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Plotin's Gedanken

Abgekühlt, vorüber die Feier.
Wir nehmen Abschied
von dem, wie es sein könnte
wenn es nicht wäre wie es ist.

Die Reste auf den Tellern
und in den Gläsern
sind wie unseres,
verkrustet, hart
und abgestanden.

Du löst dich vom Fenster,
kein Stern im Blendlicht
der Laternen zu sehen,
nur Schauder über das
kommende.

plotin

 
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(Nicht autobiographisch zu lesen bzw. zu verstehen... oder doch??)

Dem Leiden Paläste errichten!
Hommage an Emil Cioran!

Ich wünschte ich könnte ehrlich sagen
was ich fühle, ich wünschte ich könnte
ein aufrichtiges Wort der Verzweiflung und des
Hasses in die Welt hinaus brüllen.
Doch mir bleiben nur Metaphern
und Halbwahrheiten, mit denen ich mich
in meinem Elend eingenistet habe.
Und so bin ich jenseits von allem.
Das Leid, der Hass, sind inzwischen so tief,
so zersetzend, so allgegenwärtig,
dass mich weder Trost noch Mitleid
kümmern, sie gegen mich nichts mehr an.
Ein schwarzer Klumpen
zieht sich in meiner Brust zusammen,
sodass Ekel und Befremden mich ergreifen.
Meine Hände, mein Gesicht, ja der ganze Leib
sind so falsch, so fremd,
als wären sie eine im Selbsthass
zerlaufende Wachsmasse.
So falle ich hinter mich zurück,
mein Körper ist bloß noch eine leere Hülle,
den eine unbekannte Kraft vorwärts treibt.
Wie besinnungslos fliehe ich
durch die Stadt, durch die Nacht,
fliehe vor mir selbst, diesem
verkommenen Haufen Mensch.
Doch die Hoffnung auf ein entkommen
ist eine verlogene, bin ich doch
Richter und Henker zugleich.
Fähig mich selbst zu verurteilen,
und hinzurichten, fähig zu sterben,
zu vergehen und alles in mir
zu zerbrechen und auszulöschen,
um dann aus der Asche dessen,
was ich war, den Menschen
zu erschaffen, der ich sein will.
Das ist meine einzig verbliebene Utopie.
Nur was soll ich mir noch vormachen,
mir, dieser zerbröckelnden Existenz?
Der, dem Selbst- und Menschenhass
wie Fäule aus den Augen quillt?
Ist doch der Zerfall, mein Hass,
meine Neurosen und meine Ängste
das einzige, was von
meinem Leben übrig ist, einem
Leben in unaufhaltsamer
Verwesung!

plotin​
 
1983!
Zügelloser Drang, erste Tatoos
und ein Leben nur im jetzt!
Kein Gedanke an die Zukunft
und wenn doch...
dann brüllte sie bloß
als „No Future“ von unseren Jacken.
Damals verpackte ich meine
Pläne in Fettpapier und
vergrub sie hinterm Haus.
Lange waren sie vergessen,
doch gestern grub ich sie wieder aus
und war verwundert... wie fremd
sie mir doch sind!

plotin​
 
Ich weiß es genau,
wenn ich bin alt und grau,
kommst du hinunter zum Fluss
und gibst mir einen Kuss.
Bringst mir eine Decke,
dass ich nicht kalt verrecke.
Erzählst vom zu spät
da der Wind zu stark weht.
Fühl mich von dir genarrt
da wo man Menschen verwahrt.
Schaff mich hier fort,
Herrgott wie ich ihn hasse…
diesen Ort!

plotin​
 
Ich weiß es genau,
wenn ich bin alt und grau,
kommst du hinunter zum Fluss
und gibst mir einen Kuss.
Bringst mir eine Decke,
dass ich nicht kalt verrecke.
Erzählst vom zu spät
da der Wind zu stark weht.
Fühl mich von dir genarrt
da wo man Menschen verwahrt.
Schaff mich hier fort,
Herrgott wie ich ihn hasse…
diesen Ort!

plotin​

Ich fühle mich seltsam an Ingeborg Bachmanns "Undine geht" erinnert und halte die Stimmigkeit der Treue zu sich selbst auch für den besseren Umgang mit Ent-täuschungen, dieser Befreiung von Illusionen, als sich in der Opferrolle einzurichten:

"Für das Ende, das kein Ende findet
...
Verstehst Du es wohl? Deine Einsamkeit werde ich nie teilen, weil da die meine ist, von länger her, noch lange hin. Ich bin nicht gemacht, um eure Sorgen zu teilen. Diese nicht! Wie könnte ich sie je anerkennen, ohne mein Gesetz zu verraten?Wie könnte ich je an die Wichtigkeit eurer Verstrickungen glauben?"

Herzliche Grüße!
 
"Für das Ende, das kein Ende findet...
.....Ja, "es ist das einfache nicht so einfach, wie das komplizierte nicht so kompliziert ist". Es gilt eben, "sich in einer Welt einzurichten, die nicht auf einen gewartet hat"! Und "vermutlich" gehen Sie mit Ihrer "Erinnerung" nicht fehl, "schätze" Ich doch "Frau Bachmann" sehr!.....

herzliche Grüße zurück, plotin
 
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Hommage an Ingeborg Bachmann!
Unter einem fremden Himmel
Schatten Rosen Schatten
auf einer fremden Erde
zwischen Rosen und Schatten
wir... fremd auf ewig
an fremden Wassern
unsere Schatten
unter einem fremden Himmel

plotin​
 
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