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Rülpsende Elche

E

Ela67

Guest
Diese Meldung ist schon nicht mehr ganz neu (ca, 2-3 Wochen), ich bin aber erst heute per Zufall darauf gestossen:

Auch die Verdauungsvorgänge von Elchen tragen nach Erkenntnissen norwegischer Wissenschaftler zur Erderwärmung bei. Ein ausgewachsener Elch stoße mit seinen Rülpsern alljährlich 100 Kilogramm des Treibhausgases Methan aus, sagte Forscher Odd Harstad von der norwegischen Universität für Biowissenschaften am Mittwoch. Umgerechnet entspreche dies einer Menge von 2,1 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) - soviel, wie bei einem Hin- und Rückflug von Oslo nach Santiago de Chile freigesetzt wird. Bei einer geschätzten Zahl von 140.000 Elchen allein in Norwegens Wäldern entspreche dies CO2-Emissionen von rund 294.000 Tonnen CO2 im Jahr.

So, also! Jetzt wissen wir's endlich, die Elche sind schuld. Da Elche aber bekanntlich Sympathieträger sind, ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass der Elchbestand zur Rettung des Klimas drastisch reduziert wird.
Als eine Art Kompensation haben die Elche nun vorgeschlagen, künftig auf ihre jährlichen Flugreisen nach Santiago de Chile zu verzichten... :clown2:

Aber jetzt im Ernst *räusper*.

Es wird ja tatsächlich sehr viel Methangas, welches für den Treibhauseffekt ca. 23 mal wirksamer als Kohlendioxid ist, vorallem in der Landwirtschaft freigesetzt.
Da ist es sicher gut, wenn man dieses Problem angeht und es wurden ja auch schon vielversprechende Ansätze gefunden.

In den Industrieländern sind die Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft nach Angaben der Vereinten Nationen bereits deutlich gesunken - um rund 12 Prozent seit 1990. Ursache dafür ist vor allem ein besserer Umgang mit Gülle und Stallmist. Durch eine intensivere Belüftung von Güllegruben entsteht nämlich weniger Methan. Auch die wachsende Zahl von Biogasanlagen verbessert die Klimabilanz. Dabei wird der Dung von Tieren gezielt vergoren, um das Methan aufzufangen und als Bio-Energiequelle zu nutzen.

In ärmeren Ländern ist das anders. Dort hat der Treibhausgasausstoß der Landwirtschaft im gleichen Zeitraum um rund ein Drittel zugenommen. Bis zum Jahr 2030 könnten es sogar noch einmal 60 Prozent mehr sein, fürchten die IPCC-Experten. Der Grund: Die Landwirtschaft wird zunehmend intensiver, weil die wachsende Bevölkerung mehr Lebensmittel braucht und zugleich der Fleischkonsum überproportional steigt.

Um gegenzusteuern, sind auch unkonventionelle Maßnahmen gefragt. Eine Möglichkeit ist, die Fütterung der Rinder so anzupassen, dass in ihren Gärmägen weniger Methan entsteht. Weltweit gibt es rund 1,4 Milliarden Rinder. 70 bis 100 Kilogramm Methan stößt jedes Tier pro Jahr rülpsend aus. "Durch die Zugabe bestimmter Fette und Tannine im Futter lässt sich diese Menge um bis zu 20 Prozent reduzieren", berichtet Winfried Drochner, Professor am Institut für Tierernährung der Universität Hohenheim bei Stuttgart.

Allerdings besteht das Problem, dass solche Futterzusätze nur dann möglich sind, wenn die Tiere vorallem im Stall gehalten werden. Was gerade in Entwicklungsländern nicht möglich ist, wo extensive Weidehaltung dominiert. Für sie wird nun an einer faustgrossen (rein pflanzlichen) Riesenpille experimentiert, welche dann monatelang im Kuhmagen liegt und die Bakterien reduziert, welche im Magen Methangas produzieren.

Die zweite bedeutende Methanquelle in der Landwirtschaft ist der Reisanbau. Bis zu einem Viertel der weltweiten Emissionen stammt aus gefluteten Reisfeldern. Eine Möglichkeit, den Methan-Ausstoß zu verringern, ist die Intensivierung des Reisanbaus. So fanden Forscher des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie in Marburg heraus, dass Archae-Bakterien, die bei Sauerstoffmangel im Boden das Methan produzieren, empfindlich auf Stickstoff reagieren. Werden die Felder mit Stickstoff gedüngt, hat das sogar zwei Vorteile: Sie bilden nicht nur weniger Methan, sondern liefern auch noch höhere Erträge.

Ähnliche Effekte lassen sich auch durch neue Bewässerungsstrategien erreichen, wie sie am Internationalen Reisforschungsinstitut IRRI auf den Philippinen erprobt werden. Diese Verfahren setzen darauf, überflutete Reisfelder während der Anbauperiode für ein paar Tage trocken zu legen, und sie dann erneut zu fluten. Durch die kurze Dränage wird der Schlamm belüftet. In dieser Zeit werden Eisensalze und andere Stoffe im Schlamm oxidiert, und können dann die Entwicklung der Archae-Bakterien über Wochen hinweg hemmen.

So, und während ich das hier schreibe, fahren draussen die Autos vorbei, jedes besetzt mit einer Person. Wenn ich zum Himmel schaue, sehe ich ihn übersät mit Kondensstreifen von Flugzeugen. (Wahrscheinlich eher nicht mit Elchen an Bord...) Und kaum fällt das Thermometer draussen unter zwanzig Grad, drehen die Leute ihre Heizungen an, anstatt einen Pullover anzuziehen.
Ich finde es wirklich ganz wunderbar, was die Forscher an Möglichkeiten herausfinden, schädliche Klimaeinflüsse zu reduzieren.
Was mir aber nicht in den Kopf will, dass die wenigsten Menschen bereit sind, selber, durch ihr alltägliches Verhalten auch etwas dazu beizutragen.

Wer Lust hat: Hier kann man ein Spiel spielen, welches beim Nachdenken über das eigene Umweltverhalten hilft.

:blume1::blume1::blume1:
 
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AW: Rülpsende Elche

Liebe Ela,

habe mich sehr gefreut über deinen Beitrag und auch über den Fragebogen. Und dein Titel ist so köstlich! Er ruft mir übrigens in Erinnerung, dass ich auch etwas im Zusammenhang mit Elchen schreiben wollte - bin aber noch befasst mit dem umfangreichen Thema der al-Qaida.

Also doch noch kurz zu den Elchen: wusstest du, dass diese oft Altersheime aufsuchen? Das ist kein Witz. Sie tun es, weil sie da das vergorene Obst gerne klauen. Natürlich trägt dies auch zu ihrer tatsächlich häufigen Rülpserei bei. Elche haben nämlich ein großes Handicap: ihr überdimensionales Geweih erlaubt ihnen nicht so ganz locker durch die dichten Wälder sich auf Nahrungssuche zu begeben.

Dies ist aber nur eine der wahren Skurrilitäten die uns Jörg Zittlau in seinem Buch erzählt: Warum Robben kein Blau sehen und Elche ins Altersheim gehen Pleiten und Pannen im Bauplan der Natur

Liebe Grüße

Miriam

Ich hätte noch sagen sollen, dass Jörg Zittlau kein Humorist ist, er ist Wissenschaftsjournalist, seine Beobachtungen im Tierreich wissenschaftlich völlig ernst, wenn auch humorvoll verpackt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Rülpsende Elche

Ein kleiner Zusatz betreffend das Buch von Jörg Zittlau: Warum Robben kein Blau sehen und Elche ins Altersheim gehen .

Es ist zur Zeit nicht lieferbar - der Autor war ja in einer TV-Sendung und hat so wunderbar über seine Beobachtungen da berichtet, dass das Buch dem nächsten Tag schon aus den Buchhandlungen verschwand.

Trotzdem bleibt es eine warme Empfehlung

Gruß von Miriam
 
AW: Rülpsende Elche

Liebe Ela,

nachdem ich mich hier ein wenig mit meinen Elchen ausgetobt habe, nun ernsthaft zum Thema des Methangases und seiner Rolle im Treibhauseffekt. Du hast mich veranlasst meine etwas eingerosteten Gehirnzellen (den Ausdruck habe ich mir bei dir ausgeliehen), wieder zu aktivieren – dafür bin ich dir dankbar.

Da du schon sehr dokumentiert über die Landwirtschaft geschrieben hast, nehme ich mir einen anderen Aspekt vor: das Methan welches sich am Grund unserer Meere befindet.
Dieses Gas liegt in Form von Methanhydrat vor, welches durch bakteriell verursachte Fäulnis entsteht. Die Schicht von Methanhydrat beträgt bis zu 400, sogar 600 Meter. Sie wird von den Forschern als zweischneidig betrachtet, denn man überlegt einerseits ob es nicht in der Zukunft eine sehr nützliche Energiequelle sein könnte. Doch oft liegt es auch als Eis vor – und dieses löst sich allmählich durch die Erwärmung der Meere auf, das Gas tritt aus.
Diese freiwerdenden Mengen an Methanhydrat sind dann nur noch als bedrohlich für unser Klima anzusehen.

Eine andere große Gefahr sehen die Meeres- und Klimaforscher darin, dass unsere Kontinente einen so genannten Sockel besitzen, der sehr steile Hänge aufweist. Diese sind durch Hydratschichten befestigt – könnten aber durch die Klimaänderungen unstabil werden, so zu sagen ins Rutschen geraten. Das könnte dann die Ursache für die großen Tsunamis sein.

Kurz zusammengefasst: die Mengen an Methangas die aus diesen unterschiedlichen Quellen sich summieren (also Landwirtschaft, Meeresboden, etc...), sind eine sehr reelle Gefahr für unser Klima.

Bis bald mal wieder

Liebe Grüße

Miriam

 
AW: Rülpsende Elche

So, also! Jetzt wissen wir's endlich, die Elche sind schuld.

Tja, die Elche und ihre Rülpser. Aber was ist mit den etwa 7 Mrd. Menschen und ihren Furzen?

Als Kind habe ich mich brennend dafür interessiert, ob menschliche Furze brennen. Mein Experiment in der Badewanne bewies: Furze brennen! Also sind Furze Kohlenwasserstoffe, vermutlich brennbares Methan.

Müssen wir nun dieses Methanproblem auch angehen?

Ich finde es wirklich ganz wunderbar, was die Forscher an Möglichkeiten herausfinden, schädliche Klimaeinflüsse zu reduzieren.

Die heutige Klimadiskussion leidet m. E. darunter, dass viele unwesentliche Einflüsse hochgespielt werden. Das ist sicher in erster Linie den Politikern und den Medien zu verdanken.

Was mir aber nicht in den Kopf will, dass die wenigsten Menschen bereit sind, selber, durch ihr alltägliches Verhalten auch etwas dazu beizutragen.

Man muss nicht in erster Linie die Menschen für ein Fehlverhalten kritisieren. Die Menschen verhalten sich gemäss den herrschenden Rahmenbedingungen. Diese werden vom Staat vorgegeben. Auf das bewusste umweltgerechte Bewusstsein der Menschen gebe ich keinen Pfifferling. Menschen müssen zu einem umweltgerechten Verhalten gezwungen werden.

Gruss
Hartmut
 
AW: Rülpsende Elche

Die heutige Klimadiskussion leidet m. E. darunter, dass viele unwesentliche Einflüsse hochgespielt werden. Das ist sicher in erster Linie den Politikern und den Medien zu verdanken.

Nun ja, lieber Hartmut, ich bin mir nicht wirklich sicher, was da wesentlich, was unwesentlich, was hochgespielt und was eher kleingeredet wird. Klar, die rülpsenden Elche sind ein Witz, das Methan, welches durch die Landwirtschaft produziert wird sollte man aber durchaus ernst nehmen. Ebenso wie den Hinweis von Miriam auf die riesigen Methanvorkommen im Meer, welche durch die Erwärmung freigesetzt werden (Danke, Miriam!)
Findest Du es nicht sinnvoll, überall dort etwas zu tun, wo das möglich und vertretbar ist?

Man muss nicht in erster Linie die Menschen für ein Fehlverhalten kritisieren. Die Menschen verhalten sich gemäss den herrschenden Rahmenbedingungen. Diese werden vom Staat vorgegeben. Auf das bewusste umweltgerechte Bewusstsein der Menschen gebe ich keinen Pfifferling. Menschen müssen zu einem umweltgerechten Verhalten gezwungen werden.

Da gebe ich Dir recht. Menschen zu kritisieren bringt sicher nicht viel, ruft höchstens Trotzreaktionen hervor. Dennoch halte ich es für sinnvoll, Aufklärungsarbeit zu leisten, den Menschen zu zeigen, wo sie ihr Umweltverhalten verbessern können. Ich mag mich noch sehr gut erinnern, wie z.B. das Trennen von Abfall, als ich Kind war thematisiert wurde und wie wir von vielen Leuten müde belächelt wurden, wenn wir darauf bestanden, Papier, Glas, Metall und Grünabfall zu trennen.
Heute ist das völlig normal geworden und (fast) jeder sieht den Sinn davon ein.
Aber Du hast recht, wirklich gegriffen hat das ganze erst mit der Einführung von mengenabhängigen Abfallgebühren.
Ich denke, es braucht beides. Der Staat muss Rahmenbedingungen schaffen, zugleich müssen die Menschen aber auch begreifen, weshalb eine Veränderung ihres Verhaltens notwendig ist. So werden sie diese Massnahmen dann auch wirklich mittragen.
 
AW: Rülpsende Elche

Findest Du es nicht sinnvoll, überall dort etwas zu tun, wo das möglich und vertretbar ist?

Unbedingt, liebe Ela. Wie heisst es doch so schön im Volksmund: "Kleinvieh macht auch Mist!"

Da aber Umweltschutz Geld kostet, bin ich der Meinung, dass man sich gut überlegen muss, wo man dieses einsetzt.

Die Schweiz, in der wir beide leben, wäre z. B. gut beraten, mehr Geld für den Umweltschutz im Ausland auszugeben, statt den Umweltschutz im eigenen Land zu perfektionieren. Die Massnahmen, die Bundesrat Leuenberger jüngst vorgeschlagen hat, tragen m. E. kaum zur Entlastung des Weltklimas bei, beeinträchtigen aber um so mehr die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz.

Ich denke, es braucht beides. Der Staat muss Rahmenbedingungen schaffen, zugleich müssen die Menschen aber auch begreifen, weshalb eine Veränderung ihres Verhaltens notwendig ist. So werden sie diese Massnahmen dann auch wirklich mittragen

Einverstanden!

Gruss
Hartmut
 
AW: Rülpsende Elche

Als Kind habe ich mich brennend dafür interessiert, ob menschliche Furze brennen. Mein Experiment in der Badewanne bewies: Furze brennen! Also sind Furze Kohlenwasserstoffe, vermutlich brennbares Methan.
Das ist die erste wissenschaftliche Erklärung, die ich über Furze lese, noch dazu mit einem Versuch untermauert!

Platti meinte da in Kürze
alle lauten, leisen Fürze
sind des Lebens wahre Würze

Man spürt zuerst die Luft
presst ihn durch die Kluft
riecht danach den Duft

Man sieht ein breites Grinsen
man hört das wär'n die Linsen
das ging halt durch die Binsen

Im Ernst:
Individuelle Maßnahmen im kleinen Ausmaß (auch den Autoverzicht zähle ich dazu) ändern nicht wirklich etwas. Im Gegensatz zur Mülltrennung, eine wirkungsvolle Maßnahme zum lokalen Umweltschutz, liegen die wirklichen klimatischen Probleme im globalen Bereich, wie wir wissen.
Unser Beitrag ist derart winzig, dass er nur eine wirkungslose Alibihandlung ist. Tiefgreifende Lösungen gibt es beispielsweise dann, wenn das Öl durch neue Technologien ersetzt werden könnte.
Weil der Ölvorrat zu Ende geht, das wäre zwingend.
Wenn man ein gemeinsames, internationales, globales Konzept entwickelt, das wäre sensationell - aber vielleicht bald notwendig.

lg
Andreas
 
AW: Rülpsende Elche

Da aber Umweltschutz Geld kostet, bin ich der Meinung, dass man sich gut überlegen muss, wo man dieses einsetzt.

Umweltschutz kostet Geld, da hast du sicher Recht. Allerdings kostet es sehr viel mehr, nichts zu tun und die Dinge einfach laufen zu lassen.
Wir alle kennen die Folgen der Klimaerwärmung, einige Muster davon bekamen wir in den letzten Jahren bereits zu spüren.
Im Übrigen kann durchaus auch die Wirtschaft davon profitieren, dass umweltfreundlichere Technologien entwickelt werden.

Die Schweiz, in der wir beide leben, wäre z. B. gut beraten, mehr Geld für den Umweltschutz im Ausland auszugeben, statt den Umweltschutz im eigenen Land zu perfektionieren. Die Massnahmen, die Bundesrat Leuenberger jüngst vorgeschlagen hat, tragen m. E. kaum zur Entlastung des Weltklimas bei, beeinträchtigen aber um so mehr die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz.

Das mit dem Investieren im Ausland sehe ich zwar grundsätzlich ein. Aber es ist für mich auch eine etwas zweischneidige Sache, denn irgendwie schwingt da für mich die Botschaft mit: Wir setzen uns dafür ein, dass die anderen weniger Treibhausgase verursachen und umweltverträgliche Technologien einsetzen, wir selber möchten aber nichts an unserem Verhalten ändern.
Finde ich nicht wirklich glaubwürdig.
Die Schweiz ist noch weit davon entfernt, die Ziele des Kyotoprotokolls zu erreichen und deshalb finde ich es sinnvoll, diese weiterhin zu verfolgen, auch wenn die Schweiz nur ein Promille der weltweiten Treibhausgase verursacht.

Wie genau meinst du, wird die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz durch die Klimaschutzmassnahmen geschwächt? Weisst du, ich gebe gerne zu, dass ich die komplexeren Zusammenhänge, wenn es um Wirtschaft geht oft nicht ganz durchschaue, obwohl ich mich immer wieder darum bemühe.

Für alle dies interessiert, hier die vorgesehenen Massnahmen
und hier auch noch was
(Anmerkung: Da wir hier von der Schweiz sprechen, kann man davon ausgehen, dass diese Vorschläge noch ziemlich zurückgestutzt werden, bis sie dann irgendwann tatsächlich beschlossen werden.)

Zitat Andreas61
Unser Beitrag ist derart winzig, dass er nur eine wirkungslose Alibihandlung ist.

Natürlich ist das Klima eine globale Angelegenheit und natürlich rette ich nicht das Weltklima, indem ich auf's Auto verzichte, oder Energie spare.
Aber es ist das, was ich tun kann.
Weisst du, ich reagiere mittlerweile leicht allergisch auf diese Argumentation, welche ja nicht nur in der Klimadiskussion immer wieder auftaucht. Weil ich als Einzelne nicht die Macht habe, die grossen Dinge zu ändern, verzichte ich darauf, irgendetwas zu tun, und sei's auch nur, dass ich mein Auto mal stehen lasse. Die andern sollen, die Mächtigen sollen, solange die nichts tun, mach ich auch nichts weils ja doch nichts bringt, blablabla...

Zitat Andreas61:
Wenn man ein gemeinsames, internationales, globales Konzept entwickelt, das wäre sensationell - aber vielleicht bald notwendig.

Was denkst du über das Kyotoprotokoll?

Herzliche Grüsse und danke für's mitdiskutieren! :blume1:
 
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AW: Rülpsende Elche

Wie genau meinst du, wird die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz durch die Klimaschutzmassnahmen geschwächt?

Konkret meine ich die CO2-Lenkungsabgabe auf Benzin und Diesel, die ab 2013 erhoben werden soll und den Liter Treibstoff um 0,15 bis 0,50 SFR verteuern würde (1 Liter Super Bleifrei 95 kostet derzeit etwa 1,70 SFR, d.h. etwa 1,05 EUR). Das würde sich einerseits stark auf die Preise für Lebensmittel und Konsumgüter im Inland auswirken und andererseits die Konkurrenzfähigkeit der exportorientierten schweizerischen Industrie verschlechtern. Eine vernünftige Energiepolitik sollte m. E. wenigstens im europäischen Rahmen abgestimmt werden.

Das Aktionsprogramm des Energieministers der Schweiz, der übrigens der SP angehört, ist vorrangig auf Energieeffizienz ausgerichtet.

Ein sorgsamer Umgang mit Energie sollte natürlich immer angestrebt werden. Dies und der Ausbau der erneuerbaren Energien wird aber zusammen nicht ausreichen, um die in der Schweiz ab 2015 drohende Energielücke zu schliessen. Wirtschaftswachstum ist nämlich nach wie vor mit einem gewissen Wachstum der Stromproduktion verbunden. Man braucht sich nur mal anzuschauen, wie im Jahre 2006 durch das erfreuliche Wirtschaftswachstum der Stromverbrauch zugenommen hat.

Der "Pferdefuss" des Aktionsprogramms des Energieministers kommt in seiner folgenden Aussage zum Ausdruck:

"Wenn das ganze Programm umgesetzt wird, dann brauchen wir sicher keine zusätzlichen Kernkraftwerke."

Gruss
Hartmut
 
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