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Trailer ruiniert Film

Gljiva

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15. August 2016
Beiträge
685
Ich bin der Meinung, dass, mit sehr wenigen Ausnahmen, alle gängigen Trailer und Vorschauen, sowie auch Buchrückseitenhandlungsüberblicke, durch ihre Ausführlichkeit und Ihre einseitige Fokussierung auf die besten (manchmal sogar alle lustigen) Momente, vollkommen die Spannung zum dazugehörigen Film bzw. zugehörigen Buch ruinieren. Zumindest sofern man sie vorab sieht. Einzige mögliche nachträgliche Umgehung des Problems laut meiner Erfahrung: lange genug warten, bis man die Handlung des Trailers wieder vergessen hat, bevor man sich den tatsächlichen Film einverleibt.
Interessanterweise hab ich erst einen einzigen Menschen getroffen, der hier meiner Meinung ist.
Bin ich auch in diesem Forum hier mit meiner Meinung allein?
 
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Welche Argumente hatten alle Anderen, nicht deiner Meinung zu sein ?

Btw, die Mehrheit der Kinobesucher wussten schon vorab, dass die Titanic am Ende untergehen wird. Das tat aber dem Besucheransturm keinen Abbruch.
 
die Mehrheit der Kinobesucher wussten schon vorab, dass die Titanic am Ende untergehen wird. Das tat aber dem Besucheransturm keinen Abbruch.
Da hast du wahrscheinlich Recht. Aber genau deshalb kann ich nicht so richtig nachvollziehen, wieso jene Kinobesucher das Filmerlebnis dann tatsächlich noch als Erlebnis empfinden.
Ich habe mir in der Folge deines Kommentars eben den Original-Trailer zu Titanic angesehen. Und dabei habe ich festgestellt, dass jene Kinobesucher, die den Trailer vorab gesehen haben, nicht nur über das Untergehen der Titanic als tragisches Ende informiert gewesen sein müssen, sondern auch über allerhand spannende Szenen sowie die entscheidende Info, wer mit wem eine Liebesbeziehung haben wird, im Bilde waren. Für mich ist so etwas dann kein Filmerlebnis mehr, wenn dieses nur noch darin besteht, die durch den Trailer bereits bekannten aufregenden Szenen mit unwichtigen noch unbekannten zu einem vollständigen Film zusammenzufügen, dessen gesamte Handlung ich mir im Vorfeld ohnehin schon denken kann.
 
Da hast du wahrscheinlich Recht. Aber genau deshalb kann ich nicht so richtig nachvollziehen, wieso jene Kinobesucher das Filmerlebnis dann tatsächlich noch als Erlebnis empfinden.
Ich habe mir in der Folge deines Kommentars eben den Original-Trailer zu Titanic angesehen. Und dabei habe ich festgestellt, dass jene Kinobesucher, die den Trailer vorab gesehen haben, nicht nur über das Untergehen der Titanic als tragisches Ende informiert gewesen sein müssen, sondern auch über allerhand spannende Szenen sowie die entscheidende Info, wer mit wem eine Liebesbeziehung haben wird, im Bilde waren. Für mich ist so etwas dann kein Filmerlebnis mehr, wenn dieses nur noch darin besteht, die durch den Trailer bereits bekannten aufregenden Szenen mit unwichtigen noch unbekannten zu einem vollständigen Film zusammenzufügen, dessen gesamte Handlung ich mir im Vorfeld ohnehin schon denken kann.

Ein Erlebnis wird dann eines, wenn es Emotionen hervorruft. Überraschung ist nur eine der Vielzahl an Emotionen, derer ein Mensch fähig ist. Warum machen Menschen Fotos ? Bilden sie doch nur etwas ab - und das dazu noch stumm und statisch - , was sie schon - und zwar live - erlebt haben. Warum sehen sich Menschen gute Filme mehrmals an oder lesen gute Bücher öfter als einmal ? Meinst du nur, weil sie inzwischen wieder Teile des Inhaltes vergessen oder den Film / das Buch nur teilweise verstanden hätten ? Emotionen lassen sich abrufen und wiederbeleben. So gibt es sicherlich viele, die sich die Titanic viele Male angeschaut haben, und haben jedes mal geweint. Zusätzlich in dem Wissen, dass im Film alles nur gespielt wurde.

Natürlich kommt es da und dort vor, dass die Erwartungen nach einem reißerischen Trailer durch den Film nicht erfüllt werden, und man nach dem Film enttäuscht ist. Dann war, je nach Sichtweise, der Film zu schlecht oder der Trailer zu gut - aus der Sicht des Konsumenten.

Da denke ich an Andre Heller, der meinte "Die wahren Abenteuer sind im Kopf". Ein Film ist kein Träger von Emotionen, nur ein Trigger.
 
Warum machen Menschen Fotos ?
Na für Freunde halt.
Warum sehen sich Menschen gute Filme mehrmals an oder lesen gute Bücher öfter als einmal ? Meinst du nur, weil sie inzwischen wieder Teile des Inhaltes vergessen oder den Film / das Buch nur teilweise verstanden hätten ?
Also bei mir ist das schon so, dass ich Bücher nur erneut lese, wenn ich die Handlung vergessen habe.
 
Na für Freunde halt.

"Für Freunde" Fotos machen ist aber nur einer von vielen, vielen Gründen.
Die weitaus meisten Privatfotos werden für den Eigengebrauch gemacht - und da stelle ich dir die Frage, warum das wohl so sein mag.
Zeigen sie doch Bekanntes. Analog die Frage, warum viele Menschen Fotos von ihren Partnern oder Kindern mit sich herumtragen. Wo sie
jene Personen doch schon kennen.

Also bei mir ist das schon so, dass ich Bücher nur erneut lese, wenn ich die Handlung vergessen habe.

Nur die Handlung oder generell den Inhalt ?
Falls den Inhalt, was motiviert dich dann, das spezielel Buch zu lesen ? So ganz ohne Inhaltskenntnis oder zumindest Vorstellung davon weißt du ja auch nicht, ob es ein interessantes Buch sein mag.
 
"Für Freunde" Fotos machen ist aber nur einer von vielen, vielen Gründen.
Die weitaus meisten Privatfotos werden für den Eigengebrauch gemacht - und da stelle ich dir die Frage, warum das wohl so sein mag.
Zeigen sie doch Bekanntes. Analog die Frage, warum viele Menschen Fotos von ihren Partnern oder Kindern mit sich herumtragen. Wo sie
jene Personen doch schon kennen.
Dann halt auch zur Erinnerung, wenn man sich an bestimmte Gegebenheiten nicht mehr erinnern kann. Aber irgendwie ist "Fotos machen" auch wieder etwas weit weg vom eigentlichen Thema.
Nur die Handlung oder generell den Inhalt ?
Falls den Inhalt, was motiviert dich dann, das spezielel Buch zu lesen ? So ganz ohne Inhaltskenntnis oder zumindest Vorstellung davon weißt du ja auch nicht, ob es ein interessantes Buch sein mag.
Das ist ein Problem, da hast du Recht. Deshalb lese ich auch, soweit es sich vermeiden lässt, keine Inhaltsangaben mehr, sondern nur die ersten paar Seiten vom Buch. Dann weiß ich, ob mir der Schreibstil gefällt und falls die Handlung nichts für mich ist, hatte ich halt Pech.
Betreffend Film: Ich finde ja nicht, dass Trailer grundsätzlich keinen Sinn machen. Ich bin nur der Meinung, dass sie meist viel zu viel verraten, weil - zumindest meinem Gefühl nach - in den Produzenten des Trailers scheinbar Filmregisseure verloren gegangen sind. Weil sie viel zu viel Handlung mit reinpacken und das Ergebnis mehr eine Zusammenfassung des Filmes ist, anstatt, wie es für mich Sinn machen würde - ein Medium, das Spannung erzeugt und auf den Film neugierig macht. Ich habe schon auch Trailer gesehen, die mich neugierig gemacht haben. Falls mir welche unterkommen, poste ich gerne den Link.
 
Dann halt auch zur Erinnerung, wenn man sich an bestimmte Gegebenheiten nicht mehr erinnern kann. Aber irgendwie ist "Fotos machen" auch wieder etwas weit weg vom eigentlichen Thema.

Ich denke nicht, dass Fotos hauptsächlich zur Erinnerung an Vergessenes dienen. Wie sollten sich damit auch die Fotos von Angehörigen in der Geldbörse erklären. Das Gemeinsame ist, dass Fotos, Filme und Bücher nicht primär "neue Information", sondern Gefühle bringen sollen.

Das ist ein Problem, da hast du Recht. Deshalb lese ich auch, soweit es sich vermeiden lässt, keine Inhaltsangaben mehr, sondern nur die ersten paar Seiten vom Buch. Dann weiß ich, ob mir der Schreibstil gefällt und falls die Handlung nichts für mich ist, hatte ich halt Pech.

Ja, zu diesem Zeitpunkt hast du dir das Buch aber schon angeeignet. Die Inhaltsangaben sollen schon vorher wirken, jemanden dazu führen sich das Buch anzueignen.


Betreffend Film: Ich finde ja nicht, dass Trailer grundsätzlich keinen Sinn machen. Ich bin nur der Meinung, dass sie meist viel zu viel verraten, weil - zumindest meinem Gefühl nach - in den Produzenten des Trailers scheinbar Filmregisseure verloren gegangen sind. Weil sie viel zu viel Handlung mit reinpacken und das Ergebnis mehr eine Zusammenfassung des Filmes ist, anstatt, wie es für mich Sinn machen würde - ein Medium, das Spannung erzeugt und auf den Film neugierig macht. Ich habe schon auch Trailer gesehen, die mich neugierig gemacht haben. Falls mir welche unterkommen, poste ich gerne den Link.

Der Trailer soll jemanden dazu bringen sich den Film anzusehen. Anscheinend funktioniert das prinzipiell, ansonsten würden nicht so viele Geld für die Produktion und Sendung von Trailern ausgeben.
Dass für dich Trailer immer so etwas wie Spoiler sind kann ich zwar verstehen, aber du gehörst damit zu einer Minderheit. Die Trailerproduzenten richten sich aber nach der Mehrheit bzw muss sich danach richten.
 
Das Gemeinsame ist, dass Fotos, Filme und Bücher nicht primär "neue Information", sondern Gefühle bringen sollen.
Damit hast du wohl etwas Bedeutendes auf den Punkt gebracht, das mir nicht so bewusst war.
Der Trailer soll jemanden dazu bringen sich den Film anzusehen. Anscheinend funktioniert das prinzipiell, ansonsten würden nicht so viele Geld für die Produktion und Sendung von Trailern ausgeben.
Dass für dich Trailer immer so etwas wie Spoiler sind kann ich zwar verstehen, aber du gehörst damit zu einer Minderheit. Die Trailerproduzenten richten sich aber nach der Mehrheit bzw muss sich danach richten.
Ja, offensichtlich gehöre ich hier der Minderheit an, was es mir oft schwer macht. Besonders dann, wenn ich, bereits im Kino befindlich, mir zwangsmäßig vor dem eigentlichen Film Trailer neuer Filme einverleiben muss.
 
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Ja, offensichtlich gehöre ich hier der Minderheit an, was es mir oft schwer macht. Besonders dann, wenn ich, bereits im Kino befindlich, mir zwangsmäßig vor dem eigentlichen Film Trailer neuer Filme einverleiben muss.

Sich dem im Kino zu entziehen ist schwierig. Die Lösung wäre eventuell der Kauf der CD und die Trailer entweder überspringen (falls möglich), auf lautlos stellen und nicht hingucken oder den Fernseher abdrehen. Nach den Trailern landest du zumeist im Hauptmenü - nach 10 Minuten sollten die Trailer vorbei sein, dann kannst wieder hingucken bzw den Fernseher einschalten. :)
 
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