... und nochmals Herbst, bevor er vorbei ist ...

[wort-schatz]

Herbst

Astern so bunt, als der Sommer noch wäre.
Sonne und Wonne, die Wärme strahlt lebend uns an.
Halme gebeugt vom Gewicht ihrer Ähre.
Duft frischen Heus, das man atmend begreifen kann.

Lange und doch schon viel kürzere Tage,
Dunkelheit kämpft mit dem Licht, das doch niemals verliert.
Grad noch im Lot steht die ewig sonst pendelnde Waage,
wenn auch der Herbst schon das Ahnen des Sterbens gebiert.

Ein kleiner Schritt, ein Gewicht und es senkt sich die Schale
hin zu der Kälte und Dunkelheit, die uns erreicht.
Wintergedanken! - Und doch mit einem Male
seh’ ich den Vogel, der hin zur Sonne entweicht.

 

[plattbauer]

Herbt

Herbstlicher kann man den Herbst kaum beschreiben.Ja, ich möchte sogar
sagen, dass längst verstorbene sog. klassische Dichter bei diesem Gedicht
des Dichters Wortschatz wie die Hunde heulen müssten. Ich kenne nur einen modernen Dichter, der dem Wortschatz gleichkommt: Das ist der Dichter
Glühwürmchen, der immer dichter wird, je mehr er dichtet.

 

[wort-schatz]

Ich kenne nur einen modernen Dichter, der dem Wortschatz gleichkommt: Das ist der Dichter
Glühwürmchen, der immer dichter wird, je mehr er dichtet.

Auf plattem Land, Plattbauern plätten
und züchten Plattläuse, die hätten
in sich den Saft und auch die Kraft,
die Plattbauern noch platter macht.

Glühwürmchen schwitze aus den Rippen
sich Reime, endete als Kippen,
weil er dem zum Verwechseln ward,
als ihn ein Bauernschuh austrat.​

 

[Marianne]

Wortschatz, weils grad passt - thematisch, meine ich - ein Herbstgedicht von mir ....

liebe Grüße


Lurgrotte
Regen - nasse Blätter -
aus stacheligen Hüllen fallende Kastanien
prall rotbraun
in moderndem Ruch des Herbstes.

Betörend ist
später Kuss des Jahres,
liegt in dir
die Ahnung der kommenden Kälte

die Erinnerung an gedankenlose
Stunden der Vollendung.
Fortuna, dein Rad dreht sich
mir nicht mehr.

Alt und grau griff ich dir glücklos
in die Speichen!
Auch die sind nass und meine
Hände können dich nicht halten.

 

[lilith51]

Meine Herbstgedanken!

Herbst

Herbst ist Abschied und Hoffnung.
Herbst ist Tod und Auferstehung.
Herbst ist farbig und grau, kühl und warm,
nebelfeucht und sonnentrocken, trüb und klar.

Herbst ist alles und Herbst ist nichts.
Herbst bin ich, damit ich Winter
und wieder Frühling werden kann.

Herbst ist der Widerspruch in mir,
die Angst und die Sehnsucht,
die Verzweiflung und die Liebe,
Herbst mordet die Hoffnung
und gibt sie strahlend wieder zurück !

EM 4.10.98

 

[lacuna777]

Du wundervollster Baum aller Bäume
Siehst mich an jeder Jahreszeit
In Seeligkeit meiner tiefsten Träume
Verlierst Du nun Dein Kleid

Deine Früchte hast´ getragen
Deine Blüten sind verwelkt
Jedes Jahr dienst Du meiner Fragen
und dem Leben dieser Welt

Wenn Du zum weis(s)en Schlafe gehst´
Und Nebeltau an Deine letzen Blättern zerrt
Dann weiss ich, dass Du zu mir stehst
Und auch die Kälte mir den Weg nicht sperrt

Ich bleib wach, mein lieber Baum
So wenn Du schläfst, bin ich bereit
Und warte auf den Wintertraum
der leis und still in meine Seele schneit

lg
lacu

 

[Miriam]

Jahreszeiten

Den späten Herbst feiern,
Als wär's der frühe Frühling -
Der Schleier, der noch übrig,
Schmelzt
In der Glut der Sommersonne,
Die plötzlich
Für uns im Winter scheint...​

 

[plattbauer]

Herbst bis zum Erbrechen

Mit dem Dichter Wotrschatz ist der letzte Heimatdichter von uns gegangen.
Nun müssen die Menschen ihre Heimat wieder selbst abdichten. Schade!

plattbauer

 

[wort-schatz]

Hier spricht Kater Klaus ...

Mit dem Dichter Wotrschatz ist der letzte Heimatdichter von uns gegangen.
Nun müssen die Menschen ihre Heimat wieder selbst abdichten. Schade!
plattbauer

Jetzt muss ich aber mal Partei ergreifen
für meinen Herrn, den du so niedermachst.
Der Haufen Mist, der duftet unterm Fenster,
wo du gern sitzt und über alles lachst.

Ich sehe dich dort öfter schon mal schauen,
und höre ungewollt auch dein Geschwatze.
Obwohl du liebevoll und gütig bist,
ich mag dich nicht! Doch hast du eine Katze?