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Rentenchaos

Die alleinerziehende Mutter, die 30 Jahre lang nur Teilzeit arbeitete und deshalb nur 500 Euro Rentenanspruch hat, bekommt keine 400 Euro mehr. Sie bekommt diese 400 Euro dann halt aus der Rentenkasse und nicht mehr vom Sozialamt. Wer dann tatsächlich 400 Euro mehr bekommt, das ist die Ehefrau des Selbständigen oder hohen Beamten, die sich eine Hausfrauenehe leisten konnte, weil der Mann gut verdiente und die mit ihren bisherigen 500 Euro Rente keine Ansprüche ans Amt hatte, weil mit dem Einkommen des Ehemanns das Familieneinkommen zu hoch ist. Sie aber bekomnt die zusätzlichen 400 Euro netto. Menschen, die bisher in Altersarmut lebten, haben davon nichts.
 
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In Deutschland gibt es seit 2005 die Grundsicherung. Eine Sozialleistung mir der unter anderem Renten aufgestockt werden die unter dem Sozialhilfesatz liegen.
Damit ist gewährleistet, dass jeder Rentner über einen Mindestsatz zum Lebensunterhalt verfügt. Der Begriff Altersarmut ist also ein theoretischer Begriff denn
er kommt in der Praxis nicht vor, außer man bezeichnet Armut so wie in Deutschland generell, 60% vom Durchschnittseinkommen, das sind derzeit über
1000 €, so gesehen sind nur wenige Rentner und vor allem Pensionäre nicht arm, denn Menschen die über 1000€ Rente bekommen gibt es in der Gesellschaft
nicht so viele wenn man die Pensionen der Beamten außen vor lässt. Jedoch die Diskussion wie viel Geld man im Alter wirklich braucht um zufrieden leben zu
können hängt von so vielen Kriterien ab, das würde hier zu weit führen. Die Grundsicherung schützt mit einer zu kleinen Rente leben zu müssen.
 
Ich fürchte, Du siehst das zu optimistisch, was schon etwas verwundert, da Du doch Sozialarbeiter, bist oder so.... Ich selbst Kriege Sozialhilfe, als Harz-IV-Satz, und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das entscheiden zu wenig ist... Für eien warme Mahlzeit reicht es "gar nicht" und im letzten Monat konnte ich noch nicht einmal dei Stromrechnung bezahlen... Das war übigens im Dezember und im November bei mir auch schon ein Problem... Die Stadtwerke hatten mir schon angedroht, den Strom abzustellen... Ewalt, seit Jahren ist der Harz-IV-Satz nicht mehr erhöht und der tatsächlichen Inflation agepasst wirden... Ich weiß bald wirklich nicht mehr, wo mir der Kopf steht... Von eienr verfassungsmäßig garantierten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben kann "überhaupt keine Rede sein"... Das kannst Du voll vergessen...
 
Wie hoch müsste dieser Betrag oder die Mindestrente heute etwa sein, Joachim? (Damit man keine Energieschulden anhäuft, Erhaltungsanschaffungen bestreiten kann, sich immer satt essen und ein klein bisschen an Museen, Konzerten und Literatur teilnehmen kann.)
 
Eine steuerfinanzierte Grundrente entspricht nicht dem Generationenvertrag. Die Rentenbeiträge werden je zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern bezahlt. Bevor man also an eine steuerfinanzierte Grundrente denkt, sollte man lieber den Mindestlohn ordentlich anheben. Nur so hätten die jüngeren und die älteren Arbeitnehmer etwas davon und die Arbeitgeber würden auch ihrer Verantwortung gerechter. Berufsanfänger würden dann mehr verdienen und höhere Rentenbeiträge zahlen und somit auch höhere Rentenansprüche aufbauen und die Arbeitgeber würden diese höheren Rentenansprüche mitfinanzieren. Wenn man heute den Mindestlohn verdient, dann hat man einen Bruttomonatslohn von rund 1500 €. Davon gehen rund 10% an die Rentenkasse und der gleiche Betrag vom Arbeitgeber. Damit kann man keine hohen Rentenansprüche aufbauen. Bei diesem niedrigen Verdienst ist natürlich auch nicht an privater Rentenvorsorge zu denken, denn das Geld reicht nicht mal zum Leben. ,
Der Beamtenapparat ist schon teuer genug und die Beamtenpensionen sind auch steuerfinanziert. Das Rentensystem wird auch jetzt schon mit Steuergeldern bezuschusst.
Irgendwann muss Schluss damit sein, alles auf den Steuerzahler abzuwälzen, während Industrie und Finanzwirtschaft ständig auf der Suche nach Steuerschlupflöchern sind.

Und die Vielen die da nicht in diesen Genuss kommen, haben Pech gehabt?! Hat Methode!
 
Es geht bei solchen Maßnahmen wie denen von Hubertus Heil nur vordergründig um Soziales. In Wirklichkeit geht es um den Kampf um weibliche Wählerstimmen. In Deutschland hat bisher immer die Partei den Kanzler gestellt, welche die Mehrheit der weiblichen Wählerstimmen bekam. Inklusive des GröFaz. Üblicherweise war das nach WKII die CDU/CSU. Das letzte mal, als die SPD die weibliche Wählermehrheit hatte, war unter Kanzler Schröder. Auch Willy Brandt wurde primär weiblich gewählt, wie auch Helmut Kohl, Adenauer und Merkel. Das Problem für die SPD wird aber auch diesmal sein, dass überwiegend Frauen von einer solchen Rente profitieren, welche vergleichsweise wohlhabend sind, weil sie in einer Ehe mit gut verdienendem Partner leben. Frauen ohne solche Benefits bekommen mit dem Vorschlag der SPD im Alter nicht mehr Geld, sie bekommen es dann nur aus anderen Finanzierungsströmen und Kassen, unter anderem solchen Kassen, in die Hubertus Heil dann selbst nicht einzahlen muss. Die Frauen, welche tatsächlich finanziell profitieren, wählen aber weiterhin Union oder Grüne und nicht SPD.

Gerade dies wird noch verhandelt, also abwarten und nicht gleich alles madig diskutieren.
 
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