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Umweltprämie

mystic

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13. Januar 2009
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25
Was haltet ihr von der neuen Umweltprämie (auch Abwrackprämie genannt) vom Staat? Kann sie wirklich zum Umweltschutz beitragen?
 
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AW: Umwelprämie

Was haltet ihr von der neuen Umweltprämie (auch Abwrackprämie genannt) vom Staat? Kann sie wirklich zum Umweltschutz beitragen?

Also ich bitte dich.
Wer daran glaubt, der glaubt wahrscheinlich auch noch an den Weihnachtsmann.
Es ist schon eine Unverfrorenheit seitens der Politik, das als Umweltprämie zu bezeichnen. Wo soll der Nutzen für die Umwelt denn herkommen? Vom Energieverbrauch eines Kleinwagens (z. B. VW Polo) entfallen schon allein ca. 30 % auf seine Herstellung!
Mir hat das ganze eher den Anschein voreiligen Hysterie verbreitens, so wie das leider viel zu oft in politischen Entscheidungen festzustellen ist.

Von dem möglichen Mißbrauch mal ganz abgesehen.

http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/1403778?pageId=487890&moduleId=314636

Und ob es der deutschen Autoindustrie hilft ist auch eher zweifelhaft.

Aus meiner Sicht ist das ganze zu schnell und mit zu heißer Nadel gestrickt worden. Aber wen wundert das, wo wir doch (neben anderem) ein Wahljahr haben?
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AW: Umwelprämie

Nicht erhebt, sondern zahlt, lieber Oberhaensel. Du kannst „deinen Alten in Zahlung geben“ und bekommst bei Kauf eines Neuwagens/Jahreswagens (das sind die Dinger, die ohne jegliche Umweltbelastung produziert werden) für „deinen Alten“ noch 2.500 Euro (in Deutschland) Wo bekommt man „für seinen Alten“ sonst noch so viel ohne sich scheiden zu lassen...und hier spielt es keine Rolle, ob er schlecht hört, sieht, pleite ist oder zeugungsunfähig ist. Nichteinmal die Pflegekasse wird belastet.

1. Es ist bald Wahl.
2. Man muss „etwas tun“, weil das der Wähler will. Und man will der Automobilbrange etwas zustecken, weil es ungerecht währe, nur die Banker für ihre Misswirtschaft zu entschädigen und „siehe 1“.
3. Wenn man 2.500 Euro „gibt“, kauft der Kunde einen Neuwagen von sagen wir im Schnitt knapp 10.000 Euro. Die Steuermehreinnahmen der Umsatzsteuer (ESt/KörpSt/GewSt) werden dann jedoch nicht auf die 2.500 Euro berechnet, sondern auf die Gesamtkaufpreissumme. Mithin kommt ein erheblicher Teil der Zahlungen in Form von Steuermehreinnahmen (zumindest in 2009) wieder zurück. Kosten tut das deshalb m.E. vorerst wenig. Vorerst.
4. Im Grunde bewirkt man damit m.E. einerseits dass mancher Bürger seine ohnhin getroffene Kaufentscheidung vorziehet, dass mancher auch einfach zum Kauf verleitet wird und dass damit der Umsatz/Steuereinnahmen vermutlich in der auf den Förderzeitraum folgenden Zeit etwas sinkt. Die Summe ist möglicherweise beinahe gleich, nur kommt es zu einer zeitlichen Vorverlagerung der Zahlungsströme...ähnlich wie bei den sog. Sonderabschreibungen, bei denen ja auch nicht „Mehr Abschreibung“ verteilt wurde, sondern es nur zu einem zeitlichen „Raffen“ kam. Das führt jedoch zwangsläufig immer zu bestimmten Mitnahmeeffekten/Gestaltungen. Und zu Lasten der Zukunft.

Mancher Bürger wird etwas sparen, andere werden etwas kaufen, ohne das „es auch gänge“. Eine positive Wirkung auf das schwächelnde Wirtschaftswachstum wird es m.E. haben. Richtig umweltfreundliche Autos gibt es ja noch nicht...also bekommt die Automibilbrange wenigstens die Autos los, die scheinbar zumindest nicht mehr für die aktuellen Bedürfnisse der Kunden gebaut wurden und eine erste Rate für die vernachlässigte Forschung/Entwicklung deutlich sparsamerer Fahrzeuge. Es wird vielleicht der Schadstoffausstoß der Flotte leicht sinken. Die Einnahmen der KfZ-Rearaturbetriebe werden sinken, was mithin konjunkturschwächend wirkt und Mindersteuereinnahmen mit sich bringt. Und bei der Herstelllung neuer Fahrzeuge wird logischerweise wieder jede Menge Umweltbelastung entstehen. Aber das erklärt uns die Kanzlerin nach der nächsten Maus. (Ende September)

Bernd
 
AW: Umwelprämie

Angeblich sollen bis heute ca. 900.000 Anträge vorliegen, von anfangs 600.000 veranschlagten. Und das nach 2 Monaten?

Ich bin erstaunt, wie simpel man eine Herde Schafe manipulieren kann. Stehe da, die Arme baumeln schlapp herunter... und kann es nicht fassen. Ob die Menschen wissen, dass die Fahrzeuge bereits nach einem Jahr, also nach der Bundestagswahl, soviel an Wert verloren haben, wie sie hier „bekommen“ haben? Und ob die wissen, dass alles, was sie jetzt kaufen noch den umwelttechnischen Stand wie vor der „Umweltaspekte anregenden“ Krise haben?

Da will ich aber im Herbst auch 900.000 Stimmen für die Frau Merkel sehen. Sonst ist die Prämie zurückzuzahlen.

Zum Thema Zurückzahlen, hab ich grad was entdeckt. Die Abwrackprämie wird bei den Beziehern von Sozialhilfe als Einkommen angerechnet. Ob die das wohl überhaupt wissen? Finde das relativ verständlich, denn das Geld brauchen die ja nicht, sondern nur die, die genug verdienen. *schmunzel * Bei den Beziehern von Einkommen wird hingegen auf eine Besteuerung verzichtet. Hihi.
Quelle Wikipedia:
„... Die Umweltprämie muss nicht als Einkommen versteuert werden, wird jedoch auf Sozialleistungen des zweiten Sozialgesetzbuches (Hartz IV) als Einkommen angerechnet. ...“


Irgendwie Bananenland.
Bernd
 
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AW: Umwelprämie

Na ob das auch mal alles so seine Nachhaltigkeit hat, wage ich zu bezweifeln. Jetzt kaufen halt viele auf einmal, obwohl ein Kauf vielleicht erst für´s nächste oder übernächste Jahr angepeilt war, man kriegt ja -viele aber nur scheinbar- was geschenkt.
Ich vermute, in meiner vollständigen Ahnungslosigkeit, einfach mal, dass sobald die Prämie wieder abgeschafft wird, der Kaufwahn wieder ein Ende nimmt, und dann? Stehen die Jobs halt dann wieder auf der Kippe, nur zeitlich verzögert...

Die Gebrauchtwagenhändler sind jetzt die, die gucken müssen wie sie über die Runden kommen. Weil momentan alle lieber nen neuen Kleinwagen haben wollen, das ist ja der Trend, es werden ja vermehrt neue, kleine bzw. Autos aus dem Billig-Neuwagen gekauft.
Eine gut erhaltene Gebrauchtschüssel aus dem (bei Neukauf) hochpreisigen Bereich, wird momentan verschmäht -gibts ja keine Prämie- obwohl die Preise sinken, damit die Gebrauchten noch irgendwo eine Verkaufschance haben.
Und so mancher hat wohl bereits sein Auto auf dem Schrottplatz bestattet, obwohl es weit mehr wert war, als 2500€.

Also auch hier wieder nur "billig gewinnt"

Und der Umwelt dürfte damit nicht gedient sein, es dreht sich im Grunde doch alles nur um die Kohle.
 
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