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Vegane Kindertagesstätten

Giacomo hat seine Quellen genannt. Und kann es sicher nohmal tun. Da gehts um Ernährungswissenschaftler und Ärzte. Also hält er sich nicht für schlauer. Er saugt sich das ja nicht aus den Fingern.
Er erklärt, dass vegane Enährung nicht so einfach ist wie normale Mischkost, sondern recht kompliziert. Daher gibts dann wohl auch Empfehlungen von Ärzten für Kinder und Schwangere die sich vegan ernähren möchten.
Ich finde halt, man kann doch zugeben, dass eine gewählte Ernährungsform schwierig ist und zwar schwieriger als eine normale Mischkost. Das es leicht zu Unterversorgung kommen kann- wofür es ja auch Beweise gibt.
Sollte das also jemand lesen, der erwägt sich vegan zu ernähren, weiß er was auf ihn zukommt und er wird darauf achten, ob er nun Mangelerscheinungen hat. Das ist doch gut.
 
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80% der Sojaernte wird zur Fleischproduktion verwendet.

Eine Aussage wie diese ist mir zu pauschal, denn sie wird der Komplexität der landwirtschaftlichen Produktion nicht gerecht - und auch nicht der der Pflanze Sojabohne.

Denn aus der Sojabohne werden eine Reihe von Produkten hergestellt: Sojaprotein, Sojaöl, Sojalezithin und eben Sojaschrot als Tiernahrung. Darüber hinaus kann Soja zur natürlichen Stickstoffdüngung verwendet werden, denn er reichert mittels Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft im Boden an.

Sojaöl ist in Europa von eher untergeordneter Bedeutung, in den USA ist es jedoch das wichtigste Speiseöl der Haushalte, von der Lebensmittelindustrie gar nicht erst zu sprechen. Der verbleibende Rest - der Sojaschrot - dient als Tiernahrung. Was hier jetzt das "Nebenprodukt", das "Abfallprodukt" und was das "Hauptprodukt" ist: Das lässt sich mit dieser Bestimmtheit überhaupt nicht mehr sagen. Historisch war definitiv das Sojaöl das Hauptprodukt und der Grund für dessen Anbau. Heute steht Sojaöl in Konkurrenz zu anderen Ölen, im Wesentlichen Palm- und Rapsöl.
Im Übrigen: Bevor man das Aminosäureprofil von Sojaprotein um die 30er Jahre des 20. Jh. identifizierte, verwendete man auch schon proteinhaltige Tiernahrung zur Fleischproduktion. Nur war das damals Fischmehl - und wie dessen Produktion die Umwelt schädigt, darüber brauchen wir wohl nicht reden.

Das ist auch der grundsätzliche Schwachpunkt veganer Argumente: Pauschale Aussagen zu machen, die der Komplexität einer weltweiten Landwirtschaft und Handel nicht ansatzweise gerecht werden.
Nach min. 200.000 Jahren des Homo Sapiens als Jäger und Sammler, Jahrtausenden von Ackerbau und Viehzucht und der Milchwirtschaft lässt sich das alles gar nicht mehr sauber in "vegan" und "unvegan" trennen. Wieso ist Honig unvegan, eine Mandel aber, die zu 85% aus Kalifornen nur durch Bestäubung durch herangekarrte Bienenvölker zustande kommt, ist dann "vegan"?
Ein Landwirt in Afrika kann sich vielleicht nur einmal im Monat ein Huhn auf dem Tisch leisten, aber das hat er wenigstens. Oder mal ein Schwein, eine Ziege, die er mit "Abfällen" durchfüttert.
Tofu oder Cashewnüsse kann er sich nicht einmal im Erzeugerland leisten - und die Logistik, das möglich zu machen wird es auch viele Jahrzehnte weltweit nicht geben: Veganismus ist eine Kopfgeburt für reiche Wohlstandsmaden in den Industrieländern - und folgerichtig gibt es ihn überhaupt erst seit Mitte des 20. Jh.

Geschätzt rund 60% der von Menschen weltweit agrarisch genutzten Flächen ist Weideland, welches für einen Nahrungsmittelanbau überhaupt nicht geeignet ist. Der Veganismus wird an der Welternährungsproblematik nichts, aber auch gar nichts ändern, denn er setzt an den Ursachen des Hungers nicht an. Denn die sind politischer Natur: Korruption, Vetternwirtschaft, Kriege, Ausbeutung, Diktaturen und nicht zuletzt Klimaveränderungen und Überbevölkerung.

Daran wird sich nichts ändern, nur weil ein selbstgerechter Gutmensch hier seinen Räuchertofu isst und sich innerlich und äußerlich selbst auf die Schulter klopft, was für ein moralisch überlegener Mensch er doch ist.
Und vegane Rechenspiele ändern nichts an regionalen und überregionalen Bedingungen. Zumal die Geschichte der Landwritschaft zeigt, das man an "running systems" besser nicht herumdoktert. Denn gerade die größten Hungerkatastrophen der Geschichte mit Millionen von Toten wurden nämlich genau dadurch ausgelöst, dass irgendeine Diktatur meinte, die Landwirtschaft durch irgendeine Doktrin reformieren zu wollen.
 
Ich hab' verstanden. Du weißt es besser als alle Ärzte, Forscher und Ernährungswissenschaftler und wer was anders behauptet als Du ist ein Trottel der von nichts eine Ahnung hat.

Was für ein angemessener Kommentar.
Das Gegenteil ist der Fall: Meine Quellen, auf die ich mich beziehe, verweisen ihrerseits wiederum auf Hunderte von Ernährungswissenschaftler, Mediziner, Biologen und Chemiker. Von Quellen im Internet zum Thema halte ich in der Tat nichts und ganz betsimmt nichts von "netdoktor" o.ä.

Zum Studium vertiefenden Wissens verweise ich auf die mir vorliegenden Quellen:


(1) Prof. Dr. Ibrahim Elmadfa, Prof. Dr. Claus Leitzman
Ernährung des Menschen
5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, 2015, 790 S.
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

(2) Prof. Dr. med. Hinrich Kasper, Dr. med. Walter Burghardt
Ernährungsmedizin und Diätetik
12., überarbeitete Auflage 2014, 652 S.
Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag München

(3) Souci / Fachmann / Kraut
Die Zusammensetzung der Lebensmittel
Nährwert-Tabellen
im Auftrag des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
herausgegeben von der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie, Garching b. München
6., revidierte und ergänzte Auflage 2000, 1181 S.
herausgegeben von Heimo Scherz und Freidrich Senser, Stuttgart

(4) Biesalski / Bischoff / Puchstein (Hrsg.)
Ernährungsmedizin
Nach dem neuen Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer
4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, 2010, 1125 S.
Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart

(8) Hahn / Ströhle / Wolters
Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie
3., völlig neu überarbeitete Auflage 2016, 1180 S.
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart

(14) Prof. Dr. med. Hans Konrad Biesalski
Institut für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft Stuttgart
Vitamine und Minerale
Indikation, Diagnostik, Therapie
Georg Thieme Verlag Stuttgart, 2016

(15) Brigitte Hajeck-Lang
Handbuch Diäten
Adipositas und 40 weitere Krankheitsbilder individuell behandeln
1. Auflage 2011
Urban & Fischer Verlag, München
 
Ich finde auch, dass das etwas aggro rüber kommt.
Was die Ernährung angeht, so hatte ich das Thema in Verbindung zum Thema Pflege. Das es viele Menschen, gerade Senioren gibt die nur sehr wenig essen können( weil sie zB. Schluckprobleme haben oder sehr wenig Appetit) ist es wichtig, dass sie möglichst viel Nährstoffe während einer Mini- Mahlzeit abbekommen.
Gerade auch Proteine. Man beugt so Muskelschwund vor oder fördert die Wundheilung. Da greift man dann zumindest zu Jogurt.
Ich hatte allerdings nicht den komplexen Zusammenhang so wie Giacomo ihn beschreibt. Aber in Ansätzen ebenso.
 
Ich finde auch, dass das etwas aggro rüber kommt.
Ja Du hast recht. Es war agro und dafür entschuldige ich mich. Aber irgendwann nervt es, wenn alles was man schreibt gutmenschenideologischer Unsinn und nur Fleisch essen "gesund" ist.
Eigentlich wollte ich damit nur sagen, dass ich keine Lust mehr habe mich im Kreis zu "schreiben", denn egal was man schreibt, Omnivore wissen es besser.....
 
- sachliche Gegendarstellung - verstehe ich wirklich nicht

Hallo KANTIG:

Zu Ihrem Vorwurf-
In ziemlich kurzem Zeitabschnitt gab es hier schon einen Threat um Beweggründe um vegane Ernährung: Für und Wider. Und es wurde dort und hier -jeweils- bis in's Detail ausdiskutiert.

Dennoch versucht der User @Giacomo_S wiederholt in sermonartiger Weise, erwachsenen Menschen
"ihre ungesunde"
Ernährung vorzuhalten - bis zu seinem -dadurch- angeblich -von ihm beobachtet- kranhaften Klerus!

Niemandem stört seine, für ihn bevorzugte Nahrung: auch nicht Menschen, welche mit ihrer veganen Ernährung -gesundheitlich- rundum zufrieden sind; und welche erklärten, weshalb sie sich aus ethischen Gründen dafür -einst- entschieden hatten.
Es ist seine ellenlange, wiederholt-rechthaberische Schreiberei, die letztlich auf die Nerben geht!

Vielleicht fällt es Ihnen leichter diese aufdringliche Art zu durchschauen, würde jemand mit seinen Belegen versuchen, Ihnen immer wieder vorzuhalte, wiiiie ungesund sie doch leben!
 
Naja. "Stören". Wenn ihr mal kuckt was ihr überzeugten Veganer hier schreibt oder postet versucht ihr ja von eurer Ernährungsform zu überzeugen.
Als Nicht- Veganer reagiert man eben auch mal, wenn man ständig als eine Art emphatieloses Monster dargestellt wird. Die Veganer sinds auch, die ständig beleidigen und haben auch mit den Vorwürfen angefangen.
 
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