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[TTIP & Co] Weltweiter Protest am Samstag, 18. April 2015

Mir schoss gerade spontan ein Gedanke in den Kopf, was bei diesem "Geheimabkommen" in Wirklichkeit längst verhandelt worden sein könnte, aber noch "in trockene Tücher" gebracht werden muss ......aber darüber will ich erst mal eine Nacht schlafen.......
Wünsche wohl zu ruhen - in den noch nicht trockenen Tüchern... ;)
 
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TTIP hin oder her ... ist sowieso schon nach zwoelfe.
Das fürchte ich auch. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich die Konzerne die Butter vom Brot nehmen lassen.
Vielleicht werden da und dort einige Schönheitkorrekturen angebracht, oder man gibt dem Kind vielleicht einen anderen Namen.
Am Ende aber wird sich der Stärkere sicher durchsetzen und das sind sicher nicht wir Verbraucher.
Die Konzerne ziehen an einem Strang, wärend auf der anderen Seite jeder ein bisschen politisches Kleingeld machen will und sein eigenes Süppchen kocht.
 
Wünsche wohl zu ruhen - in den noch nicht trockenen Tüchern... ;)

Danke! - Musste mir vor Lachen gerade tatsächlich ein Taschentuch für die Tränen besorgen! ;)

Zur Belohnung erzähle ich Dir von meinem irrwitzigen Traum, der mir als visionäre Kontemplation erschien, also mit der Wirklichkeit nun wirklich nichts zu tun zu haben braucht:

Es geht dabei - zusammenfassend gesagt - um das Unterlaufen von Jevons Gesetz.

Ich träumte von der "Verhinderungsmöglichkeit eines vollkommenen Marktes", der über die Zurückhaltung vollkommener Informationen zum Zwecke einer weitgehend marktfreien Sonderaushandlung von Preisen zum Zwecke der Betreibung von vollkommen risikolosen Arbitragegeschäften außerhalb ganz normaler Marktgeschäftszeiten traumhaft möglich wäre, - aber natürlich - bei Tag und bei Licht betrachtet - dem Bereich der Fabelwesenhaftigkeit des Geldes zugeordnet werden müsste.

Ist das nicht fabelhaft? ;)

Bernies Sage
 
Hm - von Wirtschaft verstehe ich nichts, ich musste also Jevons Gesetz erst mal googeln - es scheint mir aber ziemlich eindimensional zu sein;
auch auf dem Markt sind mehr Betrachtungsweisen möglich als der Preis allein - ein Beispiel:

Vor ein paar Tagen erhielt ich einen Brief von einem mir Unbekannten - eine wahre Fastenpredigt. Er hatte irgendwo einen Leserbrief von mir
gelesen, in dem ich mich über den Paketdienst bei einer online-Bestellung beschwert hatte.:
a) wäre es unmoralisch, einen privaten Paketdienst in Anspruch zu nehmen - ich hätte dem Versender vorher mitteilen müssen, dass ich außer
von der österreichischen Post von niemandem Pakete entgegennehmen würde, und
b) wäre es noch unmoralischer, Waren im Ausland zu bestellen, weil ich
i) dadurch den österreichischen Handel schädigen würde und
ii) durch den langen Lieferweg auch die Umwelt (LKW & CO2 etc...) :nein:
Ich wollte gerade vor Reue und Scham über meine Untat Harakiri begehen, als meine Frau ins Schafzimmer kam und mir das Schwert wegnahm :schaf:

Zum Dank auch eine Traumgeschichte, die, fürchte ich zumindest, außer den trockenen Tüchern auch nichts mit dem Thema zu tun haben wird :(
Vor langer Zeit [da muss ich wohl noch beweglicher gewesen sein als heute] war ich einmal (so Indiana-Jones-mäßig) mit irgendeiner Untersuchung
in einer ägyptischen Pyramide beschäftigt, als plötzlich eine in Tücher gewickelte Gestalt Anstalten machte mich zu attackieren. Wie jeder Abenteurer
weiß, sind Mumien unbesiegbar - ich gab also Fersengeld. Der Gegner sammelte es aber nicht auf, sondern verfolgte mich unbeirrt. Ich hetzte durch
die finsteren Gänge und musste dabei immer noch schneller laufen, weil sich irgendwelche automatischen Türen vor mir zu schließen drohten. Bei
einer schaffte ich es nur mehr mit einer Hechtrolle, konnte dadurch aber nicht mehr schnell genug aufstehen, um die nächste zu erreichen...
Ich drehte mich um, um meinen Verfolger in Augenschein zu nehmen - und lachte so laut auf, dass ich davon erwachte :D
 
TTIP Studie: Zunahmen transatl. Handel zu Lasten Intra-EU-Handel (c) 28.04.2015 KiLL0R
https://forum.geizhals.at/t865165.html
Da es grad wieder durch die Medien geistert, hier eine im Oktober 2014 publizierte Studie,
wonach "jedwede Zunahmen im transatlantischen Handel zu Lasten des Intra-EU-Handels
gehen und den Prozess der europäischen Wirtschaftsintegration umkehren würden".

Auf deutsch übersetzte executive summary (Übersichtlich zusammengefasste Aufzählung der negativen Prognose)
http://www.ase.tufts.edu/gdae/Pubs/wp/14-03CapaldoTTIP_ES_German.pdf

Auf deutsch übersetzte Studie zum Schmöckern:
https://ase.tufts.edu/gdae/Pubs/wp/14-03CapaldoTTIP_GR.pdf

Originalstudie: http://www.ase.tufts.edu/gdae/Pubs/wp/14-03CapaldoTTIP.pdf

Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft:
Zerfall, Arbeitslosigkeit und Instabilität in Europa


Jeronim Capaldo
Oktober 2014
Tufts University
Medford MA 02155, USA
http://ase.tufts.edu/gdae
Diese Übersetzung wurde vom Sprachendienst des Deutschen Bundestages im Auftrag des MdB Klaus Ernst (Bundestagsfraktion Die LINKE.) erstellt. Die mathematischen Anhänge A/B sind nicht enthalten. Es wird hierzu auf die Originalstudie verwiesen: http://
http://www.ase.tufts.edu/gdae/policy_research/TTIP_simulations.html

Kurzfassung
Die Transatlantische Handels-und Investitionspartnerschaft wird nach Angaben ihrer Befürworter das Wachstum in Europa und in den USA beleben. Von der Europäischen Kommission gestützte Hochrechnungen weisen auf ein positives, wenn auch zu vernachlässigendes Wachstum im Hinblick auf das BIP und persönliche Einkommen hin. Paradoxerweise zeigen diese Projektionen auch, dass jedwede Zunahmen im transatlantischen Handel zu Lasten des Intra-EU-Handels gehen und den Prozess der europäischen Wirtschaftsintegration umkehren würden.

Außerdem werden in letzter Zeit in der Literatur Probleme bei der einflussreichsten Bewertung der Auswirkungen der TTIP aufgezeigt. Nachweislich beruhen Hochrechnungen verschiedener Institute auf demselben Modell eines rechenbaren allgemeinen Gleichgewichts (englisch: Computable General equilibrium –CGE), das sich als Instrument für handelspolitische Analysen als inadäquat herausgestellt
hat.

In diesem Papier untersuchen und bewerten wir die Auswirkungen der TTIP unter Verwendung des Global-Policy-Modells der Vereinten Nationen, welches vernünftigere Annahmen über makroökonomische Anpassungen, Beschäftigungsdynamik und Welthandel verwendet. Wir prognostizieren, dass die TTIP zu einer Schrumpfung des BIP, der persönlichen Einkommen und der Beschäftigung führen wird. Außerdem gehen wir von einer Erhöhung der Instabilität an den Finanzmärkten und von einem weiteren Rückgang des
Anteils der Arbeitnehmer am BIP aus.

Nach einer Bewertung mit dem Modell der Vereinten Nationen scheint die TTIP den wirtschaftlichen Zerfall statt die Integration in Europa zu fördern. Zumindest kann man davon ausgehen, dass die amtlichen Studien keine solide Grundlage für eine fundierte Entscheidung zur TTIP sind.
 
Ich war auch auf Demo gegen TTIP, die dann letztendlich nur eine Kundgebung vornehmlich der Linkspartei war. Enttäuscht war ich über das mangelnde Interesse der bürgerlichen Mittelschicht. Es waren hauptsächlich alternative, recht linksextrem wirkende Menschen vor Ort. Verständlich ist mir das nicht. Unabhängig vom Freihandelsabkommen übernehmen immer mehr amerikanische Firmen europäische. Schon das allein hat langfristig Auswirkunge und eine Unabhängikeit von den USA ist kaum mehr denkbar. Wenn ich nur mein Samartphone einschalte, werde ich wüntend. Zahlreiche Apps, die von Google schon vorinstalliert waren kann ich nicht löschen, nur deaktivieren. Das hat zur Folge, dass ich nun alle drei Minuten von der Meldung "Leider wurden Google-Play-Dienste deaktiviert" terrorisiert werde. Egal wie oft man o.k. drückt, die Meldung schiebt sich vor jede Handlung und soll einen dazu nötigen, den Dienst wieder zu aktivieren, auch wenn man ihn gar nicht nutzen möchte. Schon jetzt gibt es keine Gesetze, die verhindern würden, dass Software mit diesen Eigenschaften auf dem deutsche Markt verkauft werden darf. Wie soll das in Zukunft werden, wenn die USA Europa verklagen darf, wenn erwartete Gewinne auf unserem Markt ausbleiben, etwa wegen einem Kaufboykott bestimmter Produkte seitens der Bürger?
 
Wir müssen denen das dann entweder abkaufen, liebe Daphne...oder wir zahlen ihnen eine Entschädigung in vergleichbarer Höhe. Völlig richtig. Wer das nicht bemerkt...und vorallem wem es nicht aufstößt, dass Firmenbosse und Politikerdarsteller das im Geheimen verhandeln, der wird wahrscheinlich als nächst lauteren Weckton einen Paukenschlag bekommen. Wir steuern sehenden Auges in eine Diktatur der Konzerne. Dann kannst du nichtnur deine komischen amerikanischen Apps nicht mehr deaktivieren, sondern auch die Entscheidungsträger. Normalerweise müssten wir alle in Massenpanik verfallen...stattdessen Aphatie. Bizarr.

Bernd
 
Wir steuern sehenden Auges in eine Diktatur der Konzerne. Dann kannst du nichtnur deine komischen amerikanischen Apps nicht mehr deaktivieren, sondern auch die Entscheidungsträger. Normalerweise müssten wir alle in Massenpanik verfallen...stattdessen Aphatie. Bizarr.
Bernd

Viele Menschen reagieren immer erst dann, wenn es schon zu spät ist. Politiker betreiben hier und da ein wenig Augenwischerei, indem sie vorgeben, den Bedenken der Bürger in den Verhandlungen Raum zu geben. Das Problem sind aber nicht Chlorhühnchen, sondern die Idee, dass überhaupt Hühnerfleisch aus Übersee importiert wird. Wozu?
Die Diktatur der Konzerne kann nur stattfinden, weil selbst ältere deutsche Politiker nicht begreifen wollen, dass das Wirtschaftswunder vorbei ist und Wachstum nicht endlos weitergehen kann. Diese ganzen Lobbyistengesetze sind der verzweifelte Versuch, den Status quo aufrecht zu erhalten, was aber dadurch, dass fernöstliche Produkte unseren Markt erreichen, schon seit Jahrzehnten ein sinnloses Unternehmen ist. Man muss den Tatsachen ins Augen sehen: Will man Lohndumping in Europa unterbinden, dann darf man keinen Import von Produkten von der anderen Hälfte der Erkugel zulassen. Für das Geld, was dort für die Produktion eines Elektrogerätes oder eines T-shirts aufgewendet wird, wird hier niemand mehr arbeiten gehen. Billigproduktion in anderen Ländern macht den deutschen Markt kaputt und kostet Arbeitsplätze. Aufgrund der drohenden Arbeitslosigkeit ist es den Konzernen erst möglich, Menschen zu erpressen für ein Gehalt zu arbeiten, von dem sie nicht leben können. Mit den Steuern der selben Arbeitnehmer, die aufstocken müssen, wird diese Sozialleistung finanziert. Das ist auch bizarr.

Nun ist man ja nicht naiv und hat begriffen, dass gewissen Entwicklungen nicht mehr rückgängig zu machen sind. Nur sollte man wenigstens dafür auf die Straße gehen, dass TTIP den Steuerzahler nicht auch noch für die Verluste amerikanischer Firmen in Haftung nimmt. Andernfalls sind nicht nur Arbeitnehmer Lohnsklaven von Konzerndiktatoren, sondern der private Verbraucher auch noch erpressbar in dem, was er kaufen soll.
 
Unabhängig vom Freihandelsabkommen übernehmen immer mehr amerikanische Firmen europäische. Schon das allein hat langfristig Auswirkunge und eine Unabhängikeit von den USA ist kaum mehr denkbar.

Hallo Daphne!
Kritisch erwähnst Du den Zustand, welchen wir bereits
u n a b h ä n g i g
vom Freihandelsabkommen eingenommen haben!

Diese ganzen Lobbyistengesetze sind der verzweifelte Versuch, den Status quo aufrecht zu erhalten, was aber dadurch, dass fernöstliche Produkte unseren Markt erreichen, schon seit Jahrzehnten

Auch beschreibst Du, dass Lobbystengesetze einen
status quo,
also einen doch längst seit Jahrzehneten-vorhandenen
Zustand aufrecht erhalten möchten!


drohenden Arbeitslosigkeit

Diese "drohende" Arbeitslosigkeit, welche Du auch andeutest, ist die nicht auch schon längst da?

Wie soll das in Zukunft werden, wenn die USA Europa verklagen darf

D a s
wäre sicher der wichtigste-vielleicht-noch mögliche
Punkt, auf welchen wir bei -vernünftigen!- Politikern
noch hoffen können - könnten(?!)
v e r h a n d e l n!
 
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Die (theoretisch) große Macht der Konsumenten.

Daphne_ schrieb:
...
Wenn ich nur mein Samartphone einschalte, werde ich wütend.

Zahlreiche Apps, die von Google schon vorinstalliert waren
kann ich nicht löschen, nur deaktivieren.
Das hat zur Folge, dass ich nun alle drei Minuten von der Meldung
"Leider wurden Google-Play-Dienste deaktiviert" terrorisiert werde.

Egal wie oft man o.k. drückt, die Meldung schiebt sich
vor jede Handlung und soll einen dazu nötigen,
den Dienst wieder zu aktivieren,
auch wenn man ihn gar nicht nutzen möchte.
...
Daphne_,
keines von den geschilderten Problemen tritt bei meinem Mobiltelephon auf.

Vielleicht liegt das ja daran, dass ich mir von den Propagandafritzen
nicht einreden lassen habe, unbedingt ein neues Mobiltelephon zu brauchen,
obwohl ich gar kein neues brauche, weil sich mein altes Handy heute noch
genausogut zum unterwegs Telephonieren eignet, wie vor 8 Jahren.

Und das ist genau das, wozu ich mir das Mobiltelephon zugelegt habe.

Als Konsumenten werden wir die Produzenten nur dann wirklich
"richtig erziehen" können, wenn wir auch konsequent mit unseren
Entscheidungen beim Kauf (bzw. eben Nicht-Kauf) zu Verstehen geben,
was sich die Produzenten irgendwo hinstecken können.

Solange sich viele Konsumenten zuerst stundenlang vor dem Geschäft
anstellen, damit sie nur ja zu den Allerersten gehören,
die mit dem allerneuesten Spielzeug prahlen können,

solange wird es mit der Erziehung der Produzenten nicht klappen,
da können diese Leute hinterher noch so laut darüber schimpfen,
was dieses Zeugs für ein Schmarrn ist.

Solange jedes Jahr nahezu 2 Milliarden Stück von diesen Dingern
verkauft werden, solange werden die Produzenten eben genau das
anbieten, was ihnen am meisten einbringt.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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