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Plotin's Gedanken

Zum Ende des Sommers...
letzte Tage, erste Tage
still, tief und so voll von Licht.

Deine Pupillen... groß und milchig
flossen auseinander
an den Ufern des Septembers...
ich hielt noch deine Hand und
im Indigo der Tage sandte der
Sommer einen letzten Gruß.

Im wächsernen Gesicht scheu...
dem Flug der Drossel gleich
dein letztes Lächeln...

dann gingst du... klaglos und
nahmst den Sommer mit.

plotin​
 
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Ohne dies ein Taumel
Ein Raubbau ohne Sonntag
Gefallen,nicht zu spüren
Unbegrenzte Wut

Unbegrenzte Wut ist auch nur eine Ausdrucksform von Ohnmacht, und Ohnmacht die Folge davon von Körpern etwas zu verlangen, was nur im Geiste möglich ist, nämlich dauerhafte Verbindung.
Stattdessen noch den Geist zum Sündenbock der eigenen Ur-teile machen und das Chaos ist perfekt.
 
Die Trägheit zu blauen Stunde
mischt gelb unter die Wellenkämme
und das schaukeln der Fischerboote.
Möwen dümpeln dem neuen Tag entgegen
und aus den Behausungen die sich ans Meer
klammern schimmert allein das Fensterlicht...
als erster und letzter Gruß für die
an und abhanden gekommenen.

plotin​
 
Wir schütten Berge auf
gegen die Natur… kämpfen uns
mit ihrem Eigengewicht
über Geröllkämme…
setzten auf die Spitze unser Fernweh
und warten in gekünstelten Landschaften
zwischen Gefühlen der Abscheu
auf der Morgenröte verflochtenen Aufgang.

Der tragenden Kraft des Tages
die den Weg in die Ebene weist...
versagen wir das vertrauen.

plotin​
 
Straßen die an ihrem Ende
zusammenführen…übersät von
Schlaglöchern, Schrottautos… zerschossen
als Mahnmal am Rande.

Vorbei an verlebten Siedlungshäusern…
abgeklebte Fenster zeugen
von rauen Winden.

Ein Schild warnt…
Danger Mines
obwohl die Truppen lange schon abgezogen.

Die Träume der Dagebliebenen
gehen gebückt… die Menschen in den
Trittspuren von gestern.

Im schweren Duft des Wacholders
warten sie auf Besserung…
Gesichter in der Maserung des Holzes
müde und verblüht.

plotin​
 
Ergraut… arbeitslos in der Stadt…
alt geworden in ihrer Welt
der Branntweinstuben
haben sie ihre Zukunft vergraben
an all den blutarmen Tagen…
den Nächten die zu teuer waren.

Zu oft geprügelt… mehr noch Prügel bezogen
Spott ist ihnen sicher.

Noch hinter den Letzten zurück
pendeln sie zwischen
Krankenhaus und Narrenhaus
und ein Vorsatz hält nicht länger
als die Aufzugsfahrt zurück
in ihre Welt…

wo Erinnerung ein verlorener Traum
und man Zeit in Gläsern misst.

plotin
 
Vertan die Zeit der Suche
in endlosen Reihen von Namen
die niemand mehr kennt.

Der Tag der morgen wieder ein anderer ist
erinnert sich schon nicht mehr daran
was heute geschah.
In den Tag losgelassenes
wendet sih nicht mehr um...

wohin geht etwas,
dass man loslässt?

plotin​
 
Niemandskind… in den Skeletten der Häuser
hält es sein Gesicht verborgen.

Sieh hin wenn du Mut hast
was soll es noch verletzen?
Im Halblicht zwischen Tat und Nacht
schlägt sein Herz gegen vieles…
nicht nur gegen die Gitterstäbe in seiner Brust
es schlägt gegen das Leben an.

Eine Handvoll Kupferlinge und
Träume in Plastik gefüllt tragen es hinaus…
lassen es fliegen… fliegen hin
zu falschen Umarmarmen.

Manch eines kommt
nicht mehr zurück.

plotin
 
Den Zauber der letzten Tage
aufgesogen... konserviert noch in Gedanken.

Irgendwo schlägt eine Tür... jemand ruft.
Ein Auto fährt an... ein Diesel?
Absätze klappern über das nasse Trottoir...
es verliert sich nach wenigen Metern.

Die in Milch getauchten Straßen
schnell lassen sie vergessen, dass
gerade noch Gestern... Sommer war.

Wenn es der Tag gut meint
schickt er bis zum Nachmittag hin
noch eine letzte... eine milde Ahnung
vom Zauber der letzten Tage.

plotin​
 
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Gefüllt hat er seine Lunge
mit dem Rauch der Zigarette
und nicht den Rauch mit seiner Lunge.

Gefüllt hat er das Magazin mit Patronen
und ihr Hirn mit den Patronen und nicht
wie sonst immer... die Kugeln
mit seinem Hirn.

Gefühlt hat er dabei nichts!

plotin​
 
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