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Rassismus hinter jeder Laterne? Gutmenschen davor?

^gaia^

Well-Known Member
Registriert
20. Januar 2018
Beiträge
3.615
Angeregt durch eine Bemerkung von Bernd, frage ich mich, inwieweit diese überzogen formulierte Bemerkung seine Berechtigung hat.
Und wieso es überhaupt soweit gekommen ist.
Wegen der Gutmenschen werden die einen sagen, wegen den Rassisten, die anderen...
Beides sind extreme Richtungen die bewirken, dass man gar nicht mehr miteinander kann und sich dann im Grunde nur noch gern (mehr oder weniger) beleidigen oder bloßstellen möchte.
Natürlich ist die Welt nicht so schwarz weiß.
Aber woher kommt das, dass man aufhört sich normal mitenander auszutauschen?
Ist das Selbstverliebheit einzelner Personen, die dann wie ein Virus alle erfasst?

Klar ist, dass man Rasismusvorwürfen sehr schnell ausgeliefert ist. Ich war ja im Forum auch schon davon betroffen.
Leider gibt es eine Anzahl an Menschen, die damit übertreiben. Und zugleich denke ich, es gibt Menschen, die diesen Vorwurf zu ihrem Vorteil nutzen.
Will man einen Kollegen dem Mobbing ausetzen, muss man ihn ja nur als Rassisten darstellen. Als Folge, sagt lieber niemand mehr offen etwas Negatives über einen Zuwanderer oder Migranten, sondern benutzt anonyme Wege.
Zugleich kann sich ein Zuwanderer auch jederzeit auf Rassismus berufen.

Und dann wären da die Gutmenschen:
Man ist ebenso schnell Gutmensch wie Rassist. Gutmensch ist eine Wortwahl um den anderen mundtot, lächerlich und als nicht gesprächswürdig( weil Gutmenschen ja nicht in der Lage sind zu verstehen, nur nachplappern, sich keine eigenen Gedanken machen usw....)darzustellen.
Fällt also Gutmenschen oder Rassist, wars das eigentlich mit einer sinnvollen Diskussion und es geht nur ums Gewinnnen oder Verlieren.
Hat man was davon? Ein virtuelles Schulterklopfen vielleicht, aber sonst hat man nichts erreicht, außer ein paar Schaufeln mehr aus dem Graben zu heben.
Was denkt ihr woher diese Verurteilungen kommen. Warum werden andere Meinung zu verschiedenen Themen, oft so überzogen gesehen? Und warum werden immer wieder Grenzen durchbrochen, so dass manch einer in einer Diskussion versucht, den anderen unter der Gürtellinie zu treffen?
Und: muss man an eie Meinung immer so was anfügen wie: Ich bin kein Rassist oder ich bin kein Gutmensch um klar zu machen dass man ja nur einen Teil seiner Meinung preisgibt.
 
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Es gibt beides, das, was wir gemeinhin Rassismus oder Diskriminierung nennen und das, was oft mit dem Begriff Gutmenschentum bezeichnet wird. Unser Selbstbild will aber nicht die Erkenntnis zulassen, dass in uns allen ein gerüttelt Maß von beidem steckt. Die Hölle, das sind immer die anderen, wie Sartre einst einen Akteur eines seiner Theaterstücke sagen ließ. Der Hang zum politisch Korrekten, den man dem sogenannten Gutmenschen gerne nachsagt, ist ja im Original nichts anderes als das, was wir im Alltag Diplomatie nennen. Wir sagen zu unserem Chef üblicherweise auch nicht, dass er ein Ar...loch ist, selbst wenn wir das so empfinden. Er ist der Chef. Deshalb ziemt sich das nicht, vor allem, wenn man noch ein wenig Karriere machen will. Im Politischen finden die gleichen Mechanismen statt. Dem Menschen mit dunkler Hautfarbe oder dem Homosexuellen begegnet man nicht mit der gleichen, offenen und kritischen Art, die man bei Menschen an den Tag legt, die nicht zur Gruppe der traditionell benachteiligten Minderheiten gehören. In virtuellen Debatten löst sich diese diplomatische Rücksichtnahme zunehmend auf, ja verkehrt sich teilweise ins Gegenteil. Man sollte sich bei Diskussionen immer bewusst sein, dass das Miteinander zwischen den Polen "Form und Inhalt" pendelt. Wollen wir in erster Linie lieb und nett zueinander sein oder wollen wir das Thema bearbeiten und verstehen?
 
Der Kampf um politische Macht wird immer schärfer. Und mit solchen Argumenten wird das unterfüttert, weil man auf die schrecklichen Folgen hinweisen kann.
 
Wie meinen Sie das?
Da schauen Sie sich einmal die Antisemitismusstudie an
https://derstandard.at/200009961251...-Prozent-latente-antisemitische-Einstellungen
die zwischen Einheimischen und Zuwandern unterscheidet, die so beschrieben werden:
eine Spezialerhebung unter 300 Türkisch sowie 300 Arabisch sprechenden Menschen, die schon länger hier leben,
Was sagt nun die Sprache aus? In meinen Augen versteckter Rassismus oder auf was läßt sich die Sprache zurückführen??
 
Da schauen Sie sich einmal die Antisemitismusstudie an
https://derstandard.at/200009961251...-Prozent-latente-antisemitische-Einstellungen
die zwischen Einheimischen und Zuwandern unterscheidet, die so beschrieben werden:
eine Spezialerhebung unter 300 Türkisch sowie 300 Arabisch sprechenden Menschen, die schon länger hier leben,
Was sagt nun die Sprache aus? In meinen Augen versteckter Rassismus oder auf was läßt sich die Sprache zurückführen??
Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch. Aber ich spekuliere immer noch eher, was Sie denn nun genau sagen wollten, als dass ich es sicher wüsste.
 
Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch. Aber ich spekuliere immer noch eher, was Sie denn nun genau sagen wollten, als dass ich es sicher wüsste.
Die Abfrage war nicht auf Sprache ausgelegt sondern mit einer Minimalzahl wurden stellvertretend - flapsig - ein paar Türken, Araber auch befragt.
Welche Bedeutung haben ein paar antisemitische Türken in Österreich?
Das alte Problem der Statistik? Welche Bedeutung haben Prozentsätze zB. zur Gesamtbevölkerung und welche Zeiträume nehme ich zum Beweis für Veränderungen her?
 
Wo waren die ganzen Rassisten vor dem Herbst 2014?
Waren die da noch in Planung.

Es geht um sprachliche Tricks, die im Gegenüber bestimmte Reaktionen, z.B. Verknüpfungen, erzeugen und damit Gefühle auslösen. Das eigentlich nüchterne Denken wird damit beeinflusst, es handelt sich also um Steuerungsmethoden, die einerseits auf den einzelnen wirken (z.B. in Talkshows) und andererseits die Massen in bestimmte Richtungen lenken, wie beispielsweise den Überfall auf den Kosovo oder Putin oder den Iran vorbereiten. "Der Rassist" ist auf diese Weise aus der Mottenkiste geholt worden; er wirkt einfach bei der Durchsetzung geopolitischer Ziele in unseren Breiten gut. Inzwischen "sehen" ihn auch genügen Leute.

Als historische Grundlage könnte das Framing vor dem Kosovokrieg dienen, wer Muße hat, kann das hier Schritt für Schritt nachvollziehen:
 
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@KANTIG
In Deutschland mit seinen etwa 82 Mio Einwohnern braucht es etwa 1000-1500 zufällig Befragte, um mit einer Fehlerquote von <3% eine statistische Spiegelung auf die gesamte Bevölkerung vornehmen zu können. Österreich hat nur knapp 9 Mio Einwohner. Die Betonung liegt hier aber bei "zufällig" ausgewählt. Man braucht keine teuren Studien, um zu erfahren, dass Menschen mit arabischen und auch islamischen Wurzeln häufiger als andere eine eher negative Haltung zu Juden haben. Dass man in einer solchen Studie die Unterscheidung zwischen solchen Migrationsgruppen und der gesamten Bevölkerung macht, ist deshalb erst einmal nicht rassistisch, wenn auch ein durchaus fragwürdiges Instrument
 
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