mfg
 
AW: verpflichtendes vorschuljahr? - nein, danke!

Ich würde die Kinder lieber spielen lassen.

Die Schule und das danach müssen genügen, um aus ihm ein pflegeleichtes Nutztier zu machen, was sich irgendwann über sein Leben beklagt.


Ehrlichgesagt wäre die Welt einen Hauch angenehmer, wenn wir „im Alter“ immernoch spielen würden und nicht vom „lernen“ unterbrochen würden. Wir warten lieber bis wir so abgewirtschaftet sind...und in der Therapie oder in der Reha wieder Malbuch und Bastelschere bekommen oder einen Rückenkurs zu rhythmischen Klängen, um dann organisiert spielen zu dürfen. So sind wir. Aber wir wissen ganz genau, dass Vorschule so und so „einzurichten ist“ um die kleinen zu fördern und zu fordern, damit es ihnen gut tut. Vor 200 Jahren wussten wir es auch. Und heute fragen wir uns, was die Menschen und was die Kinder so zermürbt....ja wir wissen und fragen und wissen und fragen....

Wenn die Vorschulklasse zum erlernen der „Muttersprache“ genutzt wird, kann man sie vielleicht auf die Kinder beschränken, die da noch nicht auf Norm gebracht wurden. Die Eltern können ihren Kindern dann ja selber erklären, warum sie ihnen das Jahr zugemutet haben. Vielleicht ja wegen dem Geld (als Migrationgrund der Eltern). Das währe gleich ein Grundkurs in Realitätssinn.

Bernd
 
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AW: verpflichtendes vorschuljahr? - nein, danke!

Ich bin generell auch dafür, Kinder aus reichen familien gehen, doch auch in private kindergärten in denen sie gefördert werden, die lernen bestimmt schon mit vier oder fünf rechnen. denen schadet es ja auch nicht, im gegensatz, dadurch kommen sie in der schule besser klar.
in nrw, gab (gibt?) es für kinder bei denen man der ansicht ist dass sie den schulaltag ncoh nicht schaffen würden, auch eine vorschulklasse, in der sie spielerisch auf die schule vorbereitet werden
 
spielerisch- dein Aberglaube

Sicher, es hört sich miesepert´risch an, aber glaubt ihr wirklich diesem "es muss nur spielerisch sein, dann tut es dem Kind gut"? Verstehst du nicht die Gedankengänge, die sich nur in DEINEM Kopf bewegen? Meinst du wirklich, dass du das verstehst, was ein Lebewesen verlangt? Du könntest dich mit der Geschichte der Pädagogik beschäftigen, mit dem was du jetzt siehst, um dich herum. Schlussfolgern. Ach...egal, macht einfach weiter so... Sperrt sie weg...dann habt ihr all das getan, was eure Köpfe hergeben...und seit/d fein raus.

B.
 
AW: verpflichtendes vorschuljahr? - nein, danke!

Kinder sind neugierig, wollen alles wissen - warum deren Neugierde nicht befriedigen, ihren Wissensdurst nicht stillen????

Das soll nicht bedeuten, dass wir Wissen in sie "hineinprügeln", sondern, dass ihnen das vermittelt werden soll, was ihrem entwicklungsbedingtem Auffassungspotential entspricht.
Dass dies am besten auf spielerisch-anschauliche Art geschehen soll, versteht sich von selbst.

Warum, schnitten die skandinavischen Länder bei der PISA-Studie am besten ab?
Weil diese Länder die Vorschule an die Spitze ihrer Bildungsagenda gesetzt haben.

Solange Kinder auf spielerischem Weg lernen dürfen, solange wird es ihnen weder schaden, noch sie ihrer Kindheit berauben.
 
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soweit ich weiss, beginnt in finnland die normalschulpflicht erst mit 7 und die vorschule mir 6. diesen vorschlag, den kindern nochn jahr kindheit zu schenken, um dann erst mit einem "muting in", einem spielerischen hineinwachsen zu beginnen, würd ich für gut halten.

ich hab das gefühl, dass die meisten kinder nicht gern in die schule gehn, wenns dort auch noch so "verspielt" zugeht. sie lernen lieber anders, ich weiss auch nicht, ob der natürliche spiel- und lerntrieb nicht doch eher beschnitten denn gefördert wird.
 
AW: verpflichtendes vorschuljahr? - nein, danke!

Wie überall ist es immer eine Frage des WIE.
Man nimmt doch keinem Kind ein Jahr der Kindheit weg, nur weil es zur Vorschule geht. Dort wird schliesslich niemandem was eingeprügelt. Auch sitzen die Kinder nicht zu Hause noch stundenlang über Büchern und büffeln. Für die Kinder ist das eher ein Spiel, wenn man es richtig gestaltet.

Ich kenne einige, die früher durch die Eltern zur Vorschule geschickt wurden und ALLE haben gesagt, dass sie ganz stolz waren, nicht mehr in den Kindergarten zu gehen und dass sie in der 1. Klasse weit weniger Probleme hatten.
 
AW: verpflichtendes vorschuljahr? - nein, danke!

Es gibt einen Aspekt, der hier noch nicht so direkt angesprochen wurde.
Sobald etwas zur Verpflichtung wird, verliert es an Lebendigkeit. Meine Enkel haben im Kindergarten nur so gesprüht vor Begeisterung, wenn sie etwas Neues hörten und selbst ausprobieren durften. Sie konnte schon Buchstaben schreiben und ein bisschen lesen, sie rechneten und zählten voller Freude und Lust am Tun. Der Große hat nun bald sein erstes Schuljahr hinter sich. Er gehört zu den Langsamen, zu denen, die Mühe haben, ihre Lektionen von der Tafel abzuschreiben. Er kann nicht verstehen, dass in der Schule nicht seine Fragen beantwortet werden, sondern dass ihm da nach einem vorgegebenen Lehrplan vorgesetzt wird, was er zu können hat.
Hier liegt mMn der Hund begraben. Viele Kinder verlieren die Lust am Lernen, weil sie mit Inhalten überschüttet werden, die an ihren Bedürfnissen und ihren Interessen vorbeigehen. Wer immer wieder erlebt, dass seine Wissbegierde ungestillt bleibt, der verliert den Glauben daran, dass er auch etwas für ihn Brauchbares erfahren könnte. Damit erzeugt unser Schulsystem abgestumpfte, uninteressierte Menschen.
Die Kinder lernen in der Schule "Du musst dich für das interessieren, was wir dir bieten, aber wir interessieren uns nicht für das, was du möchtest." Und dazu kommt noch die Beurteilung. Nicht die Lehrer werden beurteilt, ob sie ihren Unterricht auch ordentlich und sinnvoll durchführen, nein, die Kinder werden dafür auch noch gestraft, wenn die "Pädagogen" ihre Unfähigkeit ausgetobt haben.
Das alles, weil Pläne eingehalten werden müssen, auch von den Lehrern.

Es wäre mMn sinnvoller, den schon bestehenden Unterricht in der Pflichtschule wieder einmal zu entrümpeln. Vielleicht kann man die spielerische Methode der Vorschule auf ein paar Jahre ausdehnen.

Ich neige immer mehr zur Ansicht, dass Kinder nicht deswegen etwas lernen, weil sie in die Schule gehen, sondern trotzdem sie in die Schule gehen müssen.
 
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Goethe: Wüchsen die Kinder in der Art fort, wie sie sich andeuten, so hätten wir lauter Genies. ...

wann beginnen die kinder, ihre genialität zu verlieren, mit der (vor)schule?
 
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