Österreich: Frauen im Abseits

[KANTIG]

Im Übrigen,gerade entdeckt:

Nicht übersehen: Da geht es um veröffentliche "Sachverhalte".

 

[interlocutore]

Die Nana finde ich schön. Da ist imo nichts Perverses an der Skulpur.
Bei zeitugen verschiedener Art gibt eben schöne Fotographie- oder Vorlagen für sexuellen Vorlieben. Beide haben ihre absolute Daseinsberechtigung. Die Bilder wurden mit Zustimmung gemacht.
Im Übrigen,gerade entdeckt:
Köstinger: Derzeit wird ja der Fall von Sigrid Maurer diskutiert, die sich gegen sexistische Hassnachrichten gewehrt hat und dann selbst wegen übler Nachrede verurteilt wurde. Dieses Urteil sorgt zum Teil für großes Unverständnis. Ich finde, grundsätzlich sollte man zwischen Beleidigungen und Gewaltandrohungen unterscheiden. Wenn Drohungen mitschwingen, braucht es auch gesetzliche Hilfsmittel. Unsere Regierung wird, auch als Reaktion auf den Fall Sigi Maurer, das Strafrecht entsprechend überarbeiten und den Opferschutz stärken.

Da fehlt auch mir jedes Verstehen der gerichtlichen bzw. gesetzlich fundierten Vorgänge.
1. Das Gericht in Innsbruck hätte doch von diesem "möglichen Hass-Poster" es verlangen können, alle jene Personen zu nennen, die Zugang zu seinem Datensystem haben können. Diese Personen hätte man dann fragen können, ob bzw. wann, wie oft sie das System betreten haben. Das Gericht muss ja alle sachdienlichen Beweise zulassen, wenn die Staatsanwaltschaft und/oder der Privatbeteiligte durch den Anwalt es beantragen.
2. Im volkstümlichen Rechtsempfinden (welches auch eine Rolle spielt) ist ein Computer ein Vehikel, für welches der Betreiber verantwortlich ist genau so wie Ein Fahrzeughalter für sein Auto. Wenn mit diesem Auto eine Geschwindigkeitsübertretung begangen worden ist, dann kommt es zu einer Lenkererhebung und Strafzahlung, die auf das Auto-Kennzeichen ausgestellt ist und vom Fahrzeughalter auch bezahlt werden muss, wenn der Fahrer sich nicht zeigt.
3. Meiner Ansicht nach handelt es sich dabei um ein Offizialdelikt - und wenn nicht, dann gehört das schnell geändert, denn solche Postings sind ein Verbrechen mit schlimmer Wirkung
.

 

[KANTIG]

Da fehlt auch mir jedes Verstehen der gerichtlichen bzw. gesetzlich fundierten Vorgänge.

Es geht im gerichtlichen Strafverfahren um die Unschuldsvermutung mit Beweislast des Klägers.

 

[interlocutore]

Es geht im gerichtlichen Strafverfahren um die Unschuldsvermutung mit Beweislast des Klägers.

.... und Kläger ist der Staatsanwalt, der halt die Beweise einbringen und geltend machen muss. Wenn es sich um eine Privatanklage handelt, dann ist der Geschädigte für die Nachweise zuständig. Das besagte Verfahren hat aber alle Qualitäten, das inkriminierte Vergehen als ein Offizialdelikt abzuhandeln. Der vermeintliche Täter zieht auch andere Personen, nämlich jene die seinen PC neben ihm benützen, unter Verdacht, was stark nach Verleumdung riecht.

Der Eigentümer eines PC, von dem aus man ins Internet kann, ist für sein Gerät verantwortlich. Ein Internet-Cafe muss z.B. jeden Benutzer mit Ausweis registrieren.

 

[^gaia^]

Nicht übersehen: Da geht es um veröffentliche "Sachverhalte".

Ja und Konzequenzen, Grundlage Frau Maurer

Da fehlt auch mir jedes Verstehen der gerichtlichen bzw. gesetzlich fundierten Vorgänge.
1. Das Gericht in Innsbruck hätte doch von diesem "möglichen Hass-Poster" es verlangen können, alle jene Personen zu nennen, die Zugang zu seinem Datensystem haben können. Diese Personen hätte man dann fragen können, ob bzw. wann, wie oft sie das System betreten haben. Das Gericht muss ja alle sachdienlichen Beweise zulassen, wenn die Staatsanwaltschaft und/oder der Privatbeteiligte durch den Anwalt es beantragen.
2. Im volkstümlichen Rechtsempfinden (welches auch eine Rolle spielt) ist ein Computer ein Vehikel, für welches der Betreiber verantwortlich ist genau so wie Ein Fahrzeughalter für sein Auto. Wenn mit diesem Auto eine Geschwindigkeitsübertretung begangen worden ist, dann kommt es zu einer Lenkererhebung und Strafzahlung, die auf das Auto-Kennzeichen ausgestellt ist und vom Fahrzeughalter auch bezahlt werden muss, wenn der Fahrer sich nicht zeigt.
3. Meiner Ansicht nach handelt es sich dabei um ein Offizialdelikt - und wenn nicht, dann gehört das schnell geändert, denn solche Postings sind ein Verbrechen mit schlimmer Wirkung
.

Genau!

 

[Wortjan Sinner]

Ein Internet-Cafe muss z.B. jeden Benutzer mit Ausweis registrieren.

Ist das neu? Von 2006 bis 2011 war ich 5 Jahre nur im Icafe. Da gabs das noch nicht.

 

[KANTIG]

Das besagte Verfahren

hat ein Privatanklagedelikt abgehandelt. Die Frage der Verleumdung muß auch konkretisiert werden.
Eine mögliche Lösung wäre ein "Unterlassungsdelikt" hinsichtl der Beaufsichtigung des PC in einem Verwaltungsstrafverfahren unter Mitwirkungspflicht des Beschuldigten.
Die Frage, wie und ob eine "private" Beleidigung geahndet werden soll, bleibt offen.

 

[interlocutore]

Ist das neu? Von 2006 bis 2011 war ich 5 Jahre nur im Icafe. Da gabs das noch nicht.

Ich musste mich ausweisen, als ich wegen eines System-Crashes meines PC vor einigen Jahren ein öffentliches ICafe aufgesucht habe. Man hatte mir damals erklärt, dass man für eventuelle kriminelle Verwendung immer genau den jeweiligen Nutzer kennen und namhaft machen müsse.

Aber im diskutierten Fall vom Sigrid Maurer war es kein Cafe sondern ein kontrollierter Geschäftsbereich, von welchem aus diese Hass-Postings ausgegangen sind. In meiner Firma hätte ich auf jeden Fall gerne genau gewusst, wer meine Kommunikationsmittel benutzen könnte, denn anders würde ich meine Existenz jeder Konkurrenz oder Sabotage hilflos ausliefern. Außerdem muss der Absender dieser inkriminierten Postings wiederholte Male den PC benutzt und von dort aus sein Konto über längere Zeit betreut haben. Die Staatsanwaltschaft war also faul oder fachlich inkompetent. Da das Verfahren in Tirol abgehandelt worden ist, könnte es auch sein, dass dort die körperliche und seelische Unversehrtheit einer Frau nicht so wichtig genommen wird, wie sonst in der zivilisierten Welt. Wir Österreicher sind froh, dass Tirol uns große Skifahrer liefert bzw. geliefert hat. Die Traditionen unseres OSV sind uns als Modell der Männlichkeit heilig und unantastbar.

 

[KANTIG]

Das Verfahren wurde in Wien abgewickelt.
Der Staatsanwalt hat bei Privatanklagedelikten keine Funktion.
Das Lokal war nach meinen Infos quasi öffentlich.
Es wurden Gutachten über die Schreibweise vorgelegt, weil auch der Systembetreuer wegen Schreibweise und Interpunktion beschuldigt wurde - die gaben nichts her.

 

[Wortjan Sinner]

Die Traditionen unseres OSV sind uns als Modell der Männlichkeit heilig und unantastbar.

Durch Oma, wenn sie in "Urlaub" fuhr, war mir in den ersten Jahren nur Südtirol bekannt. Ich wusste gar nicht, dass es noch ein anderes Tirol gab. Daher dachte ich auch lange, dass Südtirol zu Österreich zählt. Erst durch das Lied "Krawattentrucker Erwin" von Tom Astor wurde die Geographie berichtigt (... und im Winter gehts nach Östreich, Bayern oder Südtirol) - Ich hab so oft Skispringen geschaut, ohne zu wissen, dass das alles Tirol ist.

Und nie - nie sah ich Frauen fliegen (Weißflog war der letzte Springer, danach war Schluss)

- Abgesehen davon, mir ging es "forisch" mal ähnlich. Ich hatte auch keine andere Möglichkeit als öffentlich zu machen, und prompt wurde ich selbst bestraft und nicht die Urheber des Desasters. Daher fand ich es mal interessant, wie sowas auf anderer Ebene gehandhabt wird. Der ganze Fall interessierte nicht, es interessierte nur, dass ich es öffentlich machte..... Seit dem ist mein Misstrauen enorm angewachsen und ich halt mir die Leute auf Distanz.