Giacomo_S
Well-Known Member
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Da wir keine Tiere zu Nahrungszwecken brauchen, weil wir weder klimatisch noch sonst wie dazu gezwungen werden (und da möchte ich jetzt nicht noch einmal das ganze Nährstoffthema durchkauen), ist jede Schlachtung ein Quälen von Tieren.
Aber ich.
Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) betrachtet die vegane Ernährung als ungeeignet für alle, die einen vergleichsweise erhöhten Proteinbedarf haben: Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende. Und sie sind keineswegs die einzigen Ernährungsexperten, die diesen Standpunkt vertreten - vielmehr vertritt eine überwiegende Mehrheit der Wissenschaftler diese Meinung.
Es ist zwar richtig, dass eine ausreichende Versorgung mit essentiellen Nährstoffen durch eine vegane Ernährung nicht unmöglich ist. Schwierig ist es allerdings schon.
Bei genauer Betrachtung stellen sich eine ganze Reihe von zu nehmenden Hürden:
- Es erfordert ein umfangreiches Ernährungswissen.
- Es erfordert einen ausgeklügelten Diätplan.
- Eine mehr oder wenige tägliche Zufuhr von Hülsenfrüchten ist unabdingbar.
- Die Sojabohne wird zum unentbehrlichen Lebensmittel.
- Es ist eine Supplementierung mit manchen Nährstoffen notwendig, mindestens mit Vitamin B12 und D (Vitamin A, Kalzium, Zink, Eisen, Jod).
- Es ist, um bestimmte Nährstoffe aufzunehmen, nicht nur wichtig, das man sie aufnimmt, sondern auch, wie, wann und in welcher Kombination.
- Ohne täglich selbst für sich zu kochen, geht's gar nicht.
- Die Disziplin und das Vermögen, das alles auch durchzuziehen.
Unmöglich ist das nicht - wenn man sein ganzes Tagewerk mit der Ernährung verbringt, quasi als spirituelle Lebensweise. Leider haben wir aber alle noch einen Alltag aus Studium, Haushalt und/oder Beruf zu bewältigen. Für nicht wenige ist das selbst kochen schon nicht immer zu schaffen.
Die vegane Ernährung weder bedarfsdeckend, noch gesund. Vielmehr handelt es sich um eine Mangelernährung, eine Kopfgeburt ohne historische und kulturelle Parallelen - weltweit. Es handelt sich um den (zum Scheitern verurteilten) Versuch, echte oder vermeintliche politische und gesellschaftliche Missstände durch ein vorgeblich besseres moralisches Verhalten beeinflussen oder gar verbessern zu wollen. Dabei kann man sich einreden, besser zu sein als andere, moralisch höher stehend, als Teil einer neuen Avantgarde.
Die Folgen sind klar und absehbar. Eine Zeitlang geht eine solche Fehlernährung gut, ein Jahr, vielleicht zwei. Der Körper verfügt über den einen oder anderen Speicher, bislang begann niemand sein Leben als Veganer. Aber dann ...
... kommt es zu Mangelerscheinungen. Wer einen Test machen will, der braucht nur einmal Schlagworte wie "Haarausfall", "Hautprobleme" und "Immunsystem" auf einem Veganer-, sogar Vegetarierforum in der Suche eingeben: Man findet sofort Dutzende Einträge. Einträge, in denen sich die Teilnehmer ihre Mangelerscheinungen mit medizinisch nicht existenten Begriffen schön reden: "Stoffwechselanpassungen" oder "Entgiftungen".
Es geht auch härter: Dieser Beitrag eines Ex-Veganers ist plakativ, aber er stellt mehr oder weniger kommentarlos Bilder veganer Internetaktivisten gegenüber, Anfangs und Jetzt:
Vegans: The Epitome of Malnourishment 3
Und vegane Kinder.
Auf mich wirken diese Menschen - oft nur wenige Jahre später - fehl- und mangelernährt, ja ausgehungert. Wie Menschen aus Entwicklungsländern oder Lagern. Vorzeitig gealtert. Unbewiesen, aber wie es scheint, haben so einige ihre vegane Ernährung mit psychischer Krankheit bezahlt. Es gibt jedenfalls nicht wenige Ex-Veganer, die darüber berichten.
Man mag einwenden, dass die gezeigten Beispiele Exoten und/oder Dilettanten sind. Schon möglich. Es bleibt aber die Frage, wie ein Otto Normalbürger eine ausreichende vegane Diät schaffen soll, wenn es noch nicht einmal die Aktivisten der eigenen Sache es auf die Reihe bekommen, auch nur ausreichend ernährt zu sein.
Vegane Kitas setzen der ganzen Kopfgeburt noch das i-Tüpfelchen auf.
Dem Grundgedanken nämlich, auf den in ganz ähnlicher Weise schon viele politische Bewegungen gekommen sind: Man landet bei der Pädagogik, aus der Überlegung heraus, dass der erwachsene Mensch durch seine - andere - Erziehung und Sozialisierung schon so vorbelastet, ja verdorben ist, dass seine Wandlung zum besseren Menschen unvollkommen bleiben muss. Dass eine "Erziehung zum neuen Menschen" bereits in der frühen Kindheit erfolgen muss. Auf die Idee kamen in der Moderne die Nazis, die Sozialisten und auch die 68er.
Herausgekommen ist dabei wenig bis nichts.