• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

The Serious Way: Irakkrise

Hallo Alzii,

ja, in der Tat kleine Störungen, sehr bedauerlich. Jedoch auf Grund der Tatsache, dass der Mensch sich - von seiner Waffen- und Militärpotenz ausgehend - längst selbst vernichten könnte, widerum erstaunlich wenig. Zumal die Woelfin auch Orte aufgezahlt hat, in denen lediglich die Gefahr von Unruhen, also derzeitige Anspannungen, herrschen, jedoch ansich äußerlich noch friedlich sind. Würde man jener Liste sämtliche friedlichen Länder gegenüberstellen, worauf ich bewusst verzichte, so wäre die Relation, von der ich im anderen Beitrag, auf welchen du dich sicherlich beziehen willst, stets gesprochen habe, klar ersehbar.

Grüße,

Philipp
 
Werbung:
Hallo Alzii,

nun zu deinen Fragen:

1) Bist Du der Meinung, daß Angriffskriege "rechtmäßig" sind?

Diese Frage ist zu allgemein gehalten. Ich verfüge über kein einseitiges "ja" und "nein" Meinungbild, meine Meinungsbilder setzen sich stets aus einem komplexen Kontext zusammen.

2) Bist Du der Meinung, wir hätten den Status des totalen Friedens?

Einen relativen Status des totalen Friedens, ja. Ich verstehe aber nicht, weshalb du mir diese Frage stellst. Ich habe schließlich eine ähnliche Aussage bereits getätigt und diese in den meisten meiner bisherigen Postings bereits ausführlichst dargestellt und erklärt.

3) Bist Du Dir über den Wortsinn von "total" und von "Frieden" im Klaren?

total = gänzlich

Frieden = Zustand, in welchem Konflikte nicht mit Waffengewalt, sondern durch Diplomatie (Verhandeln) beigelegt werden.

4) Glaubst Du, daß Menschen, die sich für den Frieden und gegen Kriege und Gewalt einsetzen, dazu beitragen, daß daß solche Kriege erst entstehen?

Nein, das glaube ich nicht. Es kommt jedoch auch auf die Art und Weise des "Einsatzes" an. Wie begegnen wir der Kriegsproblematik, verdrängen und unterdrücken wir diese, oder versuchen wir, uns der Problematik zu stellen und somit stets aufs neue zu problematisieren. Nur durch eine dauerhafte Auseinandersetzung mit der menschenimmanenten Aggression, kann jener auf Dauer ein hintergründiger Standpunkt beigemessen werden.

Oder wie ich es damals (vor 6 Jahren) in meinem Antrag auf Kriegsdienstverweigerung formulierte: "Man kann Konflikte durch Unterdrückung zwar mittelfristig verhindern, nicht jedoch längerfristig lösen, da dann nur der äußere Umstand den Konflikt unterbindet, nicht aber das Denken der Menschen."

5) Soll man Menschen, die sich anscheinend unter den Schrecken eines Krieges nichts vorstellen können oder wollen, auf die Grausamkeiten von Kriegen aufmerksam machen?

Schwierige Frage, denn es kann unterschiedliche Gründe geben, weshalb Menschen sich unter "Krieg" nichts vorstellen können. Vielleicht ist ihre Distanz zu kriegerischer Konfliktlösung derart groß, dass sie den Krieg als Konfliktlösung erst garnicht in ihre Überlegungen miteinbeziehen. So hat es durchaus Völker gegeben, die tatsächlich in absoluter Harmonie koexistierten, da ihre Gesellschaftordnung keinerlei Gewaltpotential kannte. Wenn man solche gewaltfreien Menschen nun mit Gewalt konfrontiert, dann bestünde doch die Gefahr, dass diese sich der Gewalt ungewollt wieder annähern.

Du verbindest jedoch vermutlich in der Hauptsache den Aspekt ver Abschreckung mit deiner Frage. Nach dem Motto: "Schaut was da alles schlimmes passiert, also lasst es folglich lieber bleiben". Natürlich ist der grundlegende Gedankengang richtig, aber leider etwas zu einseitig. Denn durch Abschreckung wurde Gewalt bislang nur bedingt verhindert. Nehmen wir einmal die Todesstrafe in den USA als Beispiel. Diese Strafe, welche vor dem menschlichen Leben keinen Respekt kennt, soll tatsächlich Gewalt durch Abschreckung unterbinden. Dass dieses nicht der Fall ist, das wird durch Statistiken eindeutig offensichtlich. So ist die Mordrate in den amerikanischen Staaten, in welchen die Todesstrafe praktiziert wird (z.B. Texas), seither sogar noch gestiegen. Dennoch ist die Idee der Abschreckung, neben einem emotional begründeten Rachedenken, weiterhin Grund genug, um diese menschenverachtende und höchst primitive Art der Bestrafung zu legitimieren.

Nein, wir sollten weiter denken, nicht an den oberflächlichen Gegebenheiten herumkratzen, sondern uns vermehrt den Ursachen und Hintergründen zuwenden. Aber dies habe ich in meinen obigen Postings bereits mehr als ausführlich dargelegt.

Ich bin zwar gegen Gewalt, allerdings käme ich nicht auf den paradoxen Gedanken, diese Ansichten mit gewaltvollen Mitteln - wie etwa einseitiger Unterdrückung oder Verdrängung von Problematiken - einfordern zu wollen.

Viele Grüße,

Philipp
 
Philipp:
1) Bist Du der Meinung, daß Angriffskriege "rechtmäßig" sind?

Diese Frage ist zu allgemein gehalten. Ich verfüge über kein einseitiges "ja" und "nein" Meinungbild, meine Meinungsbilder setzen sich stets aus einem komplexen Kontext zusammen.

Da die Antwort ausweicht, nehme ich einmal an, daß Du unter bestimmten Umständen Angiffskriege für ein legitimes Mittel hälst, Philipp.

Andererseits behauptest Du, ein Pazifist zu sein.
Ein Pazifist lehnt aber Kriege grundsätzlich ab (das ist die Wortbedeutung von "Pazifismus").
 
Hallo Alzii,

ich hatte mich hierzu schon im anderen Thread geäußert, ich dachte eigentlich, dass jene Äußerung meine Einstellung zur Thematik relativ gut darbietet:

"Ich, als überzeugter Pazifist, befürworte beileibe keine Kriege, auch wenn du mir dies neuerdings zu unterstellen scheinst. Ich befürworte aber auch nicht, dass eine einseitige Haltung einen konstruktiven Meinungsaustausch von vornherein unmöglich macht. Und Politikfähigkeit ist für mich vor allem die Fähigkeit, auch andere Perspektiven und Standpunkte nachvollziehen zu können, was noch nicht heißt, dass man diese befürwortet."

--->Du siehst, Alzii, ich bin davon überzeugt, dass Kriege immer nachteilhaft sind und in keinem Konflikt als ideale oder gar einzig mögliche Lösung angesehen werden können. Ebenso bin ich aber auch ein Mensch, der kein Prinzipienreiter ist, sondern einer, der - wie ich auch schon erwähnte und verdeutlichte - wenn irgend möglich situativ wertet und daher keiner Situation fixe Kategorien oder Prinzipien überstülpen möchte.

Insofern hast du Recht, ich entspreche wahrscheinlich nicht dem, was du unter einem überzeugten Pazifisten verstehst, denn ich sehe mich nicht als "nur" Pazifist Mensch, sondern eher als "auch" Pazifist Mensch. Das heißt, ich denke und werte vor allem selbständig und ordne meine Person nicht in fest definierte und somit zwangsläufig versteifte und unflexible Verhaltenskategorien ein, deshalb sehe ich mich nicht in der Lage, auf eine Frage eindeutig und einseitig zu antworten, die einen vollkommen generalisierten Meinungsanspruch aufweist, so wie das bei deiner obigen Frage unzweifelhaft der Fall war.

Nochwas, gerade das kategorische Denken ist es, das Kriege zumeist ermöglicht oder jedenfalls begünstigt. Menschen haben einen festen, starren Standpunkt/Überzeugung und sind daher kaum in der Lage, den Standpunkt anderer Menschen nachzuvollziehen und sich damit offen und unvoreingenommen auseinanderzusetzen. Wenn man sich also in feste Kategorien hineindenkt und darüber das unvoreingenommene Werten und Denken verlernt, dann erfüllt man selbst bereits diejenigen Grundbedingungen, welche es für einen kriegerischen Konflikt vor allem benötigt, nämlich die absolute Unfähigkeit zum offenen und um- und weitsichtigen Diskurs. Mitunter darum bin ich meist kein Freund von festen Kategorien oder Meinungsbildern, sie verunmöglichen oftmals eine breite Sicht der Dinge und begünstigen die Heranbildung einer Scheuklappenmentalität.

Viele Grüße,

Philipp
 
Hiebe deinen Nächsten!

Es ist schon klar, daß die Pazifisten die wahren Kriegstreiber sind - wenigstens nach einer perversen Logik, der zu folgen ich außer Standes bin.

Es sind auch immer die friedliebenden Menschen, die von den Kriegstreibern angegriffen werden - das ist jedenfalls die Erfahrung, die ich in diversen Foren gemacht habe.

Und seltsamer Weise stammen die "Angreifer" bis jetzt immer aus christlichen Ställen.

Das Christentum ist eben unleugbar aus einer Soldatenreligion entstanden (Mithras, der Heilsbringer der römischen Legionäre).
Hitler war Katholik ...
Die Bushs nennen sich ebenfalls Christen ...
 
Werbung:
Original geschrieben von Alzii
Gerade sein christlicher Glaube legitimiert doch seine Angriffskriege:
Bush ist der Gute und kämpft gegen das Böse (die Achse des Bösen - evil).

Diesbezüglich hat auch der Christengott ziemlich gewütet:
Sintflut, etwa 100 Millionen Menschen und fast alle Tiere vernichtet (sind Tiere denn nicht leidensfähig? welche "Sünden" haben sie begangen, um vom wütenden Christengott ersäuft zu werden?) , Sodom, Gomorrha, die Ägypter, ...

ja, Bush wandelt auf "guter" christlicher und jüdischer Tradition - Kreuzzüge, Inquisition, Hexenverbrennungen ...

er führte christlich gerechtfertigte Kreuzzüge gegen Afghanistan (böse Islamfundis) und gegen den Irak (böse Terroristen mit Massenvernichtungswaffen).

AlZII!!!!!!!!1

aLsp Djihad ehißt eigentlich übersetzt dass Gläubige alles dran stzen müssen , sich von ihem inneren Schweinehund (lass mich das für dich mal so formulieren) zu befreien - sprich innerer Frieden- erlösung von affekten.

natürlich gibt es das auch im isalm , genausso wie die INSTITUTION kirche , machtgierige Mullahs, die da nach belieben heruminterpretieren. bibel, koran, etc. das sind alles bücher, die sehr viel mit bildern arbeiten! aber es gibt nur sehr wenige, die das , was zwischen den zeilen steht, auch RICHTIG verstehen und verwerten!!! hexenverbrennungen haben doch nichts mit der christlichen Glaubensaffassung zu tun. auch wenn du mit dem AT argumentierst .das AT beschreibt sehr viel von der Auffassung der Dinge (gesellschaftlich betrachtet) die zur damaligen zeit herrschten!!!


zu BUsh: er und viele dieser Falken in der regierung (viele im senat) gehören dem christlich FUNDAMENTALISTISCHEM lager n- so einer art sekte , die sich "die Familie" nennt.

SEINE theatralischen Rden vor der Öffentlichketi sprühen geradezu von dieser Floskelei ..... kein klar denedner mensch wird davon überzeugt sien, dass man das Böse in einem
land personifizieren kann, ... außer.... ??????;)
 
Zurück
Oben